QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Zielverfolgung von Wiederholfehlern
-
AutorBeiträge
-
@Eldra
Das mit der Personalnummer ist doch eigentlich common mittlerweile; dadurch kann man es zwar zurückverfolgen und auf evtl. Häufigkeiten bei bestimmten MA schliessen; das hilft mir aber noch nicht im Hinblick auf die Abstellmaßnahme weiter (Sarkasmus an: es sei denn du siehst feuern als Abstellmassnahme: Sarkasmus aus)Hallo zusammen!
Ich unterscheide zuerst in systematische und zufällige Fehler (in einer Montage, die massiv von den MitarbeiterInnen abhängt). Bei einem systematischen Fehler interessiert’s mich dann, ob er nach der Abstellmaßnahme noch mal auftaucht. Und dann natürlich nach beliebig vielen Jahren. Bei einem zufälligen Fehler ohne echte Abstellmaßnahme ist klar, daß er sich auch wiederholen kann. Dann ist die Frage, ab welcher Wiederholhäufigkeit ich ihn als systematischen Fehler betrachte. Wenn ich ihn nur alle Jahre wieder habe, sicher nicht.
Noch zu den ppm: Eine gewisse Fehlerquote habe ich aufgrund meines nicht perfekten Prozesses. Systematische Fehler kann man auch angehen, wenn sie unter dieser Quote liegen. Zufällige Fehler werden erst interessant, wenn sie die Fehlerquote über das unvermeidbare Maß heben. Dann ist wieder was systematisch faul….Alle Klarheiten beseitigt?
Schöne Grüße
Frank Hergt
Hallo Harm,
ppm und Wiederholungsfehler müssen gar nicht zusammenhängen. Die ppm-Bewertung habe ich nur als Beispiel genommen, um zu zeigen, dass man bei einer jährlichen Zielverfolgung irgendwann mal die ppm-Wert von annodazumal abschneidet.
„Also gehst du davon aus, das du nach 10 Jahren denselben Artikel auf derselben Produktionsanlage fertigst?“ Vielleicht nicht 10 Jahre aber 8 Jahre schon.
Ich schleppe keine Quote mit mir rum, sondern möchte am Ende eines jeden Jahres erkennen, ob ich im Hinblick auf Wiederholungsfehler besser oder schlechter geworden bin.Hoffe du verstehst mich nun ein bißchen besser. Oder sag einfach, wie du deinen externen Betrachtern zeigst, dass du in Bezug auf Wiederholfehler besser geworden bist.
Gruß msbHallo Lothar,
ich will Verbesserungen erzielen und dies auch aufzeigen können und nicht durch die „schlechte Vergangenheit“ die ich ständig mit mir herumschleppe, wenn ich nicht einen zeitlichen Schnitt mache, gehindert werden.
Schließe Wiederholfehler aus! ist leichter geschrieben als getan.Gruß msb
Hallo Frank,
das mit der Beseitigung der Klarheiten hat gut geklappt.
Spaß beiseite, aber deine Aufteilung in systematische und zufällige Fehler ist ein sehr guter Hinweis, der mir in dieser Sache auch ein ganzes Stück weiterhilft. Du hast nämlich Recht, dass selbst Wiederholfehler nicht gleich Wiederholfehler ist. Wenn man hier keine Unterscheidungen trifft, schert man alles über einen Kamm. Als Ergebnis erhält man dann oft Standardabstellmaßnahmen-8D-Report zum Sonderangebotspreis.
Je länger dieser Thread wird, desto mehr kommt Licht in dieses Thema. Und so soll es ja auch sein, ist ja Sinn der Sache.Gruß msb
Oder sag einfach, wie du deinen externen Betrachtern zeigst, dass du in Bezug auf Wiederholfehler besser geworden bist.
Gruß msbMal ein ganz simples Beispiel:
Ich habe 5 Anlagen : 1 – 5
Ich kreiere Fehlerkategorien: A – ZArtikel „wasweissich“ hat Fehler C -> auf Anlage 2 produziert -> Datenbank suchen ob wasweissich schon mal Fehler C auf Anlage 2 hatte:
nein: kein WDH, abspeichern in der DB, Abstellmaßnahmen, ….
ja: WDH (irgendwo Haken in der DB), was war Abstellmaßnahme, warum nicht gegriffen, was ist neue Abstellmaßnahme, waren andere produkte betroffen von der Abstellmaßnahme, muss ich bei denen was einleiten, ….Und dann kann ich am Ende einer Zeitperiode alle möglichen Auswertungen fahren.
Welcher WDH fehler trat am häufigsten auf ?
Welche Anlage hatte am häufgsten WDH ?
Welcher artikel ….?
……..
……..
…….Hallo Harm,
mir ist klar was ein Wiederholfehler ist und auch wie man sie speichert, archiviert, findet, auswertet, usw.
Was mir unklar war und bis zu einem gewissen Grad noch ist, ist der Betrachtungszeitraum für Wiederholfehler gehe ich zurück bis ins Jahr 2000, 1990, 1980, 1970 ,…
Sammle ich meine Info über Fehler an seit es unsere Firma gibt und Fehler aufgezeichnet wurden oder gibt es eine „Rückschaugrenze“?
Vielleicht ist es mir jetzt gelungen, mich verständlich zu machen.Gruß msb
Hallo msb,
eine definierte Rückschaugrenze gibt es nicht, weil sie von dem Produktionsumfeld abhängt. Es ist sinnvoll Prozesse über die Zeit zu vergleichen, wenn es vergleichbare Prozesse sind (schön philosophisch…)
Wo genau Ihr die Grenze setzt, hängt von Euren Gegebenheiten ab und von der Frage, welcher Zeitraum für Euch sinnvoll ist. Wenn ein Prozess sehr wenig geändert wird und seit Jahrzehnten gleich läuft, dann können Jahrzehnte auch sinnvoll sein, um die Entwicklung über die Zeit zu sehen. Wenn ein Prozess stark verändert wurde (neue Maschinen oder komplett neues Prozess-Design z. B.), dann ist ein Vergleich alt mit neu ein Äpfel-Birnen-Ding, was Dir wenig über Eure Verbesserung bezüglich Wiederholfehlern sagt. Denn Wiederholfehler können nur da auftreten, wo ich dieselbe Chance auf einen Fehler habe, sprich sich an den Prozess-Bedingungen wenig geändert hat.
Was ich noch nicht so ganz verstanden habe ist Deine Motivation, eine für einen externen Berater nachvollziehbare Rückschaugrenze zu finden. Ich dachte es geht um Eure Wiederholfehler und deren Abstellung? Oder ist das ein SPC (show program for consultant)?
Viele Grüße
Barbara
_____________________________________
Wenn es keinen Sinn macht, macht es Unsinn.
Hallo Barbara,
danke für deine Sicht in diesem Thema. Hilft mir wieder ein Stück weiter.
Dass wir selber die Grenzen ziehen müssen, ist mir nun auch langsam klar geworden. Das Äpfel mit Äpfel – Prinzip bei Wiederholfehlern ist sehr wichtig, sonst sind die ganzen Zahlen für die Katz‘.
Die Motivation der Rückschaugrenze ist nicht für Show, sondern um zu sehen, ob wir wirklich besser geworden sind. Es ist wie bei einer ppm-Betrachtung, die ich in gewissen Zeiten neu starte um nicht meine heutige ppm-Berechnung mit Altlastenzahlen zu beschweren, die ich vor 5 Jahren hatte, weil wir damals mieser drauf waren als heute. Daher gehen sogar unsere Kunden her und machen einen ppm-Rückblick der letzten 6 oder 12 Monate, damit man sieht, dass sich was tut. Und genauso war meine Ausgangsfrage im Hinblick auf die Wiederholfehlerbetrachtung. Ich denke man müsste diesen Punkt mündlich besprechen, sonst wird noch ein Buch daraus.Gruß msb
Hallo Forum
Zur Lösung des Problems hilft sicherlich das Aufheben von Reklamationsmustern oder ein Fehlermusterlager. Wenn die n.i.O.-Muster ordentlich beschriftet sind, kann man quasi in der Vergangeheit wühlen. Man könnte die Muster nach Produkt- oder Prozeßtyp sortiert einlagern, damit man sinnvolle Zusammenhänge erkennt. Streng nach Sachnummer würde ich die Betrachtung nicht machen, zwecks Varianten o.ä.
Soviel zum praktischen Teil. Für die Systembefriedigung würde ich vorschlagen, daß man die 8D Berichte zu den Kunden hernimmt und dann von Fall zu Fall entscheidet, ob es sich um Wiederholfehler handelt oder nicht. Diese Zahl (z.B. Wiederholfehler pro Jahr) wäre eine Prozeßkennzahl, an der man drehen kann. Das gefällt sicherlich auch dem Zertifizierer.Gruß M.
-
AutorBeiträge
- Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.