Zusammenhang QM und Nachhaltigkeitsmanagement2006-08-02T12:56:34+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Zusammenhang QM und Nachhaltigkeitsmanagement

Ansicht von 13 Beiträgen – 1 bis 13 (von insgesamt 13)
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    Beiträge
  • Jürgen
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 103

    Hallo zusammen,
    für eine Schulung soll ich den Zusammenhang zwischen QM und Nachhaltigkeitsmanagement (NM) darstellen. Leider habe ich von Nachhaltigkeitsmanagement nicht viel (um nicht zu sagen keine) Ahnung. Meine Überlegungen bleiben auf recht banaler Ebene. Zum einen könnte ich nachhaltige Kriterien mit in die Anforderungen aufnehmen, zum anderen könnte QM sozusagen der Wegbereiter zum NM sein.

    Gibt es hier im Forum jemanden, der einen Bogen von den ISO 9001 Forderungen zu NM schlagen kann? Was würde Giovanni sagen?

    Frische Gedanken könnte ich gut gebrauchen…

    Gruß
    Jürgen

    Qwolli
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 99

    Hallo,
    Google liefert ca 49400 Einträge zum Stichwort „Nachhaltigkeitsmanagement“.
    Da sollte doch wohl etwas dabei sein, oder?
    Gruß

    Wolfgang

    Yipp
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 186

    Moin Jürgen,

    Giovanni würde Fragen: „Was sind Eure Konzepte und Instrumente zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung“.

    Sieh mal beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit nach.

    Bis dann

    Hoegeman
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 22

    Moin,

    Nachhaltigkeitsmanagement ist ja eigtl. nur eine Erweiterung des Umweltmanagements…und da gibt es natürlich viele Paralellen zum QM: Verpflichtung der Leitung, Aufstellung von Leitlinien, Setzen von Zielen, etc. Mit dem KVP des QM wird ja auch die Nachhaltigkeit des Unternehmens gestärkt. Durch effizientere Prozesse kann es zu geringerem Ressourcenverbrauch kommen, die Zufriedenheit der Mitarbeiter wird vielleicht gestärkt (soziale Komponente des Nachhaltigkeitsmanagements), etc etc

    Da kann man sich bestimmt vieles herleiten. Du kannst mich auch gerne mal per Mail kontaktieren.

    Gruß Hoegeman

    Hoegeman
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 22

    Moin,

    Nachhaltigkeitsmanagement ist ja eigtl. nur eine Erweiterung des Umweltmanagements…und da gibt es natürlich viele Paralellen zum QM: Verpflichtung der Leitung, Aufstellung von Leitlinien, Setzen von Zielen, etc. Mit dem KVP des QM wird ja auch die Nachhaltigkeit des Unternehmens gestärkt. Durch effizientere Prozesse kann es zu geringerem Ressourcenverbrauch kommen, die Zufriedenheit der Mitarbeiter wird vielleicht gestärkt (soziale Komponente des Nachhaltigkeitsmanagements), etc etc

    Da kann man sich bestimmt vieles herleiten. Du kannst mich auch gerne mal per Mail kontaktieren.

    Gruß Hoegeman

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Hallo,

    „Nachhaltigkeitsmanagement ist ja eigtl. nur eine Erweiterung des Umweltmanagements…“ – warum immer so begrenzt denken?

    Nachhaltig Agieren kann ich in allen Bereichen. Also denke ich, wenn ein Unternehmen sich mit langfristigen Zielsetzungen, die einen langfristigen Bestand des U zur Folge haben, auseinandersetzt, dann ist das auch Nachhaltigkeitsmanagement.
    Da fließen dann nicht nur ressourcen- oder umweltschonende Aktivitäten ein, dazu gehört auch die Mitarbeiterförderung, die Diversivikation, die strategische Ausrichtung usw.. In der Summe ergibt das ein nachhaltig agierendes Unternehmen, welches mit den geeigneten Managementinstrumenten (QM, UM, AS, Marketing usw.) diese strategische Ausrichtung umsetzt und zukunftsfähig ist.

    Ich sehe das Ganze also etwas globaler und nicht so sehr einseitig begrenzt.

    IsoMan

    Hoegeman
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 22

    Hallo,

    Ich gebe IsoMan Recht :)

    Der Begriff „nachhaltig“ ist vielfach belegt und damit wird auch viel Schindluder getrieben….wieviele Unternehmen sich der Nachhaltigkeit verpflichten und im Gegenzug Chemikalien auf der Nordsee verklappen, Kinder in Entwicklungsländern arbeiten lassen oder den Regenwald abholzen kann man wahrscheinlich gar nicht zählen…

    Nachhaltigkeitsmanagement braucht, wie IsoMan schon so treffend bemerkt hat, eine ganzheitliche Sicht: Ökonomisch,Ökologisch und Sozial. Dies kann in die Überlegungen eines integrierten Managementsystems einfließen und somit ein guter Weg zur Zukunftsfähigkeit und zur Nachhaltigkeit eines Unternehmens sein…

    Wollte mit dem Hinweis auf das, jedem bekannte, UMS nur den gewünschten Bogen zum QM schlagen.

    wer pfeifft muss nicht zwingend pfiffig sein

    Jürgen
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 103

    Hallo IsoMan und Hoegemann,
    zu euren Denkanstößen (danke dafür:-)) habe ich noch eine Nachfrage bzw. ich interpretiere mal eure Beiträge, so wie ich sie verstanden habe, ob ich damit richtig liege…

    NM entspricht im Grunde einem TQM-Ansatz mit „nachhaltiger“ Zielrichtung, d.h. diese Unternehmen fühlen sich einem nachhaltigen Leitbild verpflichtet. Die ISO 9001 verhält sich dann zu NM vergleichbar wie zum EFQM-Modell. Da es kein ISO NM-Modell gibt, wird von „nachhaltigen“ Unternehmen zumeist/manchmal/selten (?) auf ISO 1400 und 9001 zurückgegriffen, die um NM-Kriterien erweitert werden.

    Sind diese Aussagen aus eurer Sicht stimmig? Oder fehlt ein entscheidender Punkt?

    Danke für eure Hilfe

    P.S. Habe eben in den BMU-Internetseiten gestöbert – in puncto Nachhaltigkeit schier unerschöpflich…

    Gruß
    Jürgen

    QMarc
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 925

    Moin Jürgen,

    was mich wundert, ist dass Du selber nicht weisst, welche Art von Nachhaltigkeitmanagement gemeint ist.

    Im Bereich Umwelt gibt es für Nachhaltigkeit inzwischen eine relativ scharfe Definition (im Gegensatz zu früher). Zertifizierungszeichen wie FSC und blauer Engel haben dazu beigetragen, genaue Vorstellungen zu erarbeiten und Grenzen festzulegen.

    Im Bereich Unternehmensmanagement kann Nachhaltigkeit sehr unterschiedliche Modelle umfassen. Von finanzieller Nachhaltigkeit der Marktausrichtung und Produktpalette bis hin zu nachhaltigen 0-Fehler-Strategien. Letztlich haben alle Ansätze eines gemeinsam: Der Blick über den Tellerrand hinaus auf Co-Faktoren, die die Zielrichtung ebenfalls beeinflussen können. Vernetzt denken anstatt singuläre Lösungen zu schaffen (hier findest Du auch die Analogie zu Ökosystemen wieder).

    Nachhaltigkeit im Unternehmen kann somit auch die soziale Komponenten in Bezug auf die Mitarbeiter umfassen. Das Stichwort hierzu wäre dann Corporate Social Responsibility (CSR).

    Für mich bleibt die Frage: Was genau brauchst Du?

    In Bezug auf dein letztes Posting der Hinweis, einen Blick auf die Entstehung der ISO 9001:2000 zu werfen. In der 94er-Version gab es das relativ starre System der 20 zu erfüllenden Kriterien. Dies wurde in der 2000er Revision durch Prozessdenken ersetzt, welches offen für alle Prozesse (auch außerhalb des reinen QM) ist. Diese Revision wurde sehr stark durch die Gedanken des TQM beeinflusst und dann an QM angepasst. Wenn Du zum Beispiel einen Blick auf die Malcolm Baldrige Kriterien wirfst, dann sind die Überlappungen offensichtlich.

    Soweit in Kürze … ich hoffe, es hilft ein wenig.

    Viele Grüße
    Qmarc

    ____
    Wie verlassen sind die Wege des geringsten Widerstands?

    Yipp
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 186

    Moin,

    . . . und dann gibt es noch Informationen auf dieser Seite

    http://www.nachhaltigkeit.info/artikel/beispiele_2/index.htm

    Bis dann

    Hoegeman
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 22

    Hi,

    nochmal zu Jürgen: Nachhaltigkeitsmanagement wurde irgendwie bisher nicht wirklich definiert. Es gibt nicht „Das Nachhaltigkeitsmanagement“…Es gibt viele Instrumente un Begriffe, die man unter einem Oberbegriff Nachhaltigkeitsmanagement zusammenfassen könnte…

    Zum Thema TQM und Nachhaltigkeit gabs in dem Magazin „Unternehmen und Umwelt“ von future e.V. mal interessante Artikel..konnte leider nicht mehr rausfinden, in welcher Ausgabe, da das Magazin nicht mehr rausgegeben wird. Aber vielleicht einfach mal bei future e.v. anrufen und nachfragen.

    Ich schick Dir mal als Mail eine Präsentation von einem Workshop, den ich mal mit Studenten zum Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen gemacht habe. Vielleicht kannst Du davon was gebrauchen.

    LG, Jörg

    wer pfeifft muss nicht zwingend pfiffig sein

    Jürgen
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 103

    Hallo,

    @ QMarc
    Du triffst den Nagel auf den Kopf – ich weiß selbst nicht genau, was für ein NM gemeint ist – und werde es auch nicht herausbekommen. Bei dieser Schulung geht es um eine Veranstaltung vor Leuten aller möglichen Fachrichtungen, deren Gemeinsamkeit ein fundiertes Wissen über NM ist. In dieser Hinsicht muss ich denen zum Glück nichts erzählen. Vom Journalist über Sozialarbeiter und Ingenieure wird voraussichtlich alles vertreten sein. Meine Aufgabe wird es sein, diesen Leuten QM-Grundlagen nahezubringen. Als guten Einstieg, um das Interesse an QM zu wecken, wollte ich eine direkte Verknüpfung zwischen QM und NM herstellen, am besten sogar zur ISO 9001.

    @ Hoegemann
    Herzlichen Dank für die Präsentationen, da steckt viel Arbeit von Dir drin – die mich wieder ein Stück schlauer macht.

    @ all
    Mittlerweile habe ich mein geistiges Wirrwarr etwas reduzieren können. Als sehr hilfreich war für mich dabei die Studie des BMU „Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen – Konzepte und Instrumente zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung“, 2002. Bei dieser systematischen Aufstellung der häufigsten NM-Konzepte und Instrumente findet man schnell eine Übereinstimmung zu QM-Konzepten und Instrumenten. Was mich allerdings verwundert hat, dass aus Sicht der Nachhaltigkeitsmanager zwar UM, nicht aber auch QM, als häufig angewandtes und relevantes NM-Konzept identifiziert wurde.

    Ich glaube, den Bogen zwischen QM und NM krieg‘ ich jetzt hin – das Forum funktioniert wirklich prima – danke euch.

    Gruß
    Jürgen

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Hallo Jürgen,

    der Bogen vom Nachhaltigkeitsmanagement zum UM ist halt recht einfach, da die Umwelt bzw. die Bewahrung dieses Gutes schon sehr lange im Focus der Gesellschaft steht und die pers. Betroffenheit sehr groß ist. Denke nur mal an die Responsible Care – Kampagne der chem. Industrie oder die vielen Öko-Labels, die bereits erwähnt wurden.
    Geht man jetzt ein Stück weiter, dann sollte man sich mal das Konzept der ökologischen Landwirtschaft in Österreich ansehen, welches ökologische, ökonomische und auch gesellschaftliche Anliegen vereint und zu einem nachhaltigen Unternehmenskonzept (Unternehmer ist dabei der Landwirt) ausgestaltet hat.

    IsoMan

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