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Hallo zusammen,
ich schreibe gerade meine Diplomarbeit zum Thema Zertifizierung eines Logistikdienstleisters und führe aus diesem Grund jeweils eine Umfrage bei bereits zertifizierten Logistikdienstleistern bzw. ihren Kunden oder allg. Unternehmen durch, die ihre logistischen Prozesse ganz oder teilweise outgesourct haben.
Die Fragebögen umfassen lediglich acht bzw. fünf Fragen und sind relativ allgemein gehalten. Beim Fragebogen an die zertifizierten Logistikdienstleister geht es hauptsächlich um die Erwartungen in die Zertifizierung und ob diese eingetroffen ist. Beim Fragebogen an die Kunden dieser Firmen liegt der Schwerpunkt auf der Forderung nach einer Zertifizierung, d.h. ob diese besteht oder nicht.
Würde mich freuen, wenn sich der ein oder andere angesprochen fühlt und sich an meiner Umfrage beteiligt.
geändert von – Kobbe on 26/08/2008 16:34:31
Hallo Korbinian,
willkommen im Forum :)
Ob sich jemand anderes durch Deinen Aufruf angesprochen fühlt, weiß ich nicht. Mir ist beim Lesen der Gedanke gekommen, dass der geneigte User dieses Forums vielleicht deshalb bei Dir melden könnte, weil er ein super hilfsbereiter Mensch ist. Einen anderen Grund dafür, warum jemand seine Arbeitszeit für das Ausfüllen Deines Fragebogens opfern sollte, sehe ich (bisher jedenfalls) nicht.
Insofern würde es eventuell die Antwortquote anheben, wenn Du den Usern hier einen für sie selbst guten Grund gibst. Mir fehlt hier einfach ein Anreiz bzw. eine Begründung, warum irgend jemand den Fragebogen ausfüllen soll. Oder knapp gesagt: Was hab *ich* denn davon?
Viele Grüße
Barbara
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Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.
(Charles Dickens, Schriftsteller)Guten Morgen,
ich habe bzgl. des Nutzens für andere Unternehmen schon zwei Anfragen bekommen und deshalb mit meinem Betreuer hier in der Firma abgestimmt, dass ich die allgemeingehaltene Auswertung interessierten Teilnehmern der Umfrage zur Verfügung stellen darf. Vielleicht ist das ja ein Anreiz? :-)
Bis jetzt hatte ich eigentlich einen ganz guten Rücklauf bei meiner Aktion. Von bereits zertifizierten LDLs hab ich ca. 26 % meiner Fragebögen zurück erhalten und bei der Kundenbefragung waren es ca. 11 %.
Gruß
Korbiniangeändert von – Kobbe on 01/02/2008 08:51:00
Guten Morgen Kobbe,
als 26 % Rücklauf ist ja wirklich ein guter Wert, wenn man bedenkt, dass bei einer kürzlich durchgeführten Landtagswahl knapp die doppelte Anzahl an „Rücklauf“ (Wahlbeteiligung) stattfand. Und da ging’s ja eigentlich um was.
Also mach ruhig weiter so.
Gruß msb
wer die Wahrheit sucht, wird sie finden
Hallo msb,
herzlichen glückwunsch zur 1000 !
Gruß
Stefan
„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.“
Hallo, zurück, Kobbe,
Du: „ich schreibe gerade meine Diplomarbeit…und führe …eine Umfrage …durch“
„Grundlagenforschung betreibe ich dann, wenn ich nicht weiß, was ich tue.“ Wernher v. Braun
Qualitäter und andere Engagierte haben eigentlich immer mehr Arbeit als Zeit dafür.
„Wenn ich die Meinung eines anderen wissen soll, so muß sie positiv ausgedrückt werden; Problematisches hab‘ ich in mir selbst genug.“ (Goethe)
Das meine ich im mindestens doppelten Sinne:
1. Du als Frager brauchst keine negativen Antworten. Auch keine gefälligen Antworten. Sondern solche, die Dir weiterhelfen.
2. Diejenigen, die Du um Zuarbeit bittest, werden für eine Spende ihrer Freizeit eher bereit sein, wenn sie von Dir eine Hilfe gegen ihre Probleme erwarten.„Zusendung meiner Diplomarbeit“ – sorry, wer nur eine Diplomarbeit sucht, der googelt lieber und kauft das Recht, sich eine herunter zu laden. Da ist Überangebot.
„Jung-Siegfried mit Zauberschwert sucht Unternehmen mit Drachenplage!“, dieser Aufruf löst so viel Begeisterung aus, wie er wahr ist – leider ist er nicht wahr.
Es gibt keine Drachen mehr, es gibt keine Zauberschwerter mehr. Und der Ruf der Jung-Siegfrieds hat sehr gelitten, seit Muskelkraft und Engagement aus Unerfahrenheit nicht mehr ausreichen, die heutigen Probleme zu lösen.Die kleinen Drachen haben die Absolventen von gestern, die heute Berufstätigen, schon alle selbst erschlagen.
Die in großer Zahl existierenden Plagen sind eben nicht mehr leicht zu lösen. Denn wären sie es, wären sie schon lange keine mehr.
Und hier sehe ich einen Bedarf, der auf den Nägeln brennt. Weil Probleme, große Drachenplage, die bisherigen Lösngen ausgeschöpft und keine neuen in Sicht.
Kobbe, Du willst doch nicht bloß eine Diplomarbeit. Die kann doch nur Mittel sein zu einem höheren Zweck: Dein Berufseinstieg.
Dein Auszug in Deiner Bewerbung soll dem Personaler die Augenbrauen in die Höhe treiben: „Interessant, dieser Korbinian hat ja genau das Problem studiert, das uns so auf den Nägeln brennt – und er hat sogar eine Lösung dafür! Den brauchen wir. Was kostet der? Egal. Wir brauchen ihn!“Oder noch besser: „Herr Personaler“, sagt Herr Qualitäter am Mittagstisch, „über http://www.roxtra.com habe ich da einen jungen, engagierten Diplomanden kennen gelernt. Mit einem hoch interessanten Thema. Hat genau die richtige Einstellung [Kommentar: Welche, das laß ich frei.] Den könnte ich brauchen. Stelle kriege ich, mit GF schon abgesprochen. Ich maile ihnen die Bewerbung mal zu. Bitte laden sie ihn doch mal ein.“
So läuft die Kunst, hundert Bewerber mit Links zu überholen – und der erste Schritt beginnt in einem Forum wie diesem.
Und nun muß Dein Marketing kommen – welche Drachenschäden, welche ungelösten Probleme sind zu sehen, auf die sich das Thema der Diplomarbeit hinbiegen ließe? Welche werden gar schamhaft verschwiegen?
Mit welchem „Zauberschwert“ könntest Du erschöagen, was bisher nicht zu erschlagen war?
Und dann sprich die Schäden an, was Du dagegen tun kannst und willst, und jetzt wiederhole Deine Umfrage.
Wie erfährst Du von diesen Schäden? Besuche Regionalveranstaltungen der DGQ oder ähnlicher Vereinigungen, die gegründet wurden, um die Probleme zu besprechen, die in der Firma noch tabu sind. Wie GPM, VDI, VDE.
Dort erlebst Du Engagierte und hörst, wofür die sich engagieren, welche Drachenschäden ihnen auf den Nägeln brennen.Dort planst Du Deine weitere Strategie, und wenn Du dann Statistik-Material brauchst, dann kannst Du glaubhaft Dein Mini-Zauberschwer anpreisen, und das ist ja auch was.
toi, toi, toi.
Wolfgang Horn
P.S. Massenumfragen offenbaren einen Mangel an analytischem Verständnis und sind daher Vorboten einer stumpfen, weichen Lösung, unbrauchbar gegen die harte Panzerung der verbliebenen Drachen. (Hah, das Bild macht mir richtig Spaß!)
Besser erscheint mir der Weg, mit dem die Mediziner so viel erfolgreicher waren als die Quacksalber: Das prozeßanalytische Denken, das diagnostische Denken.
(Übrigens auch der Weg des Qualitäters – sich nicht im Kampf gegen die Symptome verzetteln, sondern die Ursache diagnostizieren.)Nimm ein bisher ungelöstes Problem. Da brauchst Du nur einen einzigen Qualitäter zu fragen. Wenn der sich seine Qualifikation nicht nur gekauft hat wie manches Unternehmen seine Zertifizierung, dann hat er mehrere zur Auswahl.
Nimm das Problem als Symptom und forsche nach der Ursache, forsche nach dem unsichtbaren Drachen, der aber sichtbare Schäden hinterläßt.
Forsche, wie Du diesen unsichtbaren Drachen bekämpfen kannst wie das Penicillin die Staphilokokken.Dann hast Du ein Stück Grundlagenforschung gemacht, das allen hilft, in deren Untergrund derselbe unsichtbare Drachen wütet.
Zu guter Letzt: Die meisten derzeitigen Drachen, so scheint mir, werden auf dem Psychosozio-Quacksalbermarkt gelegt, ausgebrütet und im Tarnanzug der Wunderlösung verkauft.
Wir hören von ihnen, wenn eine neue Managementmodewelle hoch gejubelt wird und anrollt, bewährte Strukturen in Trümmer verwandelt, alles zertrümmert einschließlich der Erwartungen in sie, und dann ausrollt und der nächsten Platz macht.Hinter all den Managementmodewellen erahne ich denselben Mega-Drachen.
Und nun hoffe ich, mit meinem Engagement hier einem vielversprechenden Jung-Siegfried den rechten Weg gezeigt zu haben, auf daß er kleine Heldentaten vollbringe.
W.H.
geändert von – Uhu on 01/02/2008 10:41:02
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