QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › unsinnige Kennzahlen?!?
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Hallo,
ich stecke gerade in der „Kennzahlen-Geschichte“ fest: Ist es notwendig für absolut jeden dokumentierten Prozess eine Kennzahl zu erheben. Ich denke da insbesondere exemplarisch an die Prozesse „Lenkung von Dokumenten“ oder „Erstellung systembezogener QM-Dokumente“, etc. Bei diesen Prozessen scheint es mir sogar recht unsinnig eine Kennzahl zu erheben. Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen??AnonymGast5. November 2003 um 12:38 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
wo würde das hinführen, jeden Prozess mit Kennzahlen zu belegen ? Wie kommst Du denn darauf ?
Wenn Du Auto fährst – was meinst Du, wie Dein Cockpit aussehen würde, wenn jeder Prozess, der im fahrenden Auto abläuft, gemessen würde ?
Übertrage dieses Beispiel einfach auf Dein QM: Welche Prozesse müssen während der Unternehmensfahrt gemessen werden ?
Wo baue ich Kontrollfunktionen ein ?
Gruß, Martin S
Martin S
Na ja, ich dachte der Normtext fordert dies. So habe ich es zumindest verstanden. Reicht es dann etwa aus, auf die Zahlen des Controllings und die Ermittlung der Kundenzufriedenheit zu verweisen, und nur die Wertschöpfenden Prozesse mit Kennzahlen zu belegen? Denn dass sind eigentlich die Wichtigen. Die Unterstützungsprozesse können ja nur schlecht gemessen werden und die „Neu-Schaffung“ von Kennzahlen nur für das QM-System soll bei uns vermieden werden (wäre ja auch nicht im Sinne der Norm…)[font=Verdana][/font=Verdana]
AnonymGast12. November 2003 um 17:13 UhrBeitragsanzahl: 2122Genau so wie Du geschrieben hast.
Aus QM-Sicht ist wichtig, dass die Ziele, zu denen sich das Unternehmen bzw. die Leitung verpflichtet hat, erreicht werden und der Zielerfüllungsgrad gemessen werden kann.
Hierfür muss ein Kennzahlensystem vorhanden sein, dass diese eröglicht (also Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterzufriedenheit usw.)
Die Dauer der erstellung der Buchhaltung ist da eher nicht interessant und auch die Qualität des Kaffees ist nur dann interessant, wenn sie sich auf die Mitarbeiterzufriedenheit messbar auswirkt. Sowas wird dann aber im Problemprotokoll allgemein behandelt (sicherlich nicht allzu ernst) und nicht mit Kennzahlen erfasst und ausgewertet. ;-)))Also immer „So wenig wie möglich“ aber „So viel wie nötig“.
Hallo zusammen!
Ich wäre etwas vorsichtig mit der Einschränkung der Kennzahlen auf die Kernprozesse. Meine Erfahrung ist, daß ab einer gewissen Firmengröße gerade die unterstützenden Prozesse dazu neigen, langsam und träge zu werden, sich als Selbstzweck zu betrachten usw. Das merkt man zwar auch an den Kennzahlen der Kernprozesse, aber eher später als früher…..
So kann z.B. die Verfügbarkeit eines Netzwerks oder die Termintreue der Erstellung von Betriebsmitteln durchaus interessant sein.
Ich würde dabei allerdings auch nicht auf Teufel-komm-raus alles messen wollen, sondern mich auf die mir bekannten Problemstellen konzentrieren und die mit Hilfe der Kennzahl zu verbessern versuchen.Schöne Grüße
Frank
AnonymGast21. November 2003 um 18:39 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
ich sehe das genauso, wie Frank Hergt. Wenn ich mit der leitung kleiner Unternehmen rede, dann höhre ich immer, dass es nur eine wirklich wichtige Kennzahl gibt und die kommt vom Steuerberater als „Gewinn“. Im Anschluss stellt sich dann die Frage „Warum ist der Gewinn gestiegen oder gesunken“ und bei der Beantwortung dieser Farge werden dann die sinnvollen Kennzahlen ermittelt und festgeschrieben.
In meinen Augen sollte so ein Kennzahlensystem auch nicht starr bleiben, sondern flexibel an die Situation oder Fragestellung angepasst werden. Wenn ich eine Fragestellung habe, die ich nicht konkret mit Fakten beantworten kann, dann muss ich vielleicht eine neue Messung einführen und andersherum sollte man auch die eingeführten Messungen und Kennzahlen regelmäßig auf den Sinngehalt überprüfen.
Ich erinnere mich an ein Beispiel aus meiner Laborzeit. Da ging ein Hausmeister täglich in den Keller und schrieb die Temperatur in einem Brutraum auf, der schon lange nur als Abstellraum genutzt wurde. Irgendwann hatte ihm mal jemand gesagt, dass der Thermostat unzuverlässig sei und daher die Temperatur während eines wichtigen Experimentes täglich aufgezeichnet werden müsse. Das tat er dann auch noch Jahre, nachdem das Experiment beendet war.
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