Untersuchungen visuelle Sichtprüfung2006-02-09T08:42:20+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Untersuchungen visuelle Sichtprüfung

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  • QMDiplom
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    Beitragsanzahl: 14

    Hallo zusammen
    Zur Zeit schreibe ich meine Diplomarbeit im Bereich Automatisierung einer visuellen Endkontrolle. Dazu bräuchte ich Hinweise/ Literaturverzeichnisse o.ä. bzgl. Prozeßsicherheit von manueller Sichtprüfung. Wir haben etwas gehört, dass „jedes zu prüfende Teil 7 mal kontrolliert werden muß, um eine 100 %-ige Sicherheit zu haben, dass das Teil i.O. bzw. n.i.O ist“. Kennt jemand Bücher, URLs oder sonstiges, die uns diese These belegen?
    Vielen Dank für Ihre Mithilfe

    Ergänzung:
    Es kann sein, das die These nicht ganz korrekt ist; wir bräuchten nur etwas, wo wir nachlesen können, was nötig ist, um eine 100 %-ige Sicherheit zu haben. Vielleicht gib es einen Katalog zur Prozeßsicherheit von manuellen Sichtprüfungen…

    Nochmals Danke

    Gruß
    Thomas

    geändert von – QMDiplom on 09/02/2006 08:56:51

    Steve
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 68

    Hallo QMDiplom,

    was ich dir sagen kann ist, dass die FMEA-Bewertung der Entdeckungswahrscheinlichkeit für Sichtprüfungen eine 8 ist (nachzulesen in der aktuellen Ausgabe des FMEA-Handbuchs der QS-9000). In Anbetracht dessen, dass bei FMEA´s von 1 (gut) bis 10 (schlecht) bewertet wird, ist das Vertrauen der Automobilhersteller in Sichtprüfungen wohl nicht besonders hoch.

    Ich hoffe, Dir wenigstens ein bißchen geholfen zu haben.
    Gruß, Steve

    QMDiplom
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 14

    Hallo Steve

    Vielen Dank. Werde mal schauen, ob wir hier in der Firma deine angegebene Literatur haben.
    Gruß

    QMDiplom
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 14

    Hallo nochmal

    Leider konnte die von Steve angegebene Literatur mir nicht so gut weiterhelfen. Ich bräuchte Unterlagen, aus denen hervorgeht, was alles nötig ist, um die angesprochene Prüfung „sicher“ zu machen.

    Gruß Thomas

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Sag‘ mal, Thomas,

    was ist bei Dir „100% sicher“? Wie viel PPM Durchschlupf darf’s denn sein? Wenn Du das definiert hast, kannst Du den Durchschlupf einer einfachen Sichtprüfung abschätzen (ich würde mal so 1% ansetzen) und zu multiplizieren anfangen. Ist aber aus zwei Gründen Bullshit:
    – Was einmal durchrutscht, rutscht auch noch mal durch. 1., weil alle auf die gleiche Stelle gucken und 2. weil die Aufmerksamkeit nicht sehr hoch ist, wenn man weiß, daß schon 3 Nasen vorher dran waren.
    – Niemand läßt je öfter als zweimal Sichtprüfen. Normalerweise reicht entweder eine Sichtprüfung oder das ganze wird automatisiert. Vorzugsweise natürlich sichert man den Prozeß ab, aber ich wiederhole mich….
    Die Fragestellung hat also mit der Praxis überhaupt nichts zu tun. Vielleicht weiß das aber Dein Professor nicht….

    Schöne Grüße

    Frank Hergt

    Harm
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 412

    Sorry, aber so ganz kapiere ich die Frage nicht.

    Du willst die Endprüfung automatisieren (also z.B. Kamera); was interessiert dich dann der Durchschlupf bei einer „menschlichen“ Endprüfung ?

    Oder brauchst du das als Basis zur Berechnung der möglichen Verbesserung oder zur Amortisation ?

    Oder was meinst du mit „Automatisierung einer visuellen Endkontrolle“ ?

    Und die nächste Frage ist: Was für Kriterien werden geprüft nach welchen Anforderungen ?

    QMDiplom
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 14

    Hallo Frank

    Vielen Dank für Deine Anmerkung. Bei uns geht es darum, Rechtfertigungen für eine automatisierte Oberflächeninspektion zu finden. Hiermit können wir Rechnungen anstellen, bei denen Zahlen von „manueller 100% Kontrolle“ entstehen, die dann denen der automatisierten 100% Kontrolle gegenübergestellt werden. Kurz: Ich muß zum Ergebnis kommen, das eine manuelle 100% Prüfung teuerer ist/wird als eine vergleichbare automatisierte Lösung.
    Gruß
    Thomas

    QMDiplom
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 14

    Hallo Harm

    Wie im vorigen Artikel kurz beschrieben, dient dies zur Gegenüberstellung. Wir möchten unsere gefertigten metallischen Teile mittels einer automatischen Oberflächeninspektion auf Risse, Lunker, … prüfen. Dazu muß aber eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung gemacht werden.
    Und um die Berechnungen „belegen“ zu können, brauche ich Literaturstellen, URLs, …

    Danke, Gruß
    Thomas

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Thomas,

    frag mal in Eurer Reklamations-Abteilung & Buchhaltung nach, wie viel Ihr in den letzten 12 Monaten für Nacharbeit, Verschrottung, etc. gezahlt habt, weil Euch n.i.O.-Teile durchgerutscht sind, die beim Kunden gelandet sind.

    Dann kannst Du noch relativ einfach ausrechnen, wie viele Stunden mit der Sichtprüfung verbracht werden (auch bei Eurem jetztigen Prüfen) und wie viel Lohn inkl. Nebenkosten Euch das aktuell kostet.

    Um tatsächlich zu untersuchen, wie viel Ihr durch eine Automatisierung spart, bräuchtest Du Angaben dazu, wie viel Durchschlupf *bei Euch* stattfindet – und das in Abhängigkeit von der Prüfhäufigkeit.

    Den Durchschlupf kann Dir keine Norm / Literuatur sagen, weil das von den Prüfbedingungen abhängt (was wird wie wo womit wann und mit welchen Hilfsmitteln wie oft geprüft). Das sind schlicht zu viele Einflussmöglichkeiten für pauschale Aussagen.

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Wenn es keinen Sinn macht, macht es Unsinn.

    QMDiplom
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 14

    Hallo Barbara

    Vielen Dank für Deinen Beitrag. Deine Anregungen sind hilfreich, nur bräuchte ich Fakten (nicht spezifisch!) die mir belegen, wie eine manuelle Kontrolle aussehen muß, um 100% Sicherheit bei Stahlteilen zu gewährleisten, z.B. dass jedes Teil theoretisch 7 mal geprüft werden muß und der Prüfer nur eine 1/2h arbeiten und dann 10 min Pause machen muss..

    Vielen Dank
    Gruß
    Thomas

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Thomas,

    wie ich schon sagte, solche Fakten kann es nicht geben. Selbst unter super-optimalen Prüfbedingungen kannst Du menschliches Versagen niemals ausschließen, d. h. Du kannst durch nichts auf dieser Welt eine absolute 100%-Sicherheit erreichen. Fast 100% geht schon, ein Restrisiko bei der manuellen Prüfung bleibt aber *immer*.

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Wenn es keinen Sinn macht, macht es Unsinn.

    QMDiplom
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 14

    Hallo Barbara

    Das ist klar, aber gibt ist nicht sowas wie einen Anforderungskatalog was alles nötig ist, um eine manuelle Prüfung so sicher wie möglich zu machen?

    Gruß
    Tom

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766
    QMDiplom
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 14

    Hallo Barbara

    Danke, die Threads sind hilfreich..
    Ich habe auch noch etwas in der Firma auftreiben können:
    „Bei einer 100%-Prüfung, d.h. bei der Prüfung jeder Einheit eines Loses auf ein bestimmtes Merkmal, ist ein Wirkungsgrad von nahezu 1 bestenfalls durch vollautomatische Sortiermaschinen zu erreichen. Bei einer Sortierung durch Menschen ist mit einem nennenswerten Schlupf zu rechnen. Es wird größenordnungsmäßig damit gerechnet, dass 5 bis 20% der in einem Los enthaltenen fehlerhaften Einheiten nicht gefunden werden. Auch bei der 100%-Prüfung muß man damit rechnen, dass ein Anteil fehlerhafter Einheiten unentdeckt bleibt.“

    Sowas bräuchte ich…

    Danke
    Gruß
    Tom

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo Tom,

    bisher vermisse ich noch den Bezug zu dem was bei der Sichtprüfung entdeckt werden soll. Z.B. in einem Behälter mit lauter Hühnereier ein Straußenein zu finden, wirst du mit einer Hunderprozentprüfung schaffen. Aber wenn du an einem Haltebeschlag für Sicherheitsgurte im Auto prüfen willst, ob an der Kunststoffumspritzung 2 Quadratmillimeter fehlen ist die Sache wieder ganz anders. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Dies geht auch in deine Berechnungen mit ein.

    Gruß msb

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