vereinfachtes Zertifizierungsverfahren2003-11-18T16:34:11+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement vereinfachtes Zertifizierungsverfahren

Ansicht von 15 Beiträgen – 16 bis 30 (von insgesamt 57)
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  • stephan_35
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 437

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    Hallo Thomas,

    ja der Ansatz ist sehr gut, dass der Zertifizierer/Auditor mit haftbar ist für Fehler, die er durchgehen läst oder nicht aufdeckt. Dann wäre es das „EHRLICHE“ Zertifikat.

    Aber Sie stellten Frage schon selbst, wer soll das alles zahlen, und daran wird es wieder scheiten. Ich denke schuld daran sind wir doch alle selbst, fragen wir nicht viel zu oft nach dem Preis.
    Wer kennt Sie nicht die Servicewüste in Deutschland.. aber sind wir nicht selbst schuld wir gehen in die Fachgeschäfte lassen uns lang und ausführlich beraten und anschließend bestellen wir beim Discounter und beschweren und im Reklamtionsfall auch noch über lange Reaktionszeiten.
    Nur solange wir es dann immer und immer wieder tun wurde uns zuvor doch Qualität geliefert, nur eben keine Güte.

    Wir sollten erst mal unser Ziel definieren, was wir wirklich wollen und vor allen bezahlen wollen. Ich denke das ist unser Problem und Zertifikate der Zertifiziere sind von diesem Problem wie alle Bereiche der Wirtschaft betroffen, da sie ja auch, und ich betone es ausdrücklich „LEIDER“, Wirschaftsunternehmen sind.

    Aber trotz allem; Idealismus ist immer ein Anfang, sonst bleiben wir ja immer auf der Stelle stehen. Arbeiten wir also erst einmal an unserer eigen persönlichen Einstellung zur Qualität.. technisch gesprochen heist das, glaube ich KVP :-)

    in diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes WE

    Stephan

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Eigentlich müsste gerade dieses Forum nun explodieren. Verläuft wieder alles im Sand?
    Kein zündender Funke, oder haben wir uns nur wieder mal ausgetobt?

    Gruß
    Thomas R

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Explodieren?
    Wieso?
    Ist doch alles nichts Neues.
    Von den Ergüssen des Herrn R aus W mal ganz abgesehen.
    Daß eine Zertifizierung genau so viel Wert ist, wie das Unternehmen, das sich zertifizieren läßt, daraus macht, ist hier immer wieder angesprochen worden.
    Zertifikate unserer Lieferanten interessieren mich inzwischen schon nicht mehr. Unser eigenes müssen wir natürlich behalten, weil sonst unsere Kunden minder begeistert wären. Daß die Audits, die Anregungen daraus, die nachfolgende Diskussion (und gelegentlich auch die Drohung mit dem externen Auditor als „schwarzem Mann“) die Firma wirklich vorangebracht haben, hängt für mich mit dem Zettel an der Wand nicht sonderlich eng zusammen. Den hätten wir auch einfacher kriegen können. Wäre dann aber eine reine Marketing-Maßnahme gewesen. Nichts anderes liefert Herr Eierund und in dem Sinne ist es sicher seinen Preis wert.

    Nicht vergessen: Der Sinn eines Unternehmens ist es nicht, die Welt zu verbessern, sondern Geld zu verdienen. Wenn die (potentiellen) Kunden das nur für Qualitätsware + guten Service rausrücken, entwickelt man sich in die Richtung. Wenn Du die Fleischtheke eines deutschen Supermarkts belieferst, ist eine Qualitätsstrategie rausgeschmissenes Geld, an dem Du im schlimmsten Fall Pleite gehen kannst.

    Schöne Grüße

    Frank

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Naja, das wars dann wohl wieder mal.

    Gruß
    Thomas R

    Vivian
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 378

    Hallo,

    Krieg der Berater – köstlich!

    Zertifikat hin Zertifikat her – unsere Kunden wollen halt den Zettel haben.

    Was hindert mich daran, ein QMS nach meinen Maßstäben und den Maßstäben meiner Kunden/Mitarbeiter einzuführen und die ISO samst ihren akkreditierten Zertifizierungsgesellschaften und Auditoren links liegen zu lassen?

    Ich kann, wenn ich den Mut dazu habe und das nötige Vertrauen in mein QMS sowie meine Mitarbeiter, gegenüber meinen Kunden eine Selbsterklärung abgeben – „Wir arbeiten nach den Prinzipien der Norm XYZ“ – anschließend lade ich meine Kunden zum Audit ein und fördere so gleichzeitig die partnerschaftliche Zusammenarbeit und Kontaktpflege.

    Es gibt akkreditierte Zertifizierungsgesellschaften die Zertifikate verkaufen und es gibt windige schmarozzende Berater, die die Hände für nichts aufhalten – und nicht einmal ein seriös anzuschauendes Zertifikat.

    Das Konzept von Herrn Eierund fördert Unternehmen, die vorsätzlich und auf abenteuerliche Weise zu irgend einem Wisch von Zertifikat kommen wollen ohne auch nur den Finger für ein sinnvolles QMS zu krümmen.

    Solche Firmen haben i. d. R. auch Panik vor einem akkreditiertem Zertifizierer, er könne ihnen ein Häärchen krümmen oder vielleicht sogar Fragen stellen bzw. sie sind gleich zu geizig.

    Es gibt immer noch genug Firmenchefs, die mit dem Begriff Qualitätsmanagement nichts anfangen können. I. d. R. haben sie auch mit professionellem Managment wenig am Hut und werden plötzlich von der konkreten Kundenforderung überrollt.

    Viel Spaß noch Jungs

    Vivian

    Vivian
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 378

    Zusatz zu meinem vorausgegangenen Beitrag:

    Ich möchte nicht alle Berater über einen Kamm scheren – auch wenn ich mich vielleicht so ausgedrückt habe.

    Es gibt natürlich auch Beratungsunternehmen, die äußerst ergebnisorientiert mit Unternehmen zusammenarbeiten und über eine entsprechende Seriösität verfügen.

    Leider gibt es vor allem im QM-Bereich viele schwarze Schafe. Es ist immer eine Herausforderung die einen von den anderen zu unterscheiden.

    Vivian

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Als QM in der Umweltbranche (u.a. auch Entsorgungsdienstleistung) hab ich es echt gut ! Denn bei uns gilt die gesetzlich vorgeschriebene Zertifizierung gemäss Entsorgungsfachbetriebs-Verordnung.

    Halleluhja !!!

    Eine gesetzlich vorgeschriebene Zertifzierung !!! Der QM-Himmel auf Erden !

    Nach dem Durchlesen dieser Diskussionsbeiträge kann ich mich echt glücklich schätzen, denn das Gesetz schreibt uns das vor, was die ISO 9001:2000 im Prinzip fordert.

    Auch das Zertifikat ist kein Papier an der Wand, sondern gesetzlich gefordert.

    Frohlockende Grüße !

    Martin S

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Bäh, bäh, bäh, bäh, bääähhhhh!!!!!

    Vivian
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 378

    Hallo Martin,

    mein Neid kennt keine Grenzen!!!!

    Gruß

    Vivian

    PS.: Warum ist Herr Eierund so still – kein Power mehr?

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Klasse Kommentar Vivian! Finde ich echt gut wenn eine(r) ein deutliches Wort spricht.
    Irgendwie hat auch Martin S. recht. Die, die damit angefangen haben sind weg, wer schreibt der bleibt.

    Also Gründen wir die Anti 45012 ;-)oder nicht?

    Gruß
    Thomas R

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Eigentlich wollte ich ja keinen Neid erzeugen….denn es zeigt doch, wo der Hase im Pfeffer liegt:

    Bei der 9001:2000 fehlen einfach die rechtsverbindlichen Grundlagen, auf die sich jede Partei verlassen kann !

    Die ISO 9001:2000 ist freiwillig und enthält viele „Gummiparagraphen“.

    Die Entsorgungsfachbetriebsverordnung benennt ganz konkret per Gesetz, was wie im Betrieb umzusetzen ist.

    Somit kann ich mich als QM auf gesetzliche Vorgaben berufen – z.B. wenn es zu Diskussionen mit Mitarbeitern / GL oder sonstigen Parteien kommt.

    Gruß

    Martin S

    thomas_h
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 13

    Natürlich sagt Herr Eierund nichts mehr, denn auch er ist kein Weltverbesserer sondern auch nur Geldverdiener wie alle anderen auch. Der Zweck heiligt die Mittel.
    Und wo ein Markt, da ein Anbieter.
    Und es gibt immer mindestens einen, der kauft.
    Aber allein aus dem ProdHaftG sollte jedes Unternehmen ein QMS aufbauen. ISO 9001 ist dabei behilflich. Leider haben das manche Unternehmer immer noch nicht verstanden. Aber auch viele Führungskräfte blocken, und reden häufig diskussionswürdige, gute Anregungen gleich tot: „Blos nicht noch ein Formular!“. Killerphrasen statt gemeinsam arbeiten.
    Aber auch dieses Thema ist nicht neu. Mich wundert nur, das nach so langer ISO – Zeit viele immer noch nichts begriffen haben. Ist ISO vielleicht doch über?

    stephan_35
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 437

    nur die Ruhe Vivian
    ich bin noch da :-), nur wie thomas_h schon sagte, ich bin keine Weltverbesserer (leider) und musste die tage ein wenig mehr arbeiten als sonst.
    Die Diskussionen gehen hier hin und her und irgendwann sind es alle wieder mal über. es passiert wie immer nix.
    wir lösen doch nicht das Problem mit der ISO den Zertifikaten oder QM UM ASM usw.
    Das Problem ist doch die Haltung der Gesellschaft an sich viel zu fordern aber wenig zahlen zu wollen.
    Warum gibt es denn so viele „schlechte Berater“, doch nur weil es eine Markt dafür gab.. was zur zeit bei uns an Dokus eingereicht wird ist fast immer Normkonform, aber so universell… das es für eigentlich jeden passt.. aber wenn ich dann auf der anderen Seite höre was dafür gezahlt wurde, bleibt mir glatt die Spucke weg…
    und diese Berater sind oftmals Beratungsableger renommierte Zert-Organisationen. Nur bitte ich gebe die Schuld nicht diesen Beratern, sondern da sind die Firmen selbst schuld. Sie wollten schnell und einfach ein QMS. Jta QMS ist eben nicht schnell und einfach vor allem dann wenn es dem Unternehmen nützen soll. Vor allem ist es Chefsache und nicht die des Berater,, der soll beraten und kein QHM aus Mustervorlagen schreiben. Tja was nu wenn der Kunde es aber will und dafür auch noch 1000€/Tag * mal 5 bis 10 Tage rausrückt..
    nein sagen und auf die Karibik verzichten?
    Soll sich jeder hier selbst die Antwort geben
    Nun die nächste Frage was heißt nützen.
    Was nützt mit die Perfektion im Unternehmen die mich 25000€ kostet aber nur 15000€ Einsparung bring? :-(
    Tja was machen wir denn nu?
    Ein ehrlicher Tipp, auch wenn er geschäftsschädigend ist:
    Vivian macht es vor, Selbsterklärung und partnerschaftliche Selbsterklärung mit dem Kunden und Kundenaudit . Das Funkt dann auch.
    Da ist nix geschummelt und ehrlicher und preiswerter geht’s nimmer.
    Nur eine Kritik an Vivian:
    Glaubst du wirklich, dass es wg. der Vereinfachung mehr schwarze Schafe gibt.
    Wenn ich schwarzes Schaf wäre, würde ich beim akkreditierten bleiben, denn da werde ich nicht als solches verdächtigt :-)
    So ich wünsche euch allen erst mal einen schönen ersten Advent und vielleicht fällt mir ja heute Abend der Stein der Weisen auf den Kopf…
    Ansonsten muss ich Montag wieder das anbieten was Kunden fordern und auch bezahlen können und wollen. (ich glaube das war auch die Def. für Qualität :-) )

    stephan_35
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 437

    ach noch ein Nachtrag
    ein Kunde sagte mir bei der Auftragsvergabe, dass ihm der Zertstellenleiter der ….. sagte, er könne unser Zertifikat sich in Klo nageln. Nu aufgrund dessen habe ich mich entschlossen noch eines kostenlos für Örtchen hinzu zu geben. Sonst vergessen die Nutzer, dass sie zertifiziert sind und nutzen gar entgegen der Anweisung AA-WC-00- Papier_Nutzung das Papier doppelseitig, vielleicht ja sogar in Anlehnung an die 14001

    ach dieser Zertifizierer rechnete auch für ein 6 Stundenaudit 2000€ ab.

    Die Frage ist hier, wer sind die schwarzen Schafe, die Berater, die Kunden oder gar die Zertifizierer selbst oder macht Gelegenheit einfach nur „Diebe“

    wollt ich ja nur mal so gesagt haben

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Leute lasst die Polemik. Vivian hatte recht, Krieg der Berater.

    Eine sachliche Diskussion bringt uns viel weiter. Die Aufgabe lautet, wie bekommen wir ein Zertifizierungsverfahren hin, dass Berater, Auditor und Unternehmen gleichermaßen verpflichtet. Mein Vorschlag, Matrix die Unternehmensprozesse und Anforderungen des Gesetzgebers (CE etc.) berücksichtigt. Keine Übereinstimmung, kein Zertifikat. Auditor, Berater und Unternehmer können nachvollziehen, warum (oder warum auch nicht) das Ziel (nicht) erreicht wurde.

    Gruß
    Thomas R

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