Verweise auf Prüfpläne im PLP erlaubt?2008-07-15T12:43:57+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Verweise auf Prüfpläne im PLP erlaubt?

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  • nowonder
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    Bei einem Kundenaudit gab es eine wesentliche Abweichung, weil der PLP „nur“ Verweise auf gesonderte Prüfpläne enthielt.
    Sind Verweise denn nicht erlaubt?

    Ich muss zugeben, der Übersichtlichkeit dienen Verweise in den wenigsten Fällen, aber so könnte ich bei Aktualisierung der Prüfpläne, wegen kleiner Toleranzkorrekturen oder Zeichnungsindex-Änderungen (ohne Auswirkung aufs Produkt oder den Prozess) von einer Anpassung des PLP absehen.

    Das Problem ist nämlich: PLP und Prüfpläne sind unterschiedliche Dokumente in unterschiedlichen Programmen. Eine Kompatibilität existiert leider nicht.

    Wir versuchen nun den PLP quasi durch die CAQ-Prüfpläne zu ersetzen, indem wir gemäß TS 16949 und QS 9000 Band APQP alle geforderten Punkte darin unterbringen.

    Vorteil: nur noch Dokumente zu ändern, die tatsächlich im Prozess zur Prüfung genutzt werden (denn der jetzige PLP ist zu umfangreich).
    Nachteil: nicht alle Phasen des Produktes auf einen Blick zu sehen, denn WE, Serienfertigung und WA sowie Sonderprüfungen sind in separaten Prüfplänen geschrieben.

    Es ist etwas kompliziert zu beschreiben, daher warte ich mal auf Reaktionen, wie Ihr mein Kauderwelsch versteht…

    Muss der PLP tatsächlich jedes Merkmal vom Wareneingang des Rohstoffs bis zum Versand enthalten? Die Wareneingangsprüfungen von Rohstoffen sind standardisiert und deswegen würde ich stupide alles wiederholen müssen, was im Prüfplan sowieso geschrieben steht. Macht für mich keinen Sinn…
    Wie seht Ihr das?

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo!

    Wir hatten in unserem PLP auch nur Verweise auf Verfahrens-, Arbeits- und Prüfanweisungen. Damit hatten wir weder beim Kunden noch beim Zertifizierer Probleme. Achtung: Fordert der Kunde dies evtl. für sein Produkt? Dann kommt ihr wohl nicht drumherum. Solltet aber vorab ein Gespräch führen. Ich würde diese Abweichung nicht sofort akzeptieren. Bei vielen Leuten wird die TS unterschiedlich ausgelegt und da hilft manchmal ein klärendes Gespräch.

    Gruß
    Michael

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo nowonder,

    wir arbeiten auch mit Verweisen.
    Stupides Abschreiben von irgendwelchen Infos, die an anderer Stelle stehen, ist nicht gefordert.

    Es wäre interessant zu wissen, wieso der Kundenauditor damit so massive Probleme hatte. Was waren seine Argumente, dass keine Verweise gelten dürfen?

    Gruß msb

    wer die Wahrheit sucht, wird sie finden

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo zusammen,

    ich hab da meine Probleme mit den Verweisen auf den PLP´s!

    Sofern die PLP´s wirklich als Prozesslenkungspläne eingesetzt und genutzt werden, also vor Ort in den Prozessen den MA dienen, wird die Anwendbarkeit durch den Einsatz von Verweisen unheimlich darunter leiden.

    Klar, es sind schon ein paar zusätzlichen Aufwendungen notwendig. Aber mit COPY + PASTE bleiben diese in einem vertretbaren Rahmen.

    Man stelle sich vor, wieviel Zeitaufwendungen zustande kommen, wenn ein jeder MA, der den PLP in die Hand nimmt, anhand den Verweisen die entsprechende Pasagen in einer anderen Doku suchen muss.

    Diese Zeiten sind ein Vielfaches von dem o.g. COPY + PASTE im PLP.
    Das deckt auch die Zeiten für evtl. Aktualisierungen mit ab.

    Irrtümer haben ihren Wert, jedoch nur hier und da. Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika.

    Erich Kästner
    Schriftsteller 1899-1974

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    nowonder
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 87

    Argument des Kunden-Auditors: ein PLP ist keine Vorgabe für Werker, sondern Vorgabe für Abteilungsleiter, wie, wann und wo sie das Produkt messen, lehren oder sonstwas sollen. Es gilt als Infomationsquelle für den gesamten Entstehungsprozess; vom Eingang des Rohstoffs über die Identifizierung von richtigen Montageteilen bis hin zur Requalifikationbsprüfung nach vom Kunden bestimmten Intervallen.
    Die Übersicht über alle Prüfungen sei nicht gegeben.

    Zum Teil gebe ich ihm Recht.

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Nowonder,

    dass ein PLP nur was für den Abteilungsleiter ist, verstehe ich überhaupt nedde!

    Wenn das denn so ist, dann fängt doch die Sache an umfangreich zu werden: Es müssen Prüfpläne geschrieben werden, die dann ihren Inhalt vom PLP bekommen (was, wie oft, womit, was ist wenn?).

    Oder steht in den Prüfplänen dann ein Verweis auf den PLP ?!?!?

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!

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    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo Nowonder!

    Wenn ich mir den Anhang A der TS so ansehe, steht dort sehr genau was im PLP stehen muss. Aber: Dort steht nicht, das ich die Angaben alle einzeln machen muss und nicht auf Dokumente (jeglicher Art) verweisen darf. In A1 steht sogar, das ich Produkt- oder Teilegruppen zusammenfassen darf. Ich könnte also für jeden Arbeitsgang in der mechanischen Bearbeitung einen PLP schreiben. Beim Schmieden, Schweißen, Gießen ist es doch genaui so. Wenn ich dann noch die Dokuzmente elektronisch verwalte, reicht ein Link und der Mitarbeiter wäre in dem Dokument was er benötigt. Der PLP ist nicht wirklich für die Produktion geeignet, da er viel zu viele Informationen enthält die nicht für alle oder nur für einzelne Arbeitsplätze gelten. Im Zweifel, ruf doch mal beim VDA an. Die geben sogar per Email eine Auskunft über der Auslegung einzelner Normenvorgaben. Könnte nur jetzt in der Urlaubszeit etwas problematisch werden.

    Gruß
    Michael

    nowonder
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 87

    Der PLP wird bei uns der QS und der Produktion sowie der Disposition übergeben, um daraus Prüfpläne, -aufträge, Arbeitsanweisungen und Verpackungsanweisungen zu generieren. Das Dokument PLP an sich ist zu umfangreich und enthält zuviele Details (auch Prozessparameter), als das der Werker damit seine wesentlichen Merkmale erkennen kann.

    In den Prüfplänen steht kein Verweis auf den PLP. Ist ja auch nicht notwendig, denn der Werker benötigt diese Information nicht.

    Meine Frage, ob Eure PLP´s bei Wareneingang beginnen und mit dem Versand enden, ist leider noch offen geblieben…

    Ami
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 140

    Ich verstehe das sehr gut, dass ein PLP nur für Abteilungsleiter erstellt wird. Wenn ich mir unsere Prüfanweisungen ansehe, die meistens (außer für Endprüfung) Bestandteil der Fertigungsunterlagen sind, dann sind dort viel mehr Informationen für den Mitarbeiter enthalten, als ein PLP fassen könnte, wie z.B. jede Menge Fotos von dem zu fertigen und prüfenden Teil. Einen Mitarbeiter, der eine spezielle Aufgabe durchzuführen hat, interessiert die Gesamtheit aller Prüfungen nicht. Daher sind Verweise auf weitere Unterlagen durchaus sinnvoll. Extra Prüfpläne gibt es trotzdem nicht, da diese aus den Fertigungsunterlagen oder aus der Prüfanweisung für die Endprüfung zu entnehmen sind. Wir sind damit auch immer gut gefahren.
    Für uns ist der PLP ein Lenkungstool für den Abteilungsleiter, ob auch alle Schritte ausreichend beachtet worden sind. Das bedeutet aber auch, dass nach Serieneinführung der PLP nur angepackt wird, wenn aus FMEA, Ausschussanalyse, Reklamationen, usw. neue Erkenntnisse gewonnen wurden.

    Viele Grüße

    Ami

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo nowonder,

    unsere PLP fangen im WE an und enden im Versand.

    Gruß msb

    wer die Wahrheit sucht, wird sie finden

    nowonder
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 87

    Hallo Michael,

    unsere Beiträge haben sich quasi überschnitten, deswegen klingt das jetzt alles doppelt gemoppelt.

    Der TS-Band enthält die von Dir angeführten Dinge tatsächlich. Auch im APQP-Band ist genau beschrieben, was er enthalten muss; Unter Punkt 25 sind verweise auf Prüfanweisungen u.U. möglich.

    Der Kunde jedenfalls erwartet ein einziges Dokument, damit er sein PCDA (Produkt-Kontroll-Plan-Audit) durchführen kann. Es wird als Abweichung gewertet, wenn in dem PLP nicht alle Merkmale, Prüfmittel oder Intervalle stehen. Punkt.
    Nun muss ich es ändern. Alle Argumente helfen nix.

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo!

    Ich bin doch heilfroh, das ich mit den Autofreaks nichts mehr am Hut habe.

    Gruß
    Michael

    nowonder
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 87

    Bei Deinem zu vermutenden Fachwissen bezweifle ich dann die Ausschöpfung des selbigen.

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo!

    Das ist ja das schöne. Mein Fachwissen brauche ich so wie vorher auch. Aber da wir unsere eigenen Produkte liefern, sieht die Welt in unserer Branche anders aus. Es gibt in unserem Bereich etliche weltweit tätige Firmen, die einen QM Aufwand wie in der Autoindustrie betreiben, aber die verlangen keine Zertifizierung nach der TS und lassen mit sich reden. Das ist ein entspanntes aber hochinteressantes arbeiten.

    Gruß
    Michael

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