QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › VA / AA, worin genau liegt der Unterschied ?
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Hallo,
mich würde der genaue Unterschied zwischen einer Verfahrensanweisung und einer Arbeitsanweisung interessieren.
Gibt es hier ein offizielle Definition für beides ?Wann erstellt man eine AA und wann eine VA ?
Wäre super, wenn mir jemand weiterhelfen würde. Wäre sehr wichtig für mich.
Grüße, Michael
Hallo Scootch,
diesen Zusammenhang erklärt recht gut die (ältere) DGQ-Schrift 11-4 Begriffe:
„Beispiele für QM-Verfahrensanweisungen sind Arbeits- und Prüfanweisungen.“
Ein AA ist als stets eine VA, nicht jede VA aber eine AA.
Gruß
WH
Hallo Scoutch,
die Erklärung, die WH zitiert, ist wörtlich auch in der DIN 55350-11 (1995-08) „Begriffe zu Qualitätsmanagement und Statistik – Teil 11: Begriffe des Qualitätsmanagements“ zu finden, und zwar als Anmerkung 4 zu Pkt. 1.12.3.1 QM-Verfahrensanweisung. – In diesem Kapitel ist die der Begriff VA sehr ausführlich erklärt.
Der Zusammenhang mit ISO 9001 ist in qm-griffbereit.de beschrieben.
Gruß
wowo
Hallo zusammen,
Die in DIN 55350-11 gebrauchte Definition von AA und VA besitzt sicherlich eine gewisse Verbindlichkeit.
Es soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass im Automotive-Bereich, speziell in der VDA-Welt andere Begriffsfestlegungen existieren.
In der VDA 6.4, 1. Auflage (1999) heißt es („Festlegung nur für den vorliegenden Band“):
„QM-Arbeitsanweisungen (Prüfanweisungen)
Detaillierte Beschreibung der Arbeitvorgänge bei einer Tätigkeit. Festlegung von Einzeltätigkeiten, Detailanweisungen, sowohl auftragsneutral als auch auftragsgebunden.
Anmerkung: Enthält fachliches Know-how.“
Und:
„QM-Verfahrensanweisung
QM-Verfahrensanweisungen sind spezielle Vorgaben, die zu einer Erfüllung der festgelegten qualitätsbezogenen Tätigkeit erforderlich sind. Sie sind durch Unterschrift in Kraft zu setzen.“
Alles klar?
Der wesentliche Unterschied scheint zu sein, dass VAs unterschrieben werden müssen, AAs nicht. – Ob das so gemeint und gewollt ist?
Nun gibt es inzwischen diese Norm als Gelbdruck in der 2. Auflage (2005). Dort lautet die entsprechende Passage:
“Sie sind nach festgelegten Regeln (z.B. durch Unterschrift) in Kraft zu setzen.“
Die Autoren dieser Schrift haben diesen Passus also überarbeitet, und an die aktuellen Verhältnisse angepasst. – ?!
WH
Hallo Scootch,
sind Sie im Qualitätswesen beschäftigt?
Zusammengefasst:
Eine QMVA beschreibt nach alter Norm, wann etwas gemacht werden soll, also das System.
Eine QMAA beschreibt nach alter Norm, wie etwas gemacht werden soll, also die Details.
Dies nur so aus dem Gedächtnis. Mehr ist aus der alten ISO 9001:1994 zu lesen. Nach neuer Norm gibts weder VAs noch AAs.
Gruß
HerbertAnonymGast5. April 2005 um 17:27 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo, ergänzend zu den Ausführungen von herbert will ich dann auch noch mal dranwagen:
QMH: Was wird gemacht (also z.B. Im Rahmen der Reklamation werden Kundenwünsche und Beschwerden aufgenommen)
VA: Wie wird es gemacht (Grob)(BSP. Kundenbeschwerde geht ein –> Kundenbeschwerde aufnehmen –> Lösungsmöglichkeit ermitteln –> lösungsmöglichkeit an Kunden ausgeben)
AA: wie wird es gemacht (Detail) und was ist zu beachten. (Bsp.: bei der ermittlung der Lösungsmöglichkeit ist die Datenbank XY zu verwenden. Bei der Ausgabe der Lösungsmöglichkeit ist die Vorlage YZ zu verwenden, es ist wingen vorgeschrieben, die Anrede Sehr geehrte Damen und Herren zu verwenden sowie den Nachsatz anzufügen: Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung).
Ich finde die Aufteilung gut und würde sie auch für ein QMS nach neuer Definition verwenden.
Grüße,
Tim Gerdes
Hallo Scootch,
als Antwort zu Tim Gerdes:
viel wichtiger als die Vorgehensweise nach einer Norm ist das Zusammenspiel mit dem Zertifizierer und dem offiziellen Auditor.
Wenn die Chemie nicht stimmt, dann ist jede QMVA oder QMAA schon falsch. Die neue Norm kennt diese Begriffe nicht. Was ich ausdrücken möchte: das gesamte Konzept muß passen. Handbuch und Prozessbeschreibungen und mehr müssen erkennbar gelebt werden. Was nützt die beste Beschreibung eines Systems, wenn erkennbar ist, dass es nicht gelebt wird oder nicht gelebt werden kann.
Hier im Forum gibt es bereits tolle Beispiele, wie es nicht funktionieren kann.
Gruß und viel ErfolgAnonymGast6. April 2005 um 14:10 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo unbekannter,
da gebe ich Ihnen vollkommen Recht.
Es muss immer das System in sich stimmig sein und dieses muss vom Zertifizierer/Auditor akzeptiert werden.Was ich nur wollte war:
1. auf die Frage antworten ;-))
2. meine Erfahrung weitergeben, daß sich mit einer solchen Unterteilung relativ einfach ein konsistentes und robustes System entwickeln lässt.
Grüße,
Tim Gerdes
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