QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › verkürzten MSA -Version ???
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Hallo zusammen,
ich schreibe derzeit an meiner Diplomarbeit und könnte eure HILFE gut gebrauchen.
Ich muss eine Messgenauigkeit an meinem Messprüfstand aufweisen.
Dieser Messprüfstand, soll dann in naher Zukunft in „Inbetriebnahme“ gehen.
Mein Betreuer möchte daher eine Measurement Systems Analysis (MSA) von mir an diesem Messprüfstand durchgeführt haben.Firmenintern wurde schon einmal, an einem ähnlichen Prüfstand, eine MSA durchgeführt.
Es würden 10 identische Bauteile von 3 verschiede Prüfer/Bediener dreimal gemessen => Also jeder Bediener hatte 30 mal gemessen durchgeführt!
Wobei dazugesagt werden muss, dass jede Messung ca. 30 min. in Anspruch nimmt.Da es die Zeit, in dem ich mein Diplomarbeit anfertige, nicht für eine ausführliche Durchführung einer MSA erlaubt, möchte ich euch fragen, ob es eine verkürzte Version von MSA gibt??? Wie könnte ich in einer verkürzten MSA -Version eine Messgenauigkeit meines Prüfstandes aufweisen?
Für eure Hilfe möchte ich euch schon jetzt Danken!
Grüße
NavidHallo Navid,
schlicht gesagt: Du kannst machen was Du willst solange es irgend etwas mit der Genauigkeit von Messungen zu tun hat. Es gibt für die Automobilisten Empfehlungen, wirklich konkrete Vorgaben gibt es nicht (eben weil Messungen nicht immer kurz sind oder zerstörend oder oder).
Aber:
Je weniger gut Du weißt, wie genau Dein Mess-System ist, umso weniger gut weißt Du, wie viel Unsicherheit in Deinen Messwerten drin steckt. Und da die MSA kein Selbstzweck ist, sondern mit den Messwerten hinterher gearbeitet werden soll/wird, ist die Bestimmung der Unsicherheit schon sinnvoll.
UND die Kunden Deiner Firma / Deiner Messwerte müssen ggf. auch mal zustimmen.Kürzen kannst Du sowohl bei der Anzahl Teile, Du kannst die Anzahl der Prüfer auf 2 reduzieren oder Du kannst die Wiederholungen auf 2 setzen. Du erkaufst Dir damit aber weniger Informationen über die Güte bzw. Sicherheit Deines Mess-Systems.
Deshalb wäre es auch in diesem Fall besonders sinnvoll, nicht mit einem Tabellenformular die Auswertung zu machen sondern in Form einer Varianzanalyse (ANOVA genannt), weil Du da zusätzlich zur Schätzung der Sicherheit auch einen Konfidenzbereich / Vertrauensbereich für die Sicherheit bestimmen kannst und damit bestimmen kannst, wie unsicher Deine Sicherheitsschätzung ist.
Viele Grüße
Barbara
AnonymGast4. Februar 2005 um 13:42 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Navid,
der Empfehlung von Barbara kann ich mich anschließen. In vielen neueren Richtlinien hat man den Aufwand reduziert auf 2 Prüfer und 2 Durchgänge. Und ANOVA ist auch sinnvoll, da kann an außer EV und AV auch noch die Wechselwirkung IA abtesten. Aus Deinem vorherigen Versuch kannst Du ja abschätzen, ob die Daten plausibel sind.
Trotzdem etwas zum Bedenken: Wenn eine Messung 30 Min dauert, dann bist Du 20 Stunden plus Rüstzeit damit beschäftigt. Da hast Du ganz schnell auch noch Instabilitäten drin, die aus der Umgebung kommen (Temp, Feuchte, etc.). Die QS 9000 bietet noch den Shurt Run, 10 Teile 2 Prüfer, je 1x messen. Dafür gibt nur ein AV. In der ISO 15530 gibt es auch eine Methode für KMGs, die zwar weniger die MSA aber dafür mehr die Messunsicherheit anspricht. Aber vielleicht kommt das eurer gesuchten „Messgenauigkeit“ näher als R&R/GRR.
Loo
Danke für eure Hilfe!
Wir haben uns erstmal auf fünf Messungen a drei Wiederholungen entschieden!
Ich bin schon gespannt ob das hinhauen wird….
PS: nochmals danke für eueren Hilfsbereitschaft.
AnonymGast17. Februar 2005 um 23:27 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Navid
das klingt ja schon erheblich kürzer … ;-)
Aber ich muss nochmal nachhaken: 5 Messungen á 3 Wiederholungen … und wieviele Prüfer?
Eine gern gesehene Mindestzahl ist Teile x Prüfer x Durchgänge >=20. Die Statistisk wird sehr schwach, wenn Du weniger als 20 Messwerte hast.
Ist das mit Deiner Prüferzahl erfüllt?
Gruß, Loo
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