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Hallo zusammen,
Thema Wareneingangsprüfung:
Wir haben „Standardteile“ die bei uns „free pass“ sind.
Im Falle eines Qualitätsproblems, welches dann natürlich erst in der Produktionslinie oder leider erst beim Kunden entdeckt wird,
wird die nächste folgende Lieferung geprüft, und nicht bis die Lieferung eintrifft,
die dann die Abstellmassnahme beinhaltet.
Auch die Wirksamkeit der Abstellmassnahme wird demzufolge nicht geprüft.
Dies wird so gehandhabt, wenn man nicht von einem systematischen Fehler ausgeht.
Wie ein systematischer Fehler definiert wird ist auch sehr wackelig.
Sind 2 defekte Teile bei einer Lieferung von einigen tausend Teilen bereits ein Grund für eine 100% Prüfung ?Die Prüfung der nächsten Lieferung ist eine Stichprobe von 25 Teilen bei einer Lieferung von wie gesagt einigen tausend Stück.
Bringt so eine verschwindent geringe Stückzahl in Relation zur Anliefermenge überhaupt eine Aussage ?Gruss Albert
Hallo Albert,
Seid Ihr nach außen Händler oder Hersteller?
Wie robust ist der Prozess beim Lieferanten?
Sind beim Lieferanten für die Teile
a) die kritischen Q Attribute aufgrund Eurer Risiken oder der Eurer Kunden definiert?
b) die Herstellungsverfahren entsprechend validiert (z.B. cpk)?
c) die Langzeitfähigkeiten (ppk) ermittelt?
d) die Prüfumfänge entsprechend der Kritikalität begründet und festgelegt?
e) Prüfkriterien für den gestörten Prozess festgelegt (inkl. Wiederanfahren, Nacharbeit u.ä.)?Verlang mal diese Unterlagen.
Oder sind die besagten Teile äußerst unkritisch?
Ob der Prüfumfang ausreichend ist, hängt von den Antworten auf die obigen Fragen ab.
Für die Wirksamkeitsverfolgung nach Produktproblemen würde ich vom Lieferanten 8-D Berichte verlangen. Darin ist die Beurteilung der Wirksamkeit von Abstellmassnahmen integraler Bestandteil.
Viele Grüße
QM-FK
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Don’t think it – ink it.Hallo Albert,
Um eine verlässliche Aussage treffen zu können reicht es natürlich nicht nur 25 Teile von einigen Tausend zu prüfen.
Jedoch prüfen wir in etwa ähnlich wie ihr unsere Teile. Das hat aber den Grund das wir Manpower mäßig es gar nicht schaffen würden z.b: 250 von 2500 Teilen zu prüfen. Also wird sich darauf beschränkt nur 10-20 Teile für z.b 2500 Teile auf Serienfehler hin zu prüfen. Damit fahren wir mit unseren Teilespektrum recht gut (und das seit Jahren). Dennoch finden wir mit dieser Methode von ca. 1500 Lieferungen in ca.5% dieser Fällen eine Abweichung. Für manch einen mag diese Quote recht hoch sein ich finde Sie akzeptabel. Außerdem finden wir so gut wie nie schlechte Teile während der Produktion.
Im Endeffekt hängt das jedoch immer davon ab was man für Teile hat, welche Lieferanten und wie wichtig es ist das immer alle Q-Merkmale eingehalten werden.
Auch auf deine Frage hin ob es Sinn macht wenn man 2 schlechte Teile von 25 geprüften gefunden hat um dann zu 100% zu prüfen hängt vom Teilespektrum und Schweregrad des festgestellten Fehlers ab. Da gibt es keine allgemeingültige Aussage.Zum Schluß gebe ich dir einen Rat:
1. Prüft ob die Abstellmaßnahmen wirksam waren (sonst macht das alles irgendwie keinen Sinn)
2. Prüft sofort euren Bestand zu 100% wenn ihr Fehler festgestellt habt und nicht erst in der nächsten Lieferung.
3. Ich würde nicht zwischen systematischen und nicht systematischen Fehler unterscheiden weil da die Definitionfrage viel zu schwierig ist dies genau festzulegen. Macht einfach so: Fehler festgestellt -> Teile zu gebrauchen oder nicht. Fertig.So hoffe ein klein wenig geholfen zu haben.
Gruß: Mr.Idea
geändert von – Mr.Idea on 15/10/2012 12:55:34
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