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Hallo zusammen,
Wir haben, aufgrund geringer Stückzahl, einen hohen manuellen Anteil in der Fertigung. Dementsprechend gibt es auch einen hohen Anteil vom Werkerfehlern als Ursache.
Wie soll man das in den Griff bekommen? Schulungen etc. helfen zwar, das Problem an sich wird letztendlich nicht abgestellt.
Wie geht ihr hier vor? Ich habe mir schon überlegt, das fertige Produkt nochmals von einer Person prüfen zu lassen (jedoch teuer und aufwendig).
Gruss Albert
Hallo Albert,
auch Werkerfehler haben häufig noch tiefgreifendere Ursachen wie z.B. fehlerhafte oder ungenaue Anweisungen, ungeeignete Hilfsmittel, mangelhafte Einweisung oder eben konstruktive Defizite. Was sagen denn die Werker selber zu dem Problem(en)?
Letztlich kommt es stark auf die Art und Häufigkeit der Fehler an. Wir versuchen solche Probleme möglichst früh über FMEA und Poka Yoke zu behandeln, um systematische Fehler zu vermeiden. Bei kritischen Punkten kann es aber auch durchaus Sinn machen, eine Endprüfung durchzuführen.
Pauschal ist da aus meiner Sicht schlecht eine Antwort zu geben.
Gruß,
MediHallo Albert!
In Unkenntnis eures Produkts tue ich mich etwas schwer mit Tips. Hast Du Dich schon mal in das Thema „Poka-Yoke“ eingelesen? Gehört zwar eigentlich in Produkte auch reinentwickelt, aber in der Fertigung kann man da mit einfachen Maßnahmen auch noch eine ganze Menge machen.
Aber am Anfang stünde erst mal die Fehlererfassung und -analyse. Und wenn man’s nur über einen kurzen Zeitraum als Stichprobe macht. Oder halt die Analyse der Reklamationen. Was geht den schief? Werden:
– die falschen Teile verbaut (Richtfehler)
– die Teile falsch montiert?
– die Teile beim Montieren beschädigt oder
– das Produkt beim Handling beschädigt
– usw., usw.
Erst wenn Du da ein bischen tiefer einsteigst, kannst Du Maßnahmen finden.Schöne Grüße
Frank
„and pray that there’s intelligent life somewhere up in space,
‚cause there’s bugger all down here on earth!“ (Monty Pythons / Galaxy Song)Moin Albert,
für die Fehlersuche bzw. Problembehandlung benutze ich die 8D- oder 7 step- methode.
Kann man im Team machen, geht aber auch als Einzelkämpfer.
Auf jedenfall ist es wichtig, das du dir den Ablauf des gesamten Prozesses aufmalst. Vielleicht auch Design und Einkauf mit betrachten.
Ich nehme da Visio, ist super. Hier kann man oftmal erst sehen wo was geschied. Materialfluss, Informationsfluss.
Befrage die Werker. Lass dir die Prozessschritte erläutern , der Reihenfolge nach. Die sagen dir in den meisten fällen auch wo etwas nicht funktioniert, bzw. wo Prozessvorgaben umgangen werden. Werker sind da sehr ehrlich. Betrachte die Schnittstellen. Wissen die Mitarbeiter was über vorgelagerte und nachgelagerte Prozesse. Wissen die Mitarbeiter überhaupt etwas über die Baugruppe die sie herstellen. (Funktionsweise, Wichtigkeiten usw.)
Lege Maßnahmen fest. zB. Arbeitsanweisung erneuern, erstellen, unterweisen, schulen. Schulungen sehr kurz und fachspezifisch. 5 Minuten reicht. Ein bis zwei MA . Thema z.B. über Materialien und deren Schwachstellen, Belastbarkeit usw., oder Prozessreihenfolge was wäre wenn…
Kurz Aufschreiben, Datum, Unterschrift dann hast sogar was fürs Audit. MA einfach durch Prüffragen testen ob was hängen geblieben ist. Fertrig.
Bei festgestellten konstruktiven Problemen, Materialfehlern oder falscher vorgegebener Bearbeitung o.ä. müssen andere Ebenen hinzugezogen werden.
Wichtig ist, zusätzliche Prüfpunkte einführen und die dann auch überwachen. Irgenwann können auch diese dann wieder reduziert werden.Gruß QMaxel
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