QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › VDA 6.1 Audits noch gängig?
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Hallo Forum,
wir hatten vor kurzem einen Audit durch einen Kunden, der uns – obgleich wir nach TS 16949 zertifiziert sind – noch nach VDA 6.1 auditierte.
Kommt so was öfters vor? Ist die VDA 6.1 überhaupt noch gültig, da sie ja in der TS 16949 mit aufgegangen ist?
Welche Erfahrungen habt ihr auf diesem Gebiet?
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Hallo msb!
Diese Frage habe ich schon lange aus meinem Hirn verbannt.
Harmonisierung verschiedener Regelwerke hin und her, aber kundenspezifische Forderungen gelten immer noch nach wie vor, sei es aus der QS 9000, dem VDA oder sonst noch was.
Jeder will halt seine Büchlein weiter vermarkten und akzeptiert die anderen nicht, weil er bei der Erstellung nicht in dem erlauchten Autorenkreis war bzw. einem anderen Autohersteller näher steht.
Bin mal gespannt, wenn hier wirklich einmal eine durchgängige und nachvollziehbare Harmonisierung aller Regelwerke kommt.
Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit.
Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.Albert Einstein
Physiker 1879-1955Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo,
was soll dann die TS, wenn der VDA 6.1 Band weiter gilt und die QS 9000 auch weiter Bestand hat.
Wozu dann das „TS-Theater“?Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Meine Worte msb!
Ich glaube, die Franzosen (PSA) und Italiener haben da auch noch ihre Versiönchen.
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Guten Morgen ,
also als wir ein externes Audit hatten wurde auch gefragt wie wir sicherstellen das alle Regelwerke / Bereiche ( unter anderem VDA ) in den internen Audits auditiert werden. Ich denke das uns dieses noch ne weile beschäftigen wird. Abhilfe hat uns hier eine Vergleichmatrix geleistet. Es stellt sich dann heraus dass es hier keine signifikanten GAP’s gibt.
Gruss
robbob
Ist eine Verwechslung mit VDA Band 6.3 ausgeschlossen?
Denn so ein Prozessaudit wird kundenseitig noch häufig durchgeführt, weil es einfach eine gute Anleitung ist.Außerdem ist der VDA-Band 6.1 eine gute QMB-Arbeitsunterstützung gewesen, was ich von der TS leider nicht behaupten kann…
Hallo nowonder,
es handelt sich um keine Verwechslung mit VDA 6.3, denn das hätte ich ja verstanden.
Aber wieso man im TS-Zeitalter noch mit der VDA 6.1 arbeitet, ist mir schleierhaft. Aber die schleichende Zunahme der Inkonsequenz in allen möglichen Bereichen scheint unaufhaltsam. :-(Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Guten Morgen ,
ich war letzt auf einen Vortrag von der VDA Thema : Audits. ( extern )
-> in der Vergangenheit gab es bei den OEM’S eine wachsende Unzufriedenheit über die Qualität der erfolgten ext. Audits.Auswirkungen :
– eine Mehrzahl an Special Audits durch IATF ( VDA .. ) -> alleine VW hat hier ca. 30 ausgelöst.
– Verschärfung der Auditrules ( mehr Witnessaudits , Anforderungen Auditoren , Dezertifizierungsverfahren … )
– und Durchführung von Systemaudits durch unzufriedene Kunden.Der lachse Umgang mit den Zertifizierungen hat einige verärgert, und das Vertrauen in die Urkunden an den Wänden hat einfach gelitten.
gruss
robbob
Hallo robbob !
Wen wundert dieses?
Ein Zertifizierungsaudit kann m.E. nur leicht unter der Oberfläche kratzen.
Grund: Auditor hat keinerlei Hintergrundinformationen!Ein Audit durch den Kunden geht wohl ein wenig mehr unter die Haut. Das Unternehmen und die Produkte sind bekannt, wie auch die Probleme, Abläufe, Reklamationen usw.)
Und…..in der momentanen Krise wird überall gespart….auch in der Qualität, leider!
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo robbob,
also ich wäre auch dafür, den Bloßen-Urkunden-an-die-Wand-Aufhängungszertifizierzirkus einzustampfen. Der Wert der Urkunde ist ihr Geld nicht wert. Das Geld einsparen und in den Aufwand der Kundenaudits zu stecken, macht wirklich mehr Sinn.
Aber wer kann das ändern?
Also spielt man halt mit, weil man keine Wahl hat.
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Hallo nochmal ,
wir haben dieses Jahr ein Audit nach den neuen Rules gehabt. ( inkl. 2 Witnessaudits), ich kann nur sagen das einige mehrere Punkte uns hier gesamtheitlich weiterbringen werden. ( ich weiss ist immer vom Auditor abhängig) , mir ist an sich aber „ein“ konformes System Lieber wie 10 Systeme/100 Prozess nur weil die Kunden das so möchten.
Grüsse
robbob
Hallo auch nochmal,
das mit dem „einen“ System ist schon richtig, wenn es lebt. Wenn es tot ist, welchen Sinn macht es?
Ansonsten kommen die Kunden doch nicht mit 10 verschiedenen Systemen oder? Zähl mal auf.
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Hallo Robbob,
haben tatsächlich Unternehmen ihr Zertifikat abgeben müssen?
Bis jetzt galt doch mehr oder weniger stillschweigend zwischen allen möglichen Interessenspartnern, dass kein erst mal erteiltes Zertifikat entzogen wird. Selbst unter VDA und QS 9000 wurde so manches totes QMS über Jahre weiter zertifiziert … und was da alles so möglich war (ist?). Manche Unternehmen haben eigentlich noch nicht mal die Mindestanforderungen 9001 erfüllt und durften sich trotzdem mit den Zertis der Automobiler schmücken.
Wie energisch geht VW bezüglich der Veranlassung von IATF-Audits vor? Was ist bekannt?
Wie haben die betroffenen Unternehmen gegenüber ihrer Zertgesellschaft reagiert? Bei den Summen, die für eine Zertifizierung fällig werden, waren die Unternehmen sicher nicht gerade glücklich über den zusätzlichen Aufwand, den damit verbundenen Ärger oder sogar den Entzug des Zertis.
Hatten diese IATF-Audits irgendwelche Folgen für die Zert-Gesellchaft und die betroffenen Zert-Auditoren? Ist dir etwas bekannt?
Schöne Grüße
Vivian
Menschen mit einer neuen Idee gelten solange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat – Mark Twain
Guten Morgen ,
a)Der Dozent meinte dass ihm einige Fälle bekannt wären.
b)Also bezüglich anzeigen von schlechter Systeme. Gibt es hier einen Flow. ( würde mir die Zertifizierungsregeln zulegen ), Auslöser kann hier z.B. die Meldung eines CSL sein. Grundsätzlich kann hier jeder den Anstoß geben. Ich weiß nicht wer schon ein nio Audit von einem OEM erlebt hat -> diese Ergebnisse werden Z.B. auch weitergemeldet. (Z.B. bei einer C Bewertung)
Ich selbst habe auch schon mal einen CSL ausgesprochen (in meiner alten Lieferantenentwickler Funktion)
danach wird geprüft, der Dezertifizierungsvorgang kann dann bis 120 Tage dauern (max), solange gilt aber noch das „alte“ Zertifikat. -> wie gesagt steht alles in diesem Büchle drin.c)Sollten Auffälligkeiten festgestellt werden hat es für das Zertifizierungsunternehmen schlimme folgen haben (Verlust der Akkreditierung), für den Auditor gibt es dann in den allermeisten Fällen ein Witnessaudit , kenne aber auch Fälle wo die Auditoren Ihre Zulassung verloren haben.
Für die Auditoren gibt es jetzt auch einige Hürden. Z.B. viertärjährl. ein Mussaudit, usw.
Gruss
robbob
Hallo!
Im Re-Zertifizierungsaudit ISO TS 16949 kam die Frage nach den Prozessaudits auf. Wir antwortetet, dass wir die Produktion in Anlehnung an den Fragenkatalog VDA 6.1 durchführen. Gegenfrage was dann mit der Netwicklung wäre. Wir antwortet, dass wir diese im Rahmen unsere Systemaudits überprüfen, mit denn unsere Prozess generell auditiert werden. Tja, daraufhin bemerkte der Auditor, da wir ja als Kunden VW hätten und wir nach TS die kundenspezifische Forderungen einhalten müssen, wären wir darüber auch verpflichtet das gesamte Unternehmen mit den Fragen nach VDA 6.1 zu auditieren. Diese Anforderung käme aus den VW spezifischen Anforderungen. Und wir hatten eine Abweichung wegen Nichterfüllung von kundenspezifischen Forderungen. So das war 2007. Und wenn ich es richtig im Kopf habe, dann war das Formel Q-konkret. Ich weiß nur nicht, ob das ganze noch aktuell ist.
Lange Rede kurzer Sinn: es kann sein, dass aufgrund einer Kundenanforderung durchaus VDA-Audits durchzuführen sind.
Viele Grüße
Ami
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