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AnonymGast21. August 2005 um 12:34 UhrBeitragsanzahl: 2122
Hallo,
wer kann mir Informationen über die Einführung der Werkerselbstprüfung geben.Insbesondere interesiert mich die Schulung der Werker in den Produktionsbereichen.
1) Werker ohne jegliche Erfahrung mit den Prüfungen und Werker mit Erfahrung (Prüfmittelhandhabung/CAQ usw)Grüße Jürgen
Moin,
also eine Werkerselbstprüfung führst du am besten damit ein das du Prüfpläne erstellst aus denen klar hervorgeht was und wie geprüft wird (unabhängig vom Kenntnisstand). Bei der Einführung dieser Pläne wird eine Vor-Ort-Schulung abgehalten. Nach einen gewissen Zeitraum überprüfst du das ganze mit gezielten Fragen (Was machen Sie wenn.. usw..). Notfalls wird die Schulung nochmals abgehalten. Wichtig ist das du einen kompetenten Ansprechpartner direkt vor Ort hast an denen sich die Werker wenden können wenn die Fragen haben.
Hoffe damit ein bischen geholfen zu haben.
Gruß: Mr.Idea…. und nicht den Schulungsnachweis der Werker vergessen.
Gruß
Q-Bär
Hallo Pro Q,
ja, das leidige Thema Werkerselbstprüfung!! Wie früher schon mal bei einer anderen Fragestellung geantwortet – nicht bzw. unzureichend qualifizierte MA sind für Unternehmen mit einem hohen Q-Anspruch letztendlich nicht die Königslösung (siehe Vergleich Nacharbeitkosten zu kakulierten Kosten). ABER wir müssen damit als Qualitäter leben, da die GL ja Pers-Kosten sparen will…….
Wie haben wir das gelöst (chem. Ind.)?
Wir haben zunächst die entspr. Bereichsleiter (Schichtführer, Vorarbeiter etc.) um ihre Personaleinschätzung gebeten und danach mit diesen gemeinsam die ersten Versuche gestartet in Form von sehr einfachen Prüfungen. Selbst da stellt sich die Ergebnisdokumentation (ob nun auf Papier od. mittels EDV) als größte Hürde dar. Manuelle Arbeitsschritte konnten fast immer halbwegs brauchbar durchgeführt werden aber der Folgeschritt Dokumentation war meist eine Katastrophe (Argumente: Hatte keine Zeit, Maschine war defekt, Hab ich vergessen usw.). Wir sind dann dazu übergegangen mit etwas mehr Geld Prüfautomaten einzuführen, die diese Arbeit (bis auf das Probenehmen) selbstständig machen und den Werker nur noch an die nächste Probe erinnern.
Du siehst, es ist nicht einfach aber vielleicht sind eure MA ja etwas stärker an der Qualität ihrer eigenen Arbeit interessiert.
Ach so, noch ein letzter Hinweis: Bei uns wollten die MA mit dieser zusätzlichen Arbeit gleich mehr Geld haben, da sie ja „Laborantenjobs“ mit erledigen sollten!!!!Keep on fighting!
AnonymGast26. August 2005 um 19:36 UhrBeitragsanzahl: 2122[font=Arial][/font=Arial]
Hallo,
wir haben in unserem Maschinenbauunternehmen seit ca. 10 Jahren die Selbstprüfung der Werker umgesetzt. Hauptgrund dafür war, dass wir die Qualität nicht am Ende „herbei prüfen“ wollten, sondern diese bereits im Montageprozess erzeugen wollten und dieses nach jedem Arbeitsschritt mit qualitätsrelevanten Einstellungen prüfen wollten und dieses auch entsprechend dokumentieren. (Prüfer und Ergebnis, Maße werden mit Toleranzen vorgegeben und die Istmaße dokumentiert). Unsere Prüfpläne sind gemeinsam mit den Werkern und der Konstruktion erzeugt worden. Am Anfang hatten wir große Akzeptanz-Probleme, da sie sehr detailliert waren und die Werker mehr schreiben als schrauben mussten. Im zweiten Gang haben wir diese dann auf das wirklich notwendige reduziert. Wir haben keine schlosserischen Grundkenntnisse mehr über die Prüfpläne bestätigen lassen, sondern nur die Einstellungen und Prüfungen, die wirklich relevant sind. Trotzdem haben wir an kritischen Stellen (wenn Fehler hohe Kosten / Aufwand bedeuten oder erst sehr spät erkannt werden können)auch heute noch eine 4-Augen-Prüfung, die im Prüfplan vorgegeben und dort auch dokumentiert wird. Die Prüfpläne sind dynamisch und werden z.B. auf Grund von neuen Erkenntnissen oder Reklamationen verändert / ergänzt. Wir haben die Anzahl der QS-Leute dadurch nicht reduziert, sondern sie mit anderen Aufgaben betreut. (Umfangreichere Prüfplanung und Ursachenforschung als vorher)
Jeder Mitarbeiter wurde bezüglich der für seine Arbeit zutreffenden Qualitätselemente und den entsprechenden Verfahrens- und Arbeitsanweisungen geschult (gemeinsam durch die Führungskraft und dem Q-Manager). Uns war es wichtig, dass das Management auch dadurch an die Werker auch herüberbringt, das dieses von oben gewollt und auch mitgetragen wird.
Die Nachweise der Unterweisung wurden entsprechend unterschrieben und archiviert. Nach einer angemessenen Zeit (ca. 3Monate) haben wir dann den Prozess der Selbstprüfung (Wissen und Anwendung) auditiert. Schwachstellen im Prozess aufgezeigt und mit den Führungskräften entsprechende Maßnahmen vereinbart, um den Prozess zu verbessern. Für neue Mitarbeiter und Leih- Kräfte gibt es Einarbeitungspläne und diese Mitarbeiter müssen die erste Zeit mit einem festen „Paten“ zusammenarbeiten, der diese betreut und unterweist. Wir haben allerdings auch nur Facharbeiter und keine angelernten Mitarbeiter. Wenn ausser den normalen Prüfmitteln (Meßschieber, Bügelmeßschraube, Vielfachmeßinstrument usw. andere Meßmittel notwendig sind, werden die betreffenden Mitarbeiter in der Handhabung unterwiesen und dieses auch dokumentiert und nachgeprüft).Gruss Bernd
AnonymGast29. August 2005 um 13:10 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
ich möchte mich für euere Informationen bedanken.Schulung und Betreuung ist der Schlüssel um die Werker auf die neuen Aufgaben vorzubereiten.
Gruß Jürgen
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