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Wie sind die Aufgaben eines QMB bei euch abgegrenzt?
Ich arbeite in einer Firma mit 50 MA, mache die Q-Betreuung der Fertigung bei einem Lohnbearbeiter mit 70 MA, wir haben kein weiteres QM-Personal.
Momentan habe ich Probleme, die gestellten Aufgaben zu bewältigen.
Habe mal eine (unvollständige) Liste meiner Aufgaben erstellt:
– Kundenreklamationen
– Reklamationen zu Lieferanten
– Interne Qualitätsprobleme aller Art
– Bearbeitung aller Q-Probleme mittels 8D-Methodik, möglichst alleine ohne Teambildung
– Aushänge über Q-Probleme
– Erstellung von Arbeits- und Prüfanweisung
– Optimierung der Arbeitspläne, wenn was nicht verstanden wird.
– Erstellung und aktualisierung von Q-Matrizen
– SAP-Einführung
– BDE-Einführung
– Ausschussauswertung, Reporting und Abarbeitung der Probleme nach dem Pareto-Prinzip
– Schutzausrüstung der Mitarbeiter (Handschuhe, Schutzbrillen, Kleidung)
– Fertigungseinrichtungen reparieren (Ladegeräte Akkunschrauber, Prüfadapter, Tintenstrahbeschriftung, …)
– Prüfmittelüberwachung
– MSA
– SPC
– Gefahrstoff- Betriebsanweisungen
– Organisation von Schulungen (erste- Hilfe, Brandschutz)
– Schulungen für Entwicklungspersonal selbst durchführen oder organisieren (Projektmanagement, …)
– Mitarbeiter gemäß den Arbeitsanweisungen unterweisen
– Bei Mitarbeitern mit Beeinträchtigung die Begründung für Zuschüsse abgeben
– Beschreibung der Prozessabläufe
– Formblätter erstellen und auf Stand halten
– Gefährdungsbeurteilungen an den Arbeitsplätzen
– Heizung reparieren wenns im Winter kalt ist
– Ordnung und Sauberkeit (Arbeitsplätze, Umlaufbehälter)
– Größere Prüfmittel aussuchen und beschaffen
– Wenn der Einkäufer nichts findet: Quellen für neue Zukaufmaterialien finden.
– Benutzerverwaltung im Active Directory
– Datensicherung
– Netzwerktopologie planen
– Netzwerkkabel verlegen
– PC-Arbeitsplätze einrichten
– Funktionalität und Aktualität jeglicher Software sicherstellen (MailstoreServer, Kaspersky, SAP, …)
– Prüfautomat und Vergießautomat: Programme schreiben, wenns sonst keiner macht
– Teile sperren, buchen, Nacharbeit regeln und verfolgen
– Probleme bei Buchung der Fertigungsaufträge beheben (oft Lagerbestände korrigieren)
– Aufräumaktionen regeln, wenn Kunden kommen
– Kundenanforderungen ermitteln und ins QM-System integrieren
– Vertretung Vertrieb, auch wenn er da ist aber keine Zeit hat (Kunden rufen an bei Lieferverzögerungen, Kundenaufträge ins System einstellen)
– Nächsten Monat BDE-Einführung
– QM-System mit letzter Änderung 1997 komplett überarbeiten (eigentlich neu erstellen, kaum 10% des alten können verwendet werden)
– Januar 2013 Bereitschaftsbewertung Zertifizierung
– Managementreview
– Februar 2013 Zertifizierung
– Durchführung von Betriebsversammlungen
– Ordnung im Chemikalienlager, richtige Lagerung der Chemikalien
– Grundsatzuntersuchungen Gießharz
– Konformität der Produkte mit UL-Normen sicherstellen
– UL-Audits mit dem UL-Inspektor
– UL-Materiallisten und Konformitätsbestätigungen für die Kunden erstellen
– Begleitung von Kundenaudits (dieses Jahr 4 Stück, alles ISO/TS-Kunden)
– Dafür sorgen, dass die Mitarbeiter wissen, wie der Müll zu trennen ist
– Steckdosen montieren, wenn wo welche gebraucht werden
– Kleinwerkzeug für die Mitarbeiter bestellen (Zangen, Pinzetten, …)
– Von der Zentrale werden Gespräche englischsprachiger Klienten an mich weitergeleitet
– Umsetzung unserer Vorgaben beim Lohnbearbeiter überwachen.
– Telefonie über SAP einrichten (geplant für Dezember)
– Datev-Schnittstelle einrichten (geplant für Dezember)
– Drucker reparieren oder reklamieren, wenn wo einer ausfällt
– Ab 15:15 (normales Schichtende) in der Produktion mitarbeiten, wenn es eilt
– Kundenportale pflegen, auch wenn es sich um vertriebsrelevante Dinge handelt
– ESD-Arbeitsplätze ausrüsten, Überwachung des ESD-Schutzes planen und durchführen
– Aktualität der Homepage sicherstellen
– Messestand betreuen
– VBA-Makro’s und Excel-Funktionen für die Anwender erstellen
– Entwicklungstechnische Optimierung von Bauteilen planen, teilweise durchführen, und überwachen
– Endkontrollen durchführen
– Produkt-, Prozess- und Systemaudits (letztere zwei noch nicht geschafft)Momentan weiß ich nicht mehr, wie ich das alles bewältigen soll und denke über einen Wechsel nach. Ein Gespräch mit der GF im Juli hat nur kurzfristig was geändert. Im September wurde die Produktionsleiterin wieder in die Fertigung gesteckt, was alles nur verschlimmert hat.
Gruß
Stefan
Hallo Stefan741,
whow, da steht aber ne Menge an Aufgaben drinne, wobei nicht alle aufgeführt wurden.
Klar, viele Punkte sind Aufgaben des QMB´s.
Einige liegen aber total daneben.Was steht den in Deinem Arbeitsvertrag drinnen? „Mädchen für Alles“ oder „eierlegende Wollmilchsau“.
Ohne zu wissen, was Du verdienst: bestimmt zu wenig! So ein Allrounder kostet!a)Überlege Dir eine Strategie, wie Du Dein Aufgabengebiet eingrenzen kannst und sags Deinem Seffe
b)Mach dich selbstständig als „Mädchen für Alles
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo Stefan,
also so ähnlich sieht meinige Aufgabe bei 70MA auch aus, nur das der ganze „EDV und Arbeitsschutzkram“ nicht an mirs hängen geblieben ist. Ich bin aber gottseidank nicht allein wir machen das zu 1,5MA in der QS. Und selbst da bleibt einiges auf der Strecke. Wir haben es seit einiger Zeit abgewöhnt alle „Aufgaben“ irgendwie zu schaffen. Das was wir schaffen schaffen wir und was nicht bleibt liegen. Da hilft nur Prioritäten zu setzen. Ein Gespräch mit der GF brachte im Prinzip nichts. Nur das die Informiert sind und das es Geduldet wird wenn Arbeit liegen bleibt.
Gruß: Mr.Idea
Hallo Stefan!
Arbeitet in dem Laden außer Dir sonst noch jemand?
Es gab in diesem Forum schon einige Beiträge zum Thema QMB / Produkthaftung und so. Ich würde mich an Deiner Stelle über die rechtlichen Folgen davon informieren, daß Du Steckdosen und Schraubenzieher reparierst, während die Q-Arbeit liegen bleibt. Und ich würde dafür sorgen, daß ich für diese fachfremden Aufgaben eine SCHRIFTLICHE Anweisung der GL habe, damit ich entlastet bin – und diese darüber informieren, was das im Haftungsfall für sie persönlich bedeutet.
Daß man in einem kleineren Laden als QMB alles von oben bis unten macht, ist normal. Aber mit einem Qualitäter für alle Q-Aufgaben für letztendlich 120 MitarbeiterInnen ist dieses Fachgebiet bei Euch von vornherein nicht gerade überbesetzt…
Viel Glück! Und denk‘ an Dinos letzte Beiträge!!! (Nein, Evereve, das waren nur 3!)
Schöne Grüße
Frank
„and pray that there’s intelligent life somewhere up in space,
‚cause there’s bugger all down here on earth!“ (Monty Pythons / Galaxy Song)Hallo Stefan741
um auf Deine Frage zurückzukommen, wie die Aufgaben des QMB bei uns abgegrenzt sind, also in dieser Position kümmere ich mich um QM. Das man als QMB noch weitere Aufgaben haben kann, ist klar und hängt von der Stellenbeschreibung ab. Die Aufgaben des QMB als QMB sind jedoch definitiv (und auch normativ) nicht, Reparaturen durchzuführen, Messestände zu betreuen, den Arbeitsschutzbeauftragten zu spielen oder SAP einzuführen usw..
Ich weiß, es ist ein jahrelanger Kampf und man kann schon das eine oder andere Haar dabei verlieren, aber der GF und voir allen den anderen Abteilungen muss klargemacht werden, dass sie es sind, die Qualität machen sollen und Du als QMB nur Hilfestellung leisten kannst. Es sieht mir so aus, als ob Du allein dafür sorgen sollst, dass Qualität rauskommt. Das geht nicht. Die Q-Abteilung ist ein innerbetrieblicher Dienstleister.
Btw. Du machst doch interne Audit, zumindest Abweichungen zu folgenden Kapiteln solltest Du finden:
– Kapitel 5.1
– Kapitel 5.5.1
– Kapitel 6.1Da sollte dann Deine GF ran, sonst gibts gleich noch ne Abweichung zu Kapitel 8.2.2 hinterher. Ggf. könnte die GF vielleicht ein externer auditieren, dann biste Du aus dem Schussfeld. Kläre mit dem aber vorher ab, was Sache ist.
Medi
Hallo,
hier geht es nicht um die Abgrenzung der Aufgaben als QMB.
Es bleiben zwei Möglichkeiten
– entweder den Job annehmen und die wichtigsten Aufgaben umsetzen (Alle Aufgaben wirst du nicht hin bekommen)
– oder einen neuen Job suchen
AnonymGast13. November 2012 um 7:33 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Stefan,
Dein Aufgabengebiet klingt sehr spannend und abwechslungsreich. Da ist von allem etwas dabei.
Zunächst einmal solltes Du prüfen, ob Du auch gut versichert bist.
Denn im Schadensfall wird Dir sicher auch die Aufgabe erteilt, den Kopf dafür hinzuhalten.
ich empfehle Dir, diese Aufgaben in bestimmte Themen- / Zuständigkeitsbereiche einzuteilen , wie z.B.
– Arbeitssicherheit
– Umwelt (Abfall, Immissionsschutz, Gefahrstoff)
– Einkauf
– Gebäudetechnik („Hausmeister“)
– Vertriebetc. und bestimmte Personen in Deiner Firma mit diesen Aufgaben betraueen und evtl. auf entsprechende Fortbildung schicken.
Aufgaben und Verantwortung schriftlich fixieren !
Gruß
Martin S
Stefan,
falls du wissen möchtest, wie sich ein Schlaganfall anfühlt, dann mach weiter.
Ansonsten empfehle ich dir nur, reduzieren oder aber ….. du verstehst.
Du bist da kein QM, sondern Mitarbeiter zbvzum besonderen vera******
Dino
______________________
Unverständlichkeit ist noch lange kein Beweis für tiefe Gedanken.
M. Reich – Ranicki
Hallo Stefan,
ein Tip, um Deinem Chef die Chance zu geben, sich etwas besser mit der Materie auseinanderzusetzen:
Kopiere die Themen in eine Excel-Tabelle mit Gruppierung (siehe Martin S).
Schreibe die Stundenzahlen dahinter (Erfahrungswerte aus den letzten Jahren oder geschätzte Hausnummern).
Dann kommst Du schon auf 200% bis 400% der verfügbaren Arbeitszeit.
Das Ganze noch in % Arbeitszeit dahinter.Dann lasse den Chef die Prioritäten eintragen, da Du selbst nicht parallel, sondern nur sequentiell arbeiten kannst.
Wenigsten muss er sich dann mit jeder Zeile zumindest einmal konkret beschäftigen.
Vielleicht hilfts …
Viele Grüße
QM-FK
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Don’t think it – ink it.Hallo Stefan 741.
Also das sind schon sehr viele Tätigkeiten die du da mal „so nebenbei“ machen sollst. Was verdienst du? 10.000 € mit einem 20 Stunden-Tag? Du bist doch keine Maschine die man so lange laufen lässt bis sie zusammenfällt. Du musst dir unbedingt mal deinen Arbeitsvertrag und deine Stellenbeschreibung anschauen!! Das kann nicht sein, dass du da jeden Wunsch erfüllen musst! Am lächerlichsten finde ich ja die Aussagen, dass du Dinge von anderen Abteilungen (Einkauf, Vertrieb etc.) übernehmen musst, wenn die es nicht auf die Reihe kriegen- absolute Frechheit! Dann sollen die dir doch einen Teil ihres Gehaltes abgeben oder dich in Ruhe lassen. Zeig denen mal was du zu tun hast, dann werden die schon anders darüber denken.- Hoffentlich
Mir kommt es auch ein bisschen vor als ob du nicht NEIN sagen kannst, um keinen enttäuschen zu wollen. Das muss in dieser Situation aber mal gemacht werden, sonst kannst du dich gleich in ein Krankenhaus oder eine Psychatrie selbst einweisen. So wirst du nur ausgenutzt und am Schluss bekommst du einen A..tritt.
Hier musst du dann wirklich mit deinen Vorgesetzten reden und die Aufgaben neu verteilen. – Aufschreiben was du machst und wie lange es gedauert hat. Das sind, wie hier schon gesagt wurde, sicherlich 200 – 400 % des normalen Pensums. Unmöglich das zu schaffen.
Sollte es nichts helfen, rate ich dir einen neuen Job zu suchen. Das ist dann die „einfachste“ Möglichkeit.
Arbeit ist nicht alles und du hast nur eine Gesundheit und vor allem nur ein Leben! Vergiss das nicht.Gruß
Hallo an alle,
vielen Dank für euren Zuspruch und die Tips.
Momentan belastet mich am meisten, dass die Zertifizierung ansteht, ich wegen des Tagesgeschäfts in der normalen Arbeitszeit nichts zur Vorbereitung machen kann. Parallel dazu dann die Projekte SAP und Einführung Arbeitssicherheitssystem.
Das führt dazu, dass ich oft 50 bis 70 Wochenstunden arbeite (setze mich abends zuhause hin, teilweise bis Mitternacht, dann noch Samstags).
Ich habe auch selbst schuld, da ich nicht nein sagen kann.
Ich werde mir ein Konzept erarbeiten und dann mit der GF besprechen.
Eure Beiträge haben mich dabei auf ein paar Ideen gebracht.Viele Grüße
Stefan
Hallo Stefan,
von diesen letzten drei Projekten, die du beschreibst, gehört genau eines in deine Verantwortung – nämlich die Zertifizierung.
ASI-System->Sicherheitsfachkraft
SAP->Habt ihr keine IT-Fraggles?Alles Gute!
Gruß
Evereve99
„Hast Du die ganzen Ausrufezeichen bemerkt? Fünf? Ein sicheres Zeichen für jemanden, der seine Unterhose auf dem Kopf trägt.“
– TERRY PRATCHETT, MUMMENSCHANZHallo Stefan,
in kleinen Firmen wird man schnell als Hans Dampf in allen Gassen verheizt.
Wenn man keine Einsicht bei seiner Geschäftsleitung erzielt, kann man auch mal 6 Wochen krank werden (machen). Manchmal schärft diese Methode das Bewusstsein der GL – Lernen durch Schmerzen.
Das „tut man zwar nicht“. Aber bei Deinem Arbeitspensum landest Du vermutlich sowieso in absehbarer Zeit in einem Burn out. Dann dauert die Genesung definitiv länger als 6 Wochen.
Schöne Grüße
Vivian
AnonymGast14. November 2012 um 12:12 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
das Problem ist der Kostendruck, dem kleine Unternehmen ausgesetzt sind. Da brauchts eben diese „Hans Dampf in allen Gasssen“.
Doch damit schwebt das Damoklesschwert des Organisationsverschuldens permanent über den Häuptern der delegierenden Personen.
Vielleicht kann der Zertifizierer als unabhängiger Dritter diesen Wink mit dem Zaunpfahl geben.
Gruß
Martin S
Hallo Stefan,
ich persönlich würde als allererstes die nicht-gestempelte Arbeitszeit zu Hause reduzieren bzw. sein lassen.
Ich mache Überstunden wenn es notwendig ist – es darf aber für mich keine Normalität sein. Abgesehen davon, dass dies auch nicht nachvollziehbar für die GF ist.
Meine Arbeit erledige ich nach Prioriät und was ich nicht schaffe bleibt liegen. Wenn zuviel liegen bleibt liegt es an der GF Abhilfe zu schaffen. War bisher immer ein langer Kampf – hat am Ende aber auch immer zum Erfolg geführt.
Man muss sicherlich eine gewisse Selbstdisziplin haben nein sagen zu können oder den Kollegen zu sagen, dass sie die Antwort erst in x Tagen bekommen können, aber ich persönlich glaube dass dies der beste Weg ist um nicht irgendwann an der Arbeit zu Grund zu gehen.
Ansonsten haben meine Vorredner ja schon viel richtiges dazu gesagt…
Viele Grüße
Q…t…Wer sich zu wichtig für kleine Arbeiten hält, ist of zu klein für wichtige Arbeiten.
(Jaques Tati) -
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