Zertifiziertes Klinikum2009-07-15T22:11:56+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Zertifiziertes Klinikum

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  • qualyman
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    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo liebe Q-ler,

    seit letzte Woche bin ich erfolgreich operiert.
    Habe vorab mir schriftlich vom Oberarzt bestätigen lassen, dass kein Assi-Arzt oder Arzt in Ausbildung bei mir die Narkose oder die OP durchführt. Mir wurde sogar schriftlich aufgelistet, welche Kapazitäten an mir rumwurschteln.
    Klar, ich war für 2,5 Std. außer Betrieb und bekam überhaupt nichts mit. Aber in dem Narkose-Protkoll und OP-Bericht war kein fremder Name zu sehen.
    Die Narkose hat diesmal vorzüglich geklappt, es waren auch mind. doppelt soviele weiße Kittel anwesend, als beim ersten Mal. Nach der OP wurde ich behandelt wie bei der ersten Klasse, mein ich jedenfalls. Gespräche mit dem Chefarzt waren 3 mal möglich und das als Kassenpatient.
    Sie waren um mich wirklich stets bemüht.

    Dennoch habe ich am Schluß verlauten lassen, dass ich den ersten misslungenen Versuch vor 6 Wochen mittels Gutachter überprüfen lasse und für das Gemurkse und dem Schocking meiner Familie Schmerzensgeld fordere.
    Ein Arzt sagte mir bei einem zufälligen Treff in der Kaffeeteria: „Recht haben Sie! Das kommt dabei raus, wenn man Ärzte über 24 Stunden arbeiten lässt!“
    Nur mit einer unterstützenden Aussage von ihm kannn ich leider nicht rechnen.

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Qualyman,

    schön, dass es beim zweiten Mal so gut geklappt hat und Du wieder in den aktiven Qualitäter-Modus zurückgekehrt bist :)

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
    (Ernest Rutherford, Physiker)

    Floh
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 124

    hallo zurück,

    schön zu hören, dass es dir nach dem zweiten Eingriff besser ergangen ist.
    Nochmal zur Gesundheitspolitik: ich denke, hier geht es im wesentlichen darum.
    qualyman hat das schon treffend mit der Aussage des CA erwähnt. Wo wollen wir hin? Diese Missere die dir wiederfahren ist, ist leider nicht so selten wie angenommen. Auch Vivians Erfahrungen sind tägliche Vorkommnisse. Lasst uns doch mal objektiv die Umstände oder die Fehlerkette betrachten.

    1. Das Gesundheitssystem wird gerade an die Wand gefahren (wir befinden uns am Anfang vom Ende) Das Fallpauschalensystem sieht vor, für eine bestimmte Leistung xy den Betrag von abc zu erhalten. D.h. für eine Operation wird eine Vergütung angesetzt, von der alle Anhängsel wie Küche, Putzfrau, Operateur, Material, Pflege…. bezahlt werden müssen. das bei einer definierten Verweildauer von x Tagen. Ist der Pat. in kürzerer Zeit genesen, geht Geld flöten. Benötigt er länger, geht Geld flöten. In Anbedracht des Individuums ein schmaler Grad, wenn noch Nebenerkrankungen vorhanden sind (die zwar separat berücksichtigt werden, jedoch meist nur kosten)Ergo, Gewinn gibt es nur durch eine Verdichtung der Fallzahlen. Große und komplexe Eingriffe können sich kleine Häuser daher nicht mehr leisten und werden daher im laufe der Zeit nicht mehr tragbar sein, sprich kleine Häuser werden mehr und mehr untergehen. Komplexe Fälle werden dann von Häusern der Maximalversorgung getragen.

    2. Personal ist der größte Kostenfaktor
    nichts neues. Material kann nicht soviel gespart werden, als dass ein MA kostet. Durch die Fallzahlenerhöhung und die Personalreduktion müssen Mitarbeiter heute das leisten, was vor einigen Jahren noch drei geleistet haben. Daher ist unser Anliegen -die Qualität- zwangsläufig im Zugzwang.

    2a. Mitarbeitermotivation
    Überlastete Mitarbeiter/Burn out ist heute an der Tagesordnung. Bei einer Bezahlung die sich nicht sonderlich vergleichen lässt mit der unserer EU-Nachbarländern. Qualifizierte und motivierte MA aus Pflege und Ärzteschaft wandern zu gerne aus, da für die Qualifikation gut das dreifache an Gehalt erzielt werden kann. Familien-und Gesellschaftsfeindliche Dienste und Schichten. Freizeit kaum bemessen. Krankenstände erhöhen sich rasend.

    3. Ausbildung
    Im Falle von qualyman kann man nicht eindeutig sagen, dass ein newby allein versagt. auch ein CA ist nicht immer der beste. (Ich persönlich würde mich nieee von einen CA operieren lassen wollen) ein frischer Facharzt hat es da eher drauf. Ärzte lernen nur ihr Fachgebiet. Wie man mit Patienten und Angehörigen umgeht allerdings nicht. Hier kommt in den meisten Fällen die Kinderstube zum Vorschein. Die chirurgie ist m.E. rein auf das Reparaturprinzip ausgelegt (Tumor raus, wir haben sie gerettet). Aber bitte keine sentimentalen Weinattacken…
    Im neuen Krankenpflegegesetzt ist die Ausbildung überarbeitet geregelt im Prinzip der Selbsterarbeitung. Arzneimittellehre, Krankheitslehre, Anatomie bitte selbst anlesen…???? Ach, und seit neuestem kann man auch mit Hauptschulabschluss Krankenpflege lernen (Stichwort Qualifikation)

    4. Prioritäten setzten

    die summe aus vorangegangenen, knapp umschilderten (das Thema ist weit aus komplexer…) Punkten werden Überlebensstrategien entwickelt, bei denen der Patient (ich hoffe ich werd nie einer) das nachsehen hat. so wird eben mal aufs essen eingeben verzichtet, da Infusionen schneller gerichtet sind, gewaschen muss nicht jeden Tag werden, Verbände gehen auch von alleine auf, OP´s können warten, da die Kapazitäten voll ausgeschöpft sind. Handeln reicht auch, wenn die völlige Dekompensation erreicht ist, früher ist eh keine Zeit. Wow, ich glaub ich komm jetzt in Fahrt. Leider und das bringt mich zum Wahnsinn, musste ich mehr als einmal miterleben wie man das Ableben von Mitmenschen verhindern hätte können durch zeitiges Handeln. Allerdings muss ich eingestehen, dass manchmal nur Zeit zur Schadens Begrenzung vorhanden ist.

    Zum Abschluss noch, durch die Fülle der maximalen Therapieformen und Diagnostikmöglichkeiten stellt sich die Frage der Finanzierbarkeit. Jeder wünscht sich das maximale Ergebnis, was durchaus auch ich mir wünsche. Bürokratische Tempel der Krankenkassen und auch in den Krankenhäusern verschlingen Milliarden. Wer soll das bezahlen?

    Jetzt aber zum QM. Fehlerreportingsysteme werden mittlerweile implementiert. ISO Zertifizierte Kliniken gibt es schon viele. Standards und Leitlinien sind schon lange vorhanden. Zertifizierte Kompetenzzentren sind im Vormarsch (ob die besser sind?) Ich erhebe hier den völlig freien Vorwurf, das Gesundheitssystem ist korrupt und die Menge der Lobbyisten gestaltet das System.
    Ach, Zwischenfälle bzw unerwünscht eingetretene Kolateralschäden werden teilweise noch mit extra Geldern entschädigt.

    So, wie wollen wir weiter diskutieren und auf welcher Grundlage? Ich bin vielen fähigen Leuten aber auch mindestens genau so vielen unfähigen begegnet. Und nicht alles ist schlecht, auch wenn sich das doch so anhört.

    LG
    Floh

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Floh & Ihr anderen,

    ich finde es auch erschreckend, wie sich die Gesundheitsversorgung auch und gerade im Krankenhaus entwickelt und hoffe, dass ich damit in den nächsten Jahren möglichst wenig zu tun habe.

    Was ich spannend finde ist, dass es auch in diesem System Inseln gibt, die auf den ersten Blick in die entgegengesetzte Richtung zu „mehr Masse statt Klasse“ laufen. Ein Beispiel dafür sind die babyfreundlichen Krankenhäuser, in denen echte Qualitätssiegel nach einem intensiven Zertifizierungs-Prozess vergeben werden, wenn Krankenhäuser die Kriterien erfüllen. Diese Zertifikate werden auch wieder aberkannt, wenn bei der Re-Zertifizierung festgestellt wird, dass die Anforderungen nicht mehr erfüllt werden.

    Ein als babyfreundliches ausgezeichnetes Krankenhaus arbeitet einfach anders und setzt viel von dem um, wofür Ihr Euch in Eurem täglichen Qualitäter-Arbeitsleben stark macht:

    +Ausrichtung auf Kundenanforderung:
    Mutter/Kind/Familie werden vor, während und nach der Geburt informiert (-> Pre-Sales, Produktauswahl) und entsprechend dem Kundenwunsch während des KH-Aufenthaltes (-> Kundenbesuch) und danach (-> After-Sales) begleitet.

    +einheitlicher Ausbildungsstand:
    Alle Mitarbeiter/innen haben denselben Ausbildungsstand (-> QMH) und setzen die gleichen Qualitätsrichtlinien in ihrer Arbeit um, so dass die Mütter/Väter/Kinder von jedem dieselben Informationen (-> Kommunikation, Reporting) und Handlungsempfehlungen (-> Bedienungsanleitung, Kundenservice vor Ort) erhalten.

    +standardisiertes Vorgehen:
    Alle relevanten Prozesse sind sauber definiert (-> Prozesslandschaft, Kennzahlen) und werden entsprechend den Vorgaben dokumentiert (-> Lenkung und Aufzeichnung).

    Natürlich sind auch babyfreundliche Krankenhäuser kein Paradies, sondern arbeiten in dem gleichen Rahmen wie alle anderen Krankenhäuser und Stationen. Dennoch werden hier viel mehr „Kundenanforderungen“ umgesetzt als auf normalen Stationen. Das liegt auch daran, dass Geburtshilfe-Stationen in den letzten Jahren durch die sinkenden Geburtenzahlen (-> weniger Kunden) einen starken Druck in Richtung Kundenorientierung gespürt haben.

    Insofern frage ich mich, in wie weit diese Tendenzen hin zur Massenabfertigung gesundheitspolitisch motiviert sind und welchen Anteil hier ökonomische Kriterien spielen.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
    (Ernest Rutherford, Physiker)

    Entchen
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 84

    Hallo,

    interessant finde ich immer, was die Kassen für die Leistungen vergüten. Ich bin als Beamtin freiwillig in der gesetzl. KK versichert und bekomme somit keine AG-Anteile zur KV, sondern muss die Leistungen, die die KK für mich aufwendet, belegen und bekomme dann davon die Hälfte, jedoch maximal die Hälte meiner gezahlten KV-Beiträge als Beihilfe zurück. Und so kann ich immer sehen, was die KV den Ärzten vergütet.

    Ich war letztens zu einem ambulanten Eingriff in der Klinik. Die Leistungen bestanden aus 4 Behandlungen beim Facharzt (Belegarzt), einer OP unter Vollnarkose, dem Vorgespräch beim Anästhesist und Inanspruchnahme von OP, Aufwachraum, einem Bett auf der Chir.Station für einen 3/4 Tag. Mit allem Drum und Dran. Nur Verpflegung gab es keine. Dafür zahlt die Kasse rd. 150 €.

    Ich verstehe nicht ganz, warum eine kleine Reparatur meines Autos mehr kostet als eine Instandsetzung meinerseits. Das kann doch nicht funktionieren.

    Entchen

    Floh
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 124

    Hallo zusammen,

    ahh, bei genauerer Betrachtung, erkennt der Außenstehende mit Verstand die Missere! Genau, funktionieren kann das System auf Dauer nicht. Die Ösis und Australierer haben vor uns schon negative Erfahrungen mit diesem System gesammelt. Aber wir, wir wissens natürlich besser.
    Durch Entchen wird deutlich, wieviele Entchen (Spaß) durchgeschleusst werden müssen, damit die Klinik auf Null rauskommt (Erhöhung der Fallzahlen, Reduktion der Verweildauer) postwendent sind wir beim Punkt Motivation und Gehalt….
    Da beißt sich die Schlange in den Schwanz. Qualifizierte Kräfte können auch nur ein gewisses Pensum Qualitativ hochwertig managen. Alles darüber leidet.
    Ach, hab ich erwähnt, dass die Kliniken jährlich zur Erstellung eines Qualitätsberichtes verpflichtet sind, die öffentlich einzusehen sind? Sich dort durch zu mäandern ist very interesting. Hast Du qualyman die Art deines Eingriffes dort gefunden? Wie oft wurde dieser im letzten Jahr durchgeführt?

    LG
    Floh

    Entchen
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 84

    Das erinnert mich irgendwie an einen schlauen Spruch aus meiner Schulzeit: „Die Menge muss es bringen“, wenn eine Kalkulation im Minus endete……

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo zusammen,

    die Höhe der Pauschalen erschließt sich mir auch nicht so wirklich.

    Z. B. kostet mich ein Besuch beim Kieferorthopäden wenn meine Tochter dort kurz angeschaut und dann an 1-2 Schräubchen gedreht wird ca. 15 Euro Eigenanteil. Das entspricht 20% des Honorars, d. h. für eine in maximal 5 Minuten erbrachte Leistung ohne teure Geräte erhält die Praxis ein Honorar von 75 Euro.

    Diese Höhe mit der von Entchen verglichen ergibt sich ein für mich nicht nachvollziehbares Gefälle in der Vergütung von medizinischen Leistungen.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
    (Ernest Rutherford, Physiker)

    Entchen
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 84

    Ja, das verstehe ich auch nicht so ganz.

    Noch ein Beispiel dazu: Ich musste vor der amb. OP zum Hausarzt zur Voruntersuchung für die Narkose. Der bekommt pro Quartal rd. 34 €, egal was er an mir vollbringt. In diesem Fall musste er für die 34 € ein EKG machen, mich abhorchen, Blut entnehmen und die Blutanalysen auch noch im Labor bezahlen, das vergütet die Kasse nicht extra ans Labor. Wenn ich mir überlege, wie lange ich einen unserer Kanalmitarbeiter für 34 € losschicken kann….der ist recht schnell wieder zurück.

    Allerdings bekommt der Hausarzt die 34 € pro Quartal auch, wenn er mir nur ein Rezept ausstellt. Aber jeder Praxisbesuch verursacht m. E. schon Kosten in Höhe von 34 €, auch wenn er nur kurz ist.

    Entchen

    HBuhl
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 162

    Hi alle zusammen,

    ich sitze gerade auf meinem Bettchen im Krankenhaus wegen einem aktuen Bandscheibenvorfall. Nach dem CT und den Untersuchungen ist der Fall leider eindeutig und muss operiert werden. Nachdem aber meine Blut- und Leberwerte (Nichttrinker) wohl nicht die besten sind hat man mich heute einmal quer durchs Haus gehetzt um alles untersuchen zu lassen.

    Das Ende vom Lied ist das ich laut Pfleger angeblich Gallensteine habe und keinen Bandscheibenvorfall und unfruchbar soll ich auch sein obwohl ich einen gesunden Sohn habe. Wo die wohl ihre Ausbildung gemacht haben? Ich sag da nur „Kassenpatient“. Die verkaufen einen alle für blöd. Das ist deutscher Klinikalltag live.

    Gruß
    Henning

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Henning,

    gute Besserung (was auch immer es ist…)

    Viele Grüße

    Barbara

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    @ Henning:

    Noch ein paar Daten zum Thema OP bei orthopädische Beschwerden:

    Chirurgen werden halb so oft operiert wie der Durchschnitt der Bevölkerung.

    Orthopäden werden wegen orthopädischer Beschwerden 1/3 so oft operiert wie der Durchschnitt der Bevölkerung.

    Denk‘ noch mal ein paar Wochen nach…

    Schöne Grüße

    Frank

    „Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)

    QM-Stefan
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 649

    Hallo Hennig,

    auch von mir gute besserung. Und bleib da nicht solange, wer weiß was die sonst noch alles (er)finden.

    Schönen Gruß

    Stefan

    „Das ganze Elend kommt daher, dass die Menschen nicht zu Hause bleiben.“

    HBuhl
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 162

    Man hat sich dann jetzt doch wieder auf einen Bandscheibenvorfall geeinigt. Meine schlechten Blut- und Leberwerte kommen von einer Überdosis Schmerzmittel die mir ein Arzt so verschrieben hat…. Ohne Worte.

    Jetzt darf ich warten bis das ganze Gift wieder aus meinem Körper ist und ich gesund genug für die OP bin.

    Gruß
    Henning

    Floh
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 124

    Hallo zusammen,

    na da muss ich ja immerwieder Unmut in der Gemeinde feststellen. So schlecht sind wir alle nicht!!! Im besten Fall ist meine Antwort immer:“ich kann leider nichts dafür damit Sie krank sind“.
    Ihr werdet nicht glauben, wieviele Leute wegen Banalitäten ins KH eingewiesen werden und dann aufgrund von „Zufallsbefunden“ weitere manchmal auch über schwerwiegende Erkrankungen informiert werden. Das finde ich grundsätzlich nicht verwerflich, da meist frühzeitig interveniert werden kann und evtl. ein „zu spät“ abgewendet wird. Leider werden Vorsorgeuntersuchen oft nicht wahr genommen.

    Ja, mein Hausarzt hat auch letztens die Laborröhrchen verbummelt. Ärgerlich, kann aber vorkommen.

    Dafür haben wir heute Nacht Leben gerettet, weil alles wie am Schnürchen funktioniert hat (die Aorta kann mächtig bluten). Pat. überlebt.
    Viele Schmerzmittel wie Paracetamol werden über die Leber verstoffwechselt. Zuviel davon und es kann kurzfristig mal anstrengend für die Leber werden. Aspirin z.B hemmt die Blutgerinnung. Viele nehmen es bei Kopfschmerzen. Wer sagt, dass die Kopfschmerzen nicht von einem geplatzten Aneurysma im Hirn herkommen? Hier ist Hilfe meist zu spät. Und ihr werdet es nicht glauben, es kommt öfter vor als man denkt. Wer hat nicht schon oft die Apotheke bemüht bei Zipperlein. Na, eine Medizin wird doch nicht schaden…

    Fehlerfrei sind wir alle nicht, manchmal gibt es nicht nachvollziehbare Handlungen. Selten ist es reine Dummheit oder Unwissen. Dazu kommt noch wo viele Zuständigkeiten herrschen, gibt es viele Meinungen. Pauschal darf man nicht sagen, dass alle im Krankenhaus Penner sind. Doch wie hoch ist unsere Erwartungshaltung? Meist klappt es eben nicht rein, Therapie, raus, alles lacht.

    Manchmal denke ich mir (nachdem ich in der Zentrale des Chaos arbeite)warum kommt keiner vorbei und macht mal einen Tag lang mit? Bei einer genetischen Veranlagung von leider nur zwei Armen und Beinen und einer chronischen Unterbesetzung von Personal bei max. Aufwendigen Patienten werden weiterhin Fehler passieren. Hier verweise ich jedoch auf vorangegangen beschriebene Threads über die Rahmenbedingungen. Es wird in Zukunft nicht viel Besser.

    Soweit viel Gesundheit

    LG Floh

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