unmotivierte Mitarbeiter schulen2006-01-25T15:43:23+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement unmotivierte Mitarbeiter schulen

Ansicht von 15 Beiträgen – 1 bis 15 (von insgesamt 24)
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  • steffi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 30

    Hallo zusammen,

    ich habe das Glück und darf eine Schulung zu einem unserer Prozesse von Prozessbeginn bis zum Ende erstellen und dann natürlich auch schulen.
    a) ich hasse es Schulungen durchzuführen,
    b) sind die Mitarbeiter die ich schulen soll total dessinteressiert, und
    c) hat mein Chef kein erbarmen mit mir,

    ich muss die Schulung also durchziehen.

    Ich stehe nun also vor dem Problem eine Schulung zu erstellen und durchzuführen, für Mitarbeiter die sich nicht die Bohne um das scheren was ich ihnen erzählen werde. Habt Ihr Erfahrung mit ignoranten Mitarbeitern, wie muss ich die Schulung gestalten, dass sie vielleicht doch ein bisschen zuhören was ich zu sagen habe?
    Kann mir jemand helfen???? Bevor meine Motivation ganz den Bach runter geht! Hilfeeeee…..

    Gruß Steffi.

    Carlos
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 417

    Hallo Steffi,
    ich an deiner Stelle würde die Schulung nutzen, um die Leute zu motivieren.
    Dafür musst du aber selber motiviert sein.
    Versuche es als eine Chance zur Verbesserung zu sehen und nicht als Belastung.

    Gruss Carlos

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Steffi,

    vielleicht solltest Du als erstes Mal Deinen Chef in Mitarbeiterführung und -motivation schulen *lästerläster*

    Ansonsten: Lass die Mitarbeiter darüber nachdenken, was so alles schief geht, wenn sie sich nicht die Bohne kümmern.
    schlechter Prozess
    -> schlechtes Ergebnis
    -> unzufriedener Kunde
    -> weniger Aufträge
    -> weniger Kunden
    -> Arbeitsplatzabbau

    Mal ganz abgesehen von dem permanenten Nerv, den jedeR in einen suboptimalen Prozess investierten muss.

    Manchmal hilft das, die ist-mir-doch-egal-Stimmung aufzubrechen. Und dann kommt der schöne Part: „Wie könnten wir das denn besser machen?“ Es gibt immer gute Gründe dafür, warum Mitarbeiter scheinbar ignorant sind und in den seltensten Fällen liegt es an einer grundsätzlich grausigen Arbeitseinstellung. Arbeitet also an den Ursachen und nicht an den Symptomen.

    Ob Dein Chef das allerdings wirklich will, solltest Du vorher abklären ;-)

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Wenn es keinen Sinn macht, macht es Unsinn.

    Helga
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 56

    Hallo Steffi,

    ich habe die Erfahrung gemacht, dass „Information zu/über“ viel besser angenommen wird als Schulung. Es gibt auch kaum Leute, die an Informationen nicht interessiert sind.
    „Ich brauch‘ keine Schulung“ ist viel leichter gesagt als „ich brauch‘ keine Informationen“.

    Beginnen musst Du aber dennoch bei Dir selber. Es ist wie im Verkauf: Ein Verkäufer, der von seinem Produkt nicht überzeugt ist, wird es auch nur sehr schwer an den Mann bringen!

    Liebe Grüße
    Helga

    steffi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 30

    Vielen Dank für Eure Antworten. Ob ich Deinen Tipp mal an meinen Chef weiterleite?! ;-) @ Barabara
    Ihr habt schon recht, ich muss ihnen zeigen was alles schief laufen kann. Vielleicht rüttelt sie das wach. Dumm nur dass ausgerechnet diese Abteilung der Meinung ist unser Kunde ist auf uns angewiesen und nicht umgekehrt. Irgendwie haben die noch nicht so richtig kapiert wer Ihnen eigentlich ihr Gehalt bezahlt…..
    Dann muss ich mir den Motivationsstiefel mal wieder selbst anziehen und mir damit ein wenig in den Hintern treten :-)

    Für weitere Anmerkungen bin ich dankbar.

    Grüße, Steffi.

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Hallo Steffi,

    ist dieser Bereich eventuell der Vertrieb?

    Zugegebenermaßen, es ist immer schwer das Eis/Vorbehalte zu brechen – aber da gibt es wirklich gute Aufhänger. Habt ihr evtl. einige Probleme in diesem Bereich, gibt es Ansatzpunkte in Richtung Vereinfachung/Verbesserung von Arbeitsabläufen und -bedingungen…???
    Starte zunächst einmal damit, dass du die gleiche Abhängigkeit hast, wie alle anderen MA auch (Chef sagt, du darfst bei Ihm dein Geld verdienen). Das denke ich, ist der kleinste gemeinsame Nenner, den du im Unternehmen finden kannst. Dann orientiere dich mal daran, dass jeder Mensch im Grunde FAUL ist, d.h. er wird alles versuchen, um mit einem Minimum an Einsatz ein Maximum an Verdienst/Lorbeeren zu generieren (Optimierungsbestreben). Baue also deine Darlegungen so auf, dass du den MA aufzeigen kannst, wie sie ihr Leben in ihrem Arbeitsbereich einfacher und störungsfrei gestalten können. Frag dabei unbedingt nach deren Ideen (vielleicht in einem kleinen Brainstorming), ggf. bekommst du dabei bereits einige deiner Schulungsinhalte zurück, die du dann nur nochmals im Rahmen deiner Schulung im Prozessablauf aufzeigen mußt.
    Versuche die Schulung in einer entspannten aber ergebnisorientierten/sachlichen Atmosphäre zu gestalten, ohne wie ein Lehrer zu wirken (bei uns haben Kaffee bzw. andere Getränke wahre Wunder bewirkt). Und zu guter Letzt, sorge dafür, dass keiner sein Handy angeschaltet bzw. auf lautes Klingeln gestellt hat.

    Viel Erfolg!

    IsoMan

    Jürgen
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 103

    Hallo Steffi,
    im ersten Schritt sollte das Ziel der Schulung festgelegt werden. Dies ist für alle weiteren Überlegungen maßgeblich.
    (Ist die Schulung eine Pflichtveranstaltung mit Alibicharakter, damit der Arbeitgeber einen gerichtsverwertbaren Nachweis hat? Sollen die MA tatsächlich etwas lernen? Und wenn ja, was? Stehen theoretische Kenntnisse oder praktische Fähigkeiten im Vordergrund?)
    Grundsätzlich gilt, je mehr die MA das Wissen anwenden und behalten sollen, um so mehr sollte während der Schulung, oder wie auch immer Du die Veranstaltung nennst, die Aktivität bei ihnen liegen – der beliebte Powerpoint-Vortrag wäre hier ungeeignet.

    I.d.R sind nicht alle MA gleichermaßen lustlos, die Kunst besteht dann darin, die etwas Interessierteren zu packen (Ich weiß, leichter gesagt als getan). Dafür ist es hilfreich, sich in deren Situation zu versetzen und ihren Lernvorteil zu erkennen. Wenn das Lernen für die MA keinen Vorteil bringt, dann wird es bei Erwachsenen immer! schwierig.
    Falls Du mit diesen eher allgemeinen Aussagen nicht so recht zufrieden bist, frag‘ mal konkreter.

    Viel Erfolg
    Jürgen

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    @IsoMan: Nee, das find ich jetzt mal gerade nicht. Natürlich haben die meisten keine Lust, sich für eine „blöde“ Firma und einen „dämlichen“ Chef zu engagieren.

    Arbeiten hat allerdings neben der unangenehmen Anstrengung angenehme Nebeneffekte: Stolz, etwas geschafft zu haben, Erfolg sehen, eigene Wirksamkeit erleben, usw.

    Menschen wollen tatsächlich von Natur aus etwas schaffen, etwas bewegen und nicht nur faul in der Ecke sitzen und Kaffee trinken. (Ausnahmen gibt es, die wirklich hartnäckigen sind aber ziemlich selten.)

    Um es mit Deming zu sagen: Lasst den Menschen ihren Stolz auf die eigene Arbeit!

    Zum Kaffee/Getränken: Kekse wirken auch hervorragend, heben den Blutzuckerspiegel an und fördern dadurch das Denken und die Kommunikation.

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________________

    Wenn es keinen Sinn macht, macht es Unsinn.

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    @ Barbara

    Habe diesen Text primär auf die Situation von steffi abgestellt. Natürlich gibt es auch die andere Spezies Erwerbstätiger, sonst würde es unserem Land noch viel schlechter gehen – oder?

    Ich mach`jetzt Feierabend!

    IsoMan

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Hallo Steffi,

    übe ein Zauberkunststück.

    Hier eine kleine Linksammlung für Anfänger:
    http://www.zauberseite.de/zaubertricks.htm

    Erfinde dazu einen pasenden, thematisch passenden Text, mit dem der Schulungsinhalt zu tun hat.

    Wenn es trotzdem niemand interessiert, so erinnern sich die Leute wenigstens an Dich und die Zauberei.

    Das ist immerhin ein 50%iger Erfolg und eine gute Basis für die nächste Schulung (so meine Erfahrung. Faustformel: Je grösser das Desinteresse, desto ungewöhlicher müssen die Mittel sein, um Interesse zu wecken).

    Gruß

    Martin S

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    …Nachtrag für Steffi:

    In ganz hartnäckigen Fällen musst Du das hier vor den Mitarbeitern ausprobieren

    http://www.zauberseite.de/Drehung.htm

    Einfach mit Beamer an die Wand werfen :-)

    Gruß,

    Martin S

    QMarc
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 925

    Hallo Steffi,

    ich würde mich an deiner Stelle primär dafür interssieren, warum Du es „hasst Schulungen durchzuführen“ (O-Ton).

    Meine Erfahrung ist, wenn Du authentisch bist, dann kannst Du auch begeistern. Wenn Du ungeliebten Pflichtdienst absolvierst, dann bringt es keinem was, da kann der Stoff mit noch so vielen Tricks vermittelt werden. Es wird nicht gehen.

    In diesem Sinne stimme ich dem ersten Posting von Carlos zu. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder Du machst den Job gerne und bringst ihn anständig über die Bühne oder Du lässt es besser. Alles andere führt zu nichts.

    Sorry, just my 2 Cent,

    QMarc

    steffi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 30

    Vielen Dank Euch allen,

    @ IsoMan es ist nicht der Vertrieb sondern die Auftragsbearbeitung ;-)

    Die Schulung soll in erster Linie dazu dienen, den Mitarbeitern den kompletten Prozess aufzuzeigen, damit sie verstehen wie sich ein Fehler der bei Ihnen verursacht wird im schlimmsten Fall bis zum Kunden durchschlagen kann. Es treten leider immer wieder „Schlamper“ Fehler auf und die hoffen wir damit einigermassen eindämmen zu können.

    @QMarc, ich bin nunmal nicht der geborene Dozent. Ich mag es einfach nicht vor Leuten zu stehen und denen etwas vermitteln zu müssen. Das gibts eben auch. Da ist es schwierig Spaß daran zu bekommen. Für Dich gibt es sicherlich auch Dinge die Du eigentlich hasst, aber trotzdem machen musst, oder? Ich würde mich nie freiwillig melden eine Schulung abzuhalten ;-)
    Aber ich werde nicht umhin kommen mich ein wenig mehr zu motivieren, sonst geht das ganze total in die Hose. Und das ist ja nicht Sinn der Sache.

    Grüße Steffi.

    Loretta
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 724

    hmmm… arme S** ;-))) <nit bös gemeint>

    kannst Du die „Schulung“ zweiteilen?
    Dann mach erst mal eine Diskussion da draus.. zeig den Fehler bein Endkunden und fragt die Kette rückwärts ab, bis du bei der AN landest.
    dann Kaffeepause (und du hörst nur zu)
    2.Teil: lass die AB Mitarbeiter den Prozess so (verbal) organisieren, dass die Probleme vermieden werden können. (und mach dich auf Überraschungen gefasst, wenn die wirklich anspringen ;-) )

    Anschliessend solltest Du das aber auch mit den den restlichen Abt. / Bereichen machen.. und die Ergebnisse später zusammenfassen.

    Ein Risiko ist immer dabei – ein unfreiwilliges Publikum ist immer Stress – aber setz DU dich nicht dem Vorwurf aus, es nicht versucht zu haben.
    Noch ein paar Stichworte:
    – sagt den Leuten, dass du dich unbehaglich fühlst und du wirkst echt! Das du dich nicht wohl fühlst (wie deine Kollgen auch) hindert euch erwachsene Menschen ja wohl nicht einen Sachverhalt (KEIN „PROBLEM“) zu diskutieren.
    Schau ob sich vorher evt. Einzelgepräche ergeben, wo du „richtige Erkenntnisse“ fallen lässt.. viele glänzen in solchen Runden gerne damit die Antwort zu wissen.
    UND (meine Erfahrung) geh weg vom eigentlichen Thema..
    jetzt oute ich mich vermutlich vor einigen Mitlesern… egal

    Frage: Welche Normen kennt Ihr denn? (Ein paar Antworten hat du durch Gespräche oder Aushänge schon gestreut) und dann kommt… äh.. die Din Diso 9000ichweisnicht, oder VDA (völlig desorientierte Anwendungsrichtlinien) und zufällig kennt auch eine Dame (?) die DIN EN ISO 4074
    und schon hast Du die Lacher sicher..

    bei mir hat es funktioniert – auch bei einer AB ;-)

    Loretta

    PS: die erste Antwort, die in „2. Usertreffen“ formuliert, was die Iso 4074 versucht da so einfach in eine feste Grösse zu bringen <grins> bekommt bein Usertreffen wieder ein Freibier von mir :-))))))


    >Wozu eine eigene Meinung? Ich hab doch meine Signaturedatenbank!<
    Stefan Scholl in de.newusers.questions

    geändert von – loretta on 26/01/2006 20:24:22

    steffi
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 30

    Vielen Dank Euch allen für die vielen Tipps. Auch Dir Loretta. Ich werde Eure Ratschläge beherzigen. Freut mich immer wieder dass man in diesem Forum auf Hilfe hoffen kann. Dickes Lob an Euch….

    Grüße, Steffi

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