QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Überraschendes Audit !?
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Was ist das denn für ein Mist. Wenn ich Bedenken habe, lasse ich natürlich ein unangemeldetes Audit durchführen. In der Buchhaltung hat uns das bereits dreimal vor großem Schaden bewahrt. Warum sollte es dann nicht auch für die Produktion gelten?
Wenn ich das hier so lese, von den QMB´s dann frage ich mich, warum so viele gegen uns, die GF arbeiten. Wir sind euer Kunde, habt Ihr das nicht begriffen?!
Wenn wir eine Tapete für das Büro kaufen wollen, dann wollen wir keinen, der uns noch Möbel aufschwatzt.Wir erwarte von unseren QMB´s, das sie ihre Aufgabe unkompliziert erledigt, ohne Geschrei. Niemand bei uns muss Unterlagen fälschen, aber ganz sicher auch mal alle 9 gerade sein lassen.
Für alle die jetzt sagen, nein nicht stillhalten, sonst laufen sie (GF) in das offene Messer, wg Regress dgl.
Sind wir Chefs alle blöd oder was, wir wissen was wir tun, zumindest wenn der Laden läuft.
Und das ist die Aufgabe vom Chef, dafür zu sorgen das der Laden läuft und das hat meist nur sehr wenig mit den Forderungen/Einstellungen von vielen QMB´s hier zu tun.
Ich würde mich fragen warum einige von euch gegangen wurden? Würde ich so mit unseren Kunden umgehen, wir Ihr mit eurer GF, dann hätte wir schon lange keine Kunden mehr.Kundenorientierung ist was zählt und nicht persönliche Vorlieben zum QMS!
Wenn einige das hier verstehen werden sie auch nicht durch extern Berater oder Neueinsteiger ersetzt.
gez.
GF von 450 MA und 3 QMB´sAua…..
mehr sag ich da nicht zu…
Bestätigt nur meine Meinung…..
QM kann sabbeln, Chef bestimmt….
Alles klar…
Dino
@Unternehmer:
Ja, Kundenorientierung zählt. Und die GF ist nicht der Kunde. Keine GF hat jemals Geld verdient (es sei denn sie mischt persönlich in Entwicklung, Verkauf usw. mit). Ausflug in’s Prozeßmodell: Führung ist ein Unterstützungs-, kein Hauptprozeß!
Womit wir kämpfen sind immer wieder Geschäftsleitungen, die eben nicht kundenorientiert sind, „Manager“ mit Karriere à la FAZ-Ratgeber (alle 3 – 5 Jahre wechseln, dann braucht man nie langfristig zu denken und echte Aufbauarbeit zu leisten) und alle die, die glauben, daß das wichtigste beim Hausbau die Fassadenfarbe ist und alle, die nach dem Fundament fragen, lästige Quertreiber sind.
Es gibt beliebig viele Geschäftsleiter und Vorstände, die für viel Geld hundsmiserable Arbeit abliefern. Und es sind bei Mittelständlern sehr oft die Qualitäter, die versuchen, den Laden trotzdem am Laufen zu halten. Bei Großunternehmen dürfen es halt die Aktionäre ausbaden….Schöne Grüße
Frank Hergt
Hallo Forum,
es war mal Zeit die andere Seite anzuhören!
Nach dem ganzen Gerede über Rechtsanwalt usw. hat man das Thema m.E. nach bereits aus dem Blickfeld verloren.
Ein Unternehmer möchte das QMS nunmal nur zur internen Verbesserung der Abläufe und zur Kundenzufriedenheit einsetzen. QMB´s sind Perfektionisten, die sich mitunter im Detail verlieren, vielleicht weil sie zugegebener Maßen ständig gegen den Unwillen zur Veränderung der Kollegen ankämpfen müssen.Ich bin selbst QMB und weiß wovon ich spreche. In unserem Familien-Betrieb mit 170 MA kennt jeder jeden. Man erkennt persönliche Schwächen, Phrasen und Situationen, die eine Umsetzung von notwendigen QM-Forderungen einfach unmöglich machen. Es ist wichtig, dass man den Sarkasmus zwischen den Abteilungen so gering wie möglich hält, damit es noch ein Miteinander geben kann. Denn wenn sich die Leute der mittleren Ebene einig sind, kann es keine stärkere Kraft mehr geben. Ein Außenseiter mit eigenem System wird es in jedem Unternehmen geben. Bei uns ist das so.
Für Dich QM-Stefan freut mich der Neuanfang ganz besonders. Nicht immer alles hinschmeißen wollen und versuchen nach und nach das Verständnis der Kollegen für Deine Arbeit aufzubauen, das ist das primäre Ziel. Dann kann es mit der ständigen Verbesserung des QMS auch erst weitergehen.
Gruß
NadjaHallo Nadja!
Gut geschrieben.
Freut mich mal wieder was von Dir zu lesen.Gruß
MichaelHallo Unternehmer,
ich würde es mal so versuchen:
Der QMB ist Dein Beauftragter und Du hast zu recht die Erwartung, dass er seine Arbeit gut macht. Das Problem ist die Frage, wann macht er seine Arbeit gut.
a) Wenn er still und leise die Zertifikate besorgt oder
b) wenn er versucht, die Firma voran zu bringen und damit Mehrwert zu generieren.Wir hatten hierzu schon unendlich viele Diskussionen.
Sicher besorgt der QMB keine Kunden und der GF auch oft nur in begrenztem Maße (je nach Führungsstil), aber Sinn des QM ist doch, dass beide zusammen ein System aufbauen/pflegen, was die Firma voran bringt und zukunftssicher macht. Ich bin der Meinung, dass das der Sinn der 9001 ist.Dazu gehört auch, dass man Vertrauen füreinander hat und die Leistung des jeweils anderen respektiert, solange sie in Ordnung ist. Meinungsverschiedenheiten kann man immer haben und sollte offen darüber reden. Auch das gehört zum KVP.
Unangekündigte Audits können manchmal ein Werkzeug sein, um einen „realistischen“ Einblick in den Prozess ohne pre-Tuning zu geben. Ist ok.Der beschriebene Fall ist meines Erachtens anders und meine Erwartung wäre hier gegenseitiger Respekt gewesen. Wir sind alle nur Menschen.
In diesem Sinne frohes Schaffen für alle,
QMarc____
Unser Kopf ist rund, damit unser Denken die Richtung wechseln kann.Hallo Unternehmer,
im punkt – Kundenzufriedenheit – gebe ich recht! Aber sonst bin ich froh das meine GL
doch eingesehen hat wo es drauf an kommt.Gruß aus dem Outback
Stefan
„Venceremos“ Wir werden Siegen !
AnonymGast21. März 2006 um 10:34 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Stefan,
schlag sie mit ihren eigenen Waffen.
Ich bin wie Frank Hergt der Meinung, dass vorangekündigte Audits die eigentlich Auditkultur verfremden.
Das Audit ist eine Momentaufnahme einer IST-Situation.
Vorankündigungen haben den Effekt, dass man Scheinwelten auditiert und nicht den IST-Zustand.
Ein Audit darf auch nie als persönlicher Angriff gewertet werden. Es ist und bleibt ein neutrales Q-Werkzeug.Du hast doch bestimmt den Auditbericht vorliegen aus dem sich der Maßnahmenplan ableitet.
Der Auditor hat zu jeder Abweichung den betreffenden Normpunkt anzuführen.
Auch die höflich!!! ;-)) gestellte Frage, auf welcher Normforderung diese oder jene Abweichung gründet, wird dir der Auditor beantworten müssen.
Kannst Du (anhand archivierter E-Mails, etc)nachweisen, dass fehlende Informationen, fehlende Dokumente, etc. nicht auf dein mangelndes Engagement zurückzuführen sind, ist es ein Leichtes die „wahren Schuldigen“ durch Anführung im Maßnahmenplan in die Pflicht zu nehmen (möglichst mit engem Zeitrahmen).
Ist der Maßnahmenplan mit seinen Verantwortlichkeiten erstmal in den Händen der in die Pflicht genommenen „Schuldigen“, dürften deine zukünftigen Bemühungen nicht mehr einfach so sang- und klanglos an den Betonköpfen abprallen.
Persönliche Erfahrung:
In unserer 500 Km entfernte Firmenzentrale, sitzen ganz, ganz viele „selbsternannte“ Q-Spezialisten. Die haben ganz, ganz viel Zeit. Ersinnen darum ganz, ganz viele haarsträubende Verfahrensanweisungen und auditieren die auch ganz, ganz oft.
(Die Jungs lieben Geschäftsreisen)
Nachdem wir einmal Lehrgeld bezahlt hatten, konnten wir im nächsten Audit über 90% der Abweichungen unserer Zentrale „aufs Auge drücken“
Seitdem sind die Jungs viel, viel ruhiger geworden ;-))
Waren es bei den ersten zwei Audits vor über 5 Jahren, jeweils über 30 Abweichungen, ging das letzte Audit vor 5 Wochen mit 0 Abweichungen und 3 Empfehlungen über die Bühne.Wichtig ist, die Geschichte auf einem nüchtern, sachlichen Niveau zu halten und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
Rede nicht viel, lass objektive Argumente sprechen. Gib ihnen nicht die Chance, den unwillkommenen, zusätzliche Arbeitsaufwand an deiner Person festmachen zu können.Gruß
HaraldHallo Stefan,
bei uns wird ein engagierter QMB gesucht. Falls die mobil genug bist im Schwarzwald zu arbeiten, schick eine mail. Adressen sind ja wieder sichtbar für Mitglieder.
Grüße aus dem black forest.
sigmatargaHallo QM-Stefan und Hallo Unternehmer,
die Diskussion hier ist sehr an(auf)regend. Das, was ich beizutragen habe, richtet sich an beide.
Du, Stefan, musst der GF die Frage stellen, wie sie ihre Verantwortung bezüglich der Entwicklung des QM-Systems wahrgenommen hat.
Der Unternehmer muss sich die Frage nach seiner Verantwortung und Verpflichtung gemäß ISO 9001:2000 Kap. 5.1 , 5.4.2 und 5.5.1 gefallen lassen. Es ist wohl auch untragbar, dass die GF den QMB lediglich als einen Befehlsempfänger betrachtet. Die Verantwortung für die Aufrechterhaltung und Entwicklung des QM-Systems hat wohl immer noch die oberste Leitung. Wie sehr steht der Unternehmer dahinter und unterstützt seine Stabstelle QMB? Da fällt mir auch gleich noch das Kapitel 6.1 ein: welche Ressourcen stellt der Unternehmer bereit, damit der QMB seine Aufgaben erfüllen kann? Ich bleibe hier mal ganz sachlich und zitiere lediglich die Norm, die der Unternehmer natürlich kennt. Spätestens beim Kapitel 5.6 wird klar, dass es kein Gegeneinander, sondern nur ein Miteinander (GF-QMB) geben kann, um den Kundenanforderungen gerecht zu werden.In der Managementbewertung/Kundenbeanstandungen wird sichtbar, wo Stärken und Schwächen sind, welche Maßnahmen in einem Maßnahmenplan ergriffen und abgearbeitet werden müssen – der QMB realisiert dieses, die GF trägt die Verantwortung für das QM-System und sorgt dafür, dass der QMB eine qulifizierte Arbeit leisten kann.
Hier würde ich nicht mit juristischen Argumenten agieren, sondern GF und QMB müssen gemeinsam überlegen, wie sie Kundenanforderungen erfüllen und dann auch der Norm gerecht werden.
Unternehmer, wie bewertest Du die Meinungen, wie ist Deine Praxis?
Mir gefällt, dass hier das Team der Qualitäter geschlossen auftritt, dass macht Mut.
Gruß WolfgangTja, ich kann auch ähnliches berichten.
Meine GL ist nicht in der Lage mich als Führungsperson mit Weisungsbefugnissen der Belegschaft vorzustellen. Es steht nur in Kapitel 5.5.2 des Handbuches. Als ein aus den eigenen Reihen vrogesteller „neuer“ kaufmännischer GL vorgestellt wurde, konnte man einen großen Aushang am schwarzen Brett bestaunen. Ich bin nur der QMB. Die Weisungsbefugnis muß ich mir erarbeiten (laut aussage der techn. GL). Das führt dazu wenn ich neue AA,VA oder PA (Anweisungen) herausgebe, das diese von leitenden Angestellten mir zurückgesendet werden. Ohne Beachtung, da diese ja nur von der GL akzeptiert werden. Beispiel: ANweisung meinerseits (bin auch in der Funktion des QS-Stellen Leiters)es werden jetzt an den Produkten XY zwecks Produktionsüberwachung Härteprüfungen durchgeführt. Tja 3x dürft Ihr raten. Das ist absoluten abgraben der Kompetenzen :-(Gruß Carsten
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