QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › wo fängt QM an, wo endet QM?
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Servus,
da ich gerade dabei bin ein CAQ System auf die Beine zu stellen hat mir mein Chef noch eine Mappe zur allgemeinen Unternehmesbewertung in die Hand gedrückt. Darin sind Beispiele anhand welcher Kennzahlen man sein Unternehmen bewerten kann. Er meint da könnten Kennzahlen beschrieben sein die man auch auswerten können sollte. Toll. Jetzt sind da Sachen drin wie „Termintreue“ oder „Kundenkontakte“ usw, eigentlich ALLES was zum Firmenmanagement gehört, Schwerpunkt jedoch auf den Finanzen.
So, was mache ich jetzt? Wo ziehe ich die Grenze? Auf was weite ich mein QM System aus? Theoretisch könnte ich alles mit rein packen und ein Jahrhundertwerk erschaffen das dieses Jahr nicht mehr fertig wird. Aber ich meine die Auswertung solcher Daten ist doch Sache des Controlings/Buchhaltung oder sehen ich das falsch?Gruss
Markus
AnonymGast21. Februar 2009 um 19:45 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo diamant
ich denke du siehst das falsch.
Natürlich benötigst Du meßbare ! Zahlen wie Termintreue, etc… um zu bewerten, wie sich die Qualität eurer Produkte/Dienstleistung entwickelt, um ggf. Abstellmaßnahmen zu definieren.
Sei mir nicht böse, aber wenn dein Chef sagt:
„…da könnten Kennzahlen beschrieben sein die man auch auswerten können sollte. “….dann ist das mit Sicherheit nicht verkehrt.
Qualität ist kein Selbstläufer.Gruß
HaraldEs gibt nichts Gutes, ausser man tut es.
Verstehe ich schon, keine Frage. Das Problem ist nur, dass irgendwie immer mehr Aufgaben aus allen Bereichen aufs QM umgelegt werden. Termintreue kann ich in Zahlen erfassen, kein Problem. Aber bei den Kundenkontakten gehts schon los…Mein CAQ System war eigentlich nur für die Fehlererfassung und Auswertung in der Fertigung gedacht. Wenn ich das komplette Unternehmen von den logischen Verknüpfungen unter einen Hut bringe ist das erstens eine Aufgabe für die nächsten 10 Jahre und zweitens kann ich dann bei SAP als Chefentwickler anfangen :-) Daher meine Frage – wo ziehe ich die Grenze? Die Liste die ich habe umfasst über 100 Kenngrössen, da muss ich bei Gelegenheit mal einige hier einstellen damit der Sachverhalt klarer wird.
Gruss
Markus
Moin,
also du musst dein QM- System (Prozeße) messen und bewerten können (somit QM Aufgabe).
Natürlich kann man am Anfang gleich 100 Kennzahlen auswählen aber das wird zu komplex glaubs mir. Konzentriert euch auf max!! 10!! Kennzahlen am Anfang.
Außerdem musst du überhaupt nicht alles selber machen, deligier die Zahlen in die einzelnen Abteilungen die diese Zahlen vermutlich eh haben bzw. am besten erstellen können aber! bei dir laufen dann alle Zahlen dann zusammen.Gruß: Mr.Idea
ok, ich bin jetzt einen Schritt weiter, ich habe immerhin erkannt wo mein eigentliches Problem liegt. Mein mit ca 100 Variablen selbst ausgetüfteltes CAQ System ist nur für die Auswertung von Daten gedacht die direkt mit den Produkten zusammen hängen. Jetzt sollen da aber noch völlig „fremde“ Grössen dazu wie „Angebotserfolgsquote“ oder „Branchenentwicklung“ usw, oder Grössen aus dem Personalwesen z.B. Krankenstand.
Das ist wohl mein eigentliches Problem, zu entscheiden was man davon mit dem CAQ auswertet, und was nicht, weil es anderweitig bereits erfasst wird.Gruss
Markus
Hallo Markus!
Letztendlich bist Du da in aller Unschuld über das Thema „Integriertes Managementsystem“ gestolpert. Eigentlich ist es toll, daß Dein Chef damit kommt, die meisten sind im Geiste noch lang nicht so weit.
Sowohl Zahlen zur direkten Produktqualität wie auch zu Termintreue, Durchlaufzeiten, Kosten usw, usw sind wichtig, um die Übersicht über ein Unternehmen zu behalten. Die Werkzeuge, um sie zu erheben, können verschiedene sein. Es wäre auch Wahnsinn, das alles in allen Details beim Qualitäter abzuladen. Aber das Grundwissen über den Umgang mit Kennzahlen, das unsereiner mitbringen sollte, ist immer nützlich. Von daher: Wenn Dein Chef Dich als rechte Hand benutzen möchte, um sich ein praxisgerechtes Kennzahlensystem für seine ganze Firma stricken zu lassen: Warum nicht? Du mußt ihm nur noch klarmachen, daß Du dafür Zuarbeit von anderen Bereichen brauchst. Wenn er dafür sorgt, daß Deine Anliegen die entsprechende Priorität haben, hast Du eine hochinteressante und lohnende Aufgabe.
Und überlege mal: Wer wird besser bezahlt: Der Typ, der an der Maschine die Meßwerte vom Meßschieber betrachtet, oder der, der das Meßinstrument für die ganze Firma gestaltet?Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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