unterschied toyota- deutsches unternehmen2005-05-18T14:03:22+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement unterschied toyota- deutsches unternehmen

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  • hackilein
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    hallo liebe leute!
    das hab ich gerade bei heise im forum gefunden und wollte es euch nicht vorenthalten :D

    So bereitet TOYOTA eine Kartoffel zu:

    Man heizt einen neuen, hochwertigen Herd auf 200 Grad. Man legt eine
    große Folien-Kartoffel hinein. Man wendet sich in den folgenden 45
    Minuten einer produktiven Aufgabe zu.
    Dann wird überprüft, ob die Kartoffel gar ist, man nimmt die gekochte
    Kartoffel aus dem Herd und serviert sie.

    So bereiten deutsche Unternehmen eine Kartoffel zu:

    Man gründet ein Projektteam und definiert genauestens alle
    Einzelheiten des Projektes.
    Das Team sucht 6 Monate nach einem TS 16949 zertifizierten
    Kartoffellieferanten, und findet keinen.
    Dann wird ein Rübenlieferant gezwungen, Kartoffeln zu liefern. Da er
    keine Kartoffeln nicht im Programm hat, kauft er sie von einem
    unzertifizierten Kartoffelhändler und schlägt 25% auf den
    Kartoffelpreis auf.
    Der Rübenlieferant wird beauftragt, den Herd auf 200 Grad
    vorzuheizen.
    Man verlangt, dass der Lieferant zeigt, wie er den Knopf auf 200 Grad
    gedreht hat und erwartet, dass er Informationsmaterial des
    Herdherstellers beibringt, aus dem hervorgeht, dass der Herd richtig
    geeicht ist.
    Man überprüft das Informationsmaterial und veranlasst dann den
    Lieferanten, die Temperatur mit Hilfe eines zertifizierten
    Temperaturfühlers zu überprüfen und weist den Lieferanten an, die
    Kartoffel in den Herd zu legen und die Zeituhr auf 45 Minuten zu
    stellen.
    Man veranlasst den Lieferanten, den Herd zu öffnen, um zu zeigen,
    dass die Kartoffel richtig platziert wurde und erbittet eine Studie,
    die beweist, dass 45 Minuten die ideale Garzeit für eine Kartoffel
    dieser Größe ist.
    * nach 10 Minuten Prüfung, ob die Kartoffel gar ist
    * nach 11 Minuten Prüfung, ob die Kartoffel gar ist
    * nach 12 Minuten Prüfung, ob die Kartoffel gar ist
    * man wird ungeduldig mit dem Lieferanten(warum dauert es so lange
    eine einfache Kartoffel zu kochen?) und veranlasst einen
    aktualisierten Gar-Statusbericht alle 5 Minuten.
    Nach 15 Minuten wird geprüft, ob die Kartoffel gar ist. Nach 35
    Minuten kommt man zu dem Schluss, dass die Kartoffel fast fertig ist.
    Man gratuliert dem Lieferanten, dann informiert man den
    Lenkungsausschuss über das hervorragende Arbeitsergebnis, das erzielt
    wurde, obwohl man mit einem unkooperativen Lieferanten
    zusammenarbeiten musste.
    Nach 40 Minuten Garzeit nimmt man die Kartoffel aus dem Herd, um eine
    Kosteneinsparung ohne Wert- und Qualitätsminderung der Kartoffel im
    Vergleich zu der ursprünglich angesetzten Garzeit von 45 Minuten zu
    realisieren.
    Man serviert die Kartoffel und wundert sich, wie zum Teufel die
    Japaner so eine gute, preiswerte Kartoffel kochen, die den Leuten
    offensichtlich besser schmeckt als die deutschen Kartoffeln.
    Zwischenzeitlich gibt es verschiedene Verbesserungsvorschläge des
    Managements: Man könnte Rüben in Kartoffelform verwenden um Kosten zu
    sparen.
    Der fehlende Kartoffelgeschmack soll dann in einer Imageoffensive den
    Kunden als neues Qualitätsmerkmal dargestellt werden.
    Es wird gefordert, bei 20% geringerer Gartemperatur im Herd die
    Garzeit um 20% zu verkürzen.
    Man prüft, ob es nach einer Verlagerung des Herdes nach Tschechien
    noch möglich ist, die Kartoffeln in Deutschland heiß zu servieren.

    beste grüße
    hacki

    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Arme Kartoffel………

    Aber nun wird mir einiges klar……

    Dino

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Hacki,

    danke für diesen Lacher :-)

    Viele Grüße

    Barbara

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Wenns nicht so wahr wäre………..

    Schöne Geschichte!

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo Hacki,

    Du hast bei Deiner Karftoffelgeschichte (Old Germany) noch ein paar wesentliche Punkte nicht berücksichtigt:

    1) Rückverfolgbarkeit:
    Der Lieferant muß rückverfolgen können, von welchem Acker, in welchem Abschnitt des Ackers und in welcher Tiefe die Kartoffel heranwuchs. Nachzuweisen ist ebenso die Herkunft der Steckkartoffel. Sofern Gülle als Dünger verwendet wurde, so ist auch deren Herkunft mit Materialzertifikat nachzuweisen. Ein Eintrag in der IMDS-Datenbank ist Pflicht und die Chrom 6-Freiheit ist zu garantieren.

    2) Fähigkeiten
    Die Prozessfähigkeit des Anbaues (Merkmal Stecktiefe der Steckkartoffel), der Bewässerung (Merkmal Wassermenge ml pro mm²) und der Ernte nachzuweisen.
    Die Maschinenfähigkeit der Erntemaschine
    (Trecker) muss bei dem Merkmal „Spurtreue“ mind. cmk => 2,0 betragen.

    3)Erstbemusterung
    Vor der ersten Lieferung muss die Erstbemusterung vom Kunden „grün“ bewertet werden. Es ist eine PPAP-Liste zu führen.

    4)Prozesslenkung
    Die CC-Merkmale „Dicke der Schale“ u. „Anzahl der Augen“ sowie das SC-Merkmal „Länge des Krautes“ sind mittels SPC zu überwachen.

    5) KVP
    Die Regel „Der dümmste Bauer erntet die größten Kartoffeln“ ist stetig weiter zu entwickeln und zu verbessern!

    6) Prozess-Audit
    Der Bauer muß im Jahr mind. 3 Prozessaudits durchführen, wobei hier nur ausgebildete EOQ-Auditoren oder auch Auditoren von namhaften Zertgesellschaften zugelassen sind.

    7) Umwelt
    Der Bauer muss sich nach den Richlinien der DIN ISO 14001 sowie der EMAS II zertifizieren lassen

    8) Schulung/Motivation
    Die Steckkartoffel-Stecker sowie die Erntehelfer sind zu schulen und durch Naturalzuwendungen zu motivieren

    An dieser Stelle höre ich auf.
    Vielleicht schreibt noch jemand an dieser tollen Geschichte weiter!

    Spruch zum Schluss:

    Sämtliche Spiegel sind nutzlos, wenn man zu spät hinein schaut.

    Schwedisches Sprichwort

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !

    Harm
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 412

    Superklasse :-)))

    Dank an hackilein und qualyman :kiss:

    Das einzige Problem ist nur, dass in der Geschichte zu viel Wahrheit steckt ;))

    Loretta
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 724

    snipp
    Das einzige Problem ist nur, dass in der Geschichte zu viel Wahrheit steckt ;)
    [/quote

    nachdenklich dreinschau……

    und was tun _WIR_ dagegen……?
    Nachdenk..


    Das beste beim Diktieren ist, dass man Worte verwenden kann, von denen man keine Ahnung hat, wie sie geschrieben werden!

    Vivian
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 378

    Hallo,

    erst herzlich gelacht – nach einer Minute der Besinnung – bitterböser Sarkasmus macht sich breit – betreten dreinschau – fühle mich als inkompatibler nicht überlebensfähiger Querulant in einem kranken System, in dem die Mitarbeiter für die Fehler und Inkompetenz des Managements bestraft mit Existenzverlust bestraft werden.

    Verlagerung nach Tschechien:

    Das Management kann weitermachen wie bisher und erschließt neue Ressourcen, um sich noch mehr Inkompetenz und Verschwendung leisten zu können.

    Vivian

    hackilein
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 748

    hm, c’est la vie :((
    ist leider doch so etwas wie eine momentaufnahme des handelns deuter manager

    Rudolf
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 102

    Wie war !!!

    webhahn
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 125

    …. wie gut, dass diese Kartoffel nicht nach USA verkauft wird…
    Produkthaftung!
    „MILLIONENSCHÄDEN“ – :l)

    HPH

    ambra
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 15

    Danke, ich hab den Rest der Woche ganz locker arbeiten können, aber mir fehlt bei der ganzen Geschichte noch die Abarbeitung der APQP mit Meßsystemanalyse.
    Außerdem vermisse ich die Design-, System- und Prozess-FMEA. ;-))
    Uli

    stephan_35
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 437

    Jetzt frage ich mal sarkastisch..

    und? sind es nicht diese Leute wie wir (Qualitäter), die sich das ausgedacht haben, sind wir keine Manager?

    Die Frage, die wir uns stellen sollten, was können wir ändern und dann langsam anfangen.

    Stephan

    QMarc
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 925

    Hi All,

    … und als Ergänzung meinerseits dazu:
    Warum bitte langsam? Dieses Land krankt daran, dass vieles zu langsam geht … vor allem der Bürokratieabbau.

    Für mich geht die Gleichung Managementsystem = Bürokratie = Monster nicht auf. Aber die Antwort „Jeder bekommt das, was er verdient“ macht für mich durchaus Sinn.

    Ein schönes Wochenende, Gruß aus dem Norden
    QMarc

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo erstmal,

    man wird schon etwas nachdenklich, wie sich das Thema „Qualität“ bis heute so entwickelt hat.

    Aus meiner Sicht sind die Qualitöter daran absolut nicht Schuld, sie kümmern sich doch intensivst darum, dass alles „Konform mit der Norm“ ist.
    Im direkten Vergleich sind Sie doch gerade die Sheriffs, die über die bestehenden Gesetze in der Factory wachen.
    Leider obliegt ihnen nicht auch die direkte Bestrafung der „Bandits“!

    In meiner tiefen Qualtitäterseele ist die „Qualität“ wie folgt definiert:

    Wir Alle legen in unserem Leben doch wirklich großen Wert darauf, dass alles
    – was wir kaufen
    – was wir benutzen
    – was wir konsumieren
    – was wir an uns machen lassen und
    – was oder wen wir auch lieben
    eine ganz bestimmte Qualität hat:

    – Gute, sichere Funktionalität
    – Hohe Lebensdauer
    – Guter Geschmack
    – Nicht gesundheitsschädlich
    – Guter OP-Verlauf usw.

    Summa Summarum:
    Wir alle zusammen, die Käufer, Verbraucher und Patienten haben mit unseren Forderungen daran mitgearbeitet, dass die Q-Anforderungen sich dahin entwickelt haben, wo sie jetzt gerade sind und sich noch weiter entwickeln werden.

    Natürlich setzen die Hersteller und Dienstleister zur Sicherheit noch einen oben drauf, dass es ja wirklich funktioniert und gut wird.

    Doch jetzt kommen wir wieder zu einem Punkt, wo das Ganze zu einem Risiko wird.

    Ich zitiere hier meinen Ex-Seffe aus England, der uns täglich bei der Begrüßung die Frage stellte:
    „What is your job?“ und zugleich selbst die Anwort lieferte:
    „To make money!“
    Klar hat er recht, aber nur teilweise!
    Keinen Ton über „best quality“, oder „customers satisfaction“
    Only: Money, Money, Money, more and more Money!!!

    Ich glaube nun wirklich, dass sich vieles nur durch die „M&M´s“ (Management-Top und Money)dahingehend sehr negativ entwickelt hat, so wie es sich jetzt Allen zeigt.

    Ich glaube sogar, dass – frei nach Pareto -80% der Rückrufaktionen daraus resultieren, daß das TOP-Management daran schuld ist:
    – Produktion von anspruchsvollen Teilen in Billigstlohnländern
    -Druck auf die Lieferanten, stetig die Preise für die Teile od. Rohmaterialien zu senken.

    Nein, daran ist keine Norm schuld! Keine Mitarbeiter aus der Fertigung !
    Auch nicht die Jenigen, die sich um die Einhaltung kümmern – nämlich wir!!

    I have a horror dream:
    “ Supergau in der Automobilindustrie “ (Einspritzpumpenproblem x 100).
    Ob bei einem solchen Knall die Managers wohl endlich wach werden und sich darauf besinnen, was QUALITÄT denn wirklich einmal war und was diese bedeutete?

    Spruch zum Schluss:

    In den Zeiten des Wandels werden die Lernenden die Welt erben, während die Belehrten sich wunderbar an eine Erde angepasst haben, die es nicht mehr gibt.

    Erich Hoffer

    Gute Zeit!

    Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung !

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