QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Trotz Schwangerschaft weiter QMB?
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Ich bin nun im dritten Monat Schwanger und möchte gerne auch wenn das Kind da ist weiter als QMB von zu Hause oder 2 mal die Woche in der Firma weiter arbeiten. Ist dies möglich oder habe ich dann zuviel Abstand von der ganzen Sache? Wer kann mir dazu ein paar Tips geben?
Gruß Rina
Hallo Rina,
herzlichen Glückwunsch.
Mal von Frau zu Frau (*gg*)….
Deine Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Letztendlich muss deine Entscheidung von der Geschäftsleitung getragen werden.
Die Beantwortung der Frage hängt auch davon ab, welche konkreten Aufgaben du im Unternehmen übernimmst.
Viele QMB’s sind ständig in der Qualitätsprüfung und in die Überwachung der Produktionsprozesse eingespannt und betreuen ganz aktiv Kunden des Unternehmens – wenn es brennt, sind sie vor Ort. Unter diesen Umständen wird es schwer.
Hast du jedoch als QMB das QMS aufgebaut und deine Aufgaben beschränken sich auf die Auditdurchführung, Moderation von FMEA’s oder Q-Zirkeln, gelegentliche Lieferantenbewertungen etc. könnte es durchaus klappen. Vor allem mittelständische Firmen setzen externe QMB’s ein. Diese sind in der Aufbauphase des QMS häufig vor Ort, irgendwann läuft die Betreuung der Firmen recht locker.
Letztendlich musst du einschätzen können, was stressmäßig machbar ist. Mache dir auf jeden Fall Gedanken darüber, wie deine Aufgabe im Unternehmen nach einer eventuellen Rückkehr in die Vollbeschäftigung aussehen soll und treffe möglichst mit deiner GL entsprechende Vereinbarungen. Wir Frauen werden gern von den Herren auf weniger „gefährliche“ Posten abgeschoben.
Über die Steine, über die Frau von der Karriereleiter abstürzen kann, gab es vor einiger Zeit eine interessante Reportage mit noch interessanteren Interviews weiblicher Manager im Manager-Magazin – lesenswert, wenn man trotz Kind erfolgreich im Job bleiben möchte.
Ich hoffe ich werde von den Herren im Forum nicht gleich als Emanze gesteinigt.
Viel Erfolg und eine emanzipierte GL
Vivian
Hi hier noch ne Frau,
ich bin der Meinung das die Stelle eines QMB nur von Zuhause aus möglich ist wenn man wirklich nur rein strategische Aufgaben wahrnimmt. Ansonsten ist man definitiv zu weit ab vom „Schuss“ und auch zeitlich denke ich nicht das es machbar ist. Man muss sich eben entscheiden zwischen Kind und guter Stellung im Job. Denn meiner Meinung nach nimmt man verantwortungsvolle und gute Jobs nicht nebenbei war sonder dann ist voller Einsatz gefragt, den man mit Kind weder bringen kann noch sollte sondern dem den Kind geben muss. Ich denke das dass ein umstrittenes Thema ist.
Wie gesagt konkret als QMB wären nur rein strategische Augaben sinnvoll.
Liebe Grüße und nochmals herzlichen Glückwünsch.
Unfaires Gesellschafts-Spiel,
Männer (Väter) steigen auf – Frauen (Mütter) steigen aus.
Dann fragen auch noch die meist männlichen Politiker, wieso die demographische Bevölkerungspyramide umstürzt.
Genau die konservative Einstellung von Schniker bestätigt die Herren in den Führungsetagen, dass unter den gegebenen Bedingungen für Frauen Karriere und Kind nicht vereinbar sind, anstatt die Bedingungen zu ändern.
In 15 Jahren holen wir uns dann – natürlich vorzugsweise männliche – indische und chinesische Fachkräfte ins Land. Die Deutschen – ein kleines zänkisches Bergvolk ….
Vivian
Ich denke nur das es sich eben schwer vereinbaren läßt, sich voll den Bedürfnissen des Familienlebens zu widmen (Hausaufgabenbetreuung, Kind(er) zum Fussball fahren, ausgewogen Kochen etc.) und gleichzeitig eine so anspruchsvolle Arbeit nachgehen wie die eines QMB! Gerade in der heutigen Zeit, wo die Kinder solchen Gefahren (Drogen, Gewalt, Kriminalität) gegenüberstehen, ist es wichtig Erziehung nicht nur als „Halbtagsstelle“ anzusehen. Das was mit uns Frauen passiert, dass wir nach der Kindererziehung nicht mehr in den Berufeinsteigen können, hat meines Erachtens andere Ursachen, die uns jedoch aber zwingen zu versuchen Karriere und Erziehung unter einen Hut zu bringen.
Aber wie gesagt, dieses Thema ist ein heisses und interessantes Diskussionsthema, in dem es kein Richtig oder Falsch gibt.
Jeder muss es für sich selbst entscheiden. Aber vielleicht können wir hier ein paar Denkanstöße geben in der einen oder anderen Hinsicht.AnonymGast28. November 2003 um 12:03 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Vivian,
als Vater einer 2jährigen Tochter finde ich Deinen Vorwurf „Väter steigen auf – Mütter steigen aus“ unfair.
Es ist die kinderfeindliche Gesetzgebung in Deutschland. Wenn 3 Jahre Erziehungsurlaub gesetzlich zustehen (und meist folgt das 2. Kind, d.h. 6 Jahre), dann werden dafür keine Führungspositionen freigehalten.
Egal ob ein Mann oder eine Frau die Kindererziehung übernimmt – ein Karriereknick ist’s allemal. Wobei es Männer meist ungleich härter trifft : Ein Mann im Erziehungsurlaub, der mit Kind in der Krabbelgruppe sitzt, wird nicht unbedingt als Führungskraft angesehen…
Gruß
Martin S
Hallo Schniker,
irgendwie gehört dieses Reizthema nicht schwerpunktmäßig in ein QM-Forum.
Trotzdem:
Hast du schon mal daran gedacht, dass sich viele Erziehende (ob jetzt Mütter oder Väter) den Luxus eines „Vollzeit-Erziehungsjob“ noch nicht einmal als Gedanke gestatten können? Weil es halt leider niemand anderen gibt, der das Geld heimbringt. Aus welchen Gründen auch immer das so ist.
Auch wenn man zu zweit ist: Es ist überhaupt nicht empfehlenswert, die eigene berufliche Erwerbsfähigkeit zu vernachlässigen.Sorry, aber das konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen.
Für Rina:
Die ersten 3 Jahre mit einem Kind bedeuten einen grundlegenden Wechsel im Lebensrhythmus. Auch noch so gutes Zeitmanagement, bzw. Betreuungsnetzwerke können das nicht ändern. Das heißt aber nicht dass man überhaupt nicht arbeiten kann. Ich würde die ersten drei Lebensjahre des Kindes aber nicht von zu hause aus arbeiten. Man ist ja schon für das Kind „im Bereitschaftsdienst“. Es ist besser eine gute KITA oder Tagesmutter zu finden und im Job vor Ort zu sein, damit man sich konzentrieren kann. Zu vieles Switchen zwischen Kind und Beruf ist sehr anstrengend. Zwischen Windeln und Telefon hin und her zu wetzen und dabei professionell zu arbeiten ist einigermaßen schwierig.Vollzeit würde ich auf keinen Fall arbeiten, wenn es irgendwie machbar ist.
Am geschicktesten ist eine Übergangslösung auszuhandeln, z.B. von Jahr zu Jahr die Arbeitsstunden zu steigern aber immer im Einklang mit der Familiensituation.
Hoffe ich konnte dir helfen.Rina und alle anderen,
dies ist zwar eine für Deutschland typische, aber im inertantionalen Kontext sehr merkwürdige Diskussion. In den meisten europäischen Ländern z.B. Frankreich; Irland; Holland… ist es selbstverständlich daß Mütter nach 3 Monaten Babypause wieder zur Arbeit gehen. Für die – vorherrschende – 1 oder 2 Kinder-Familie ist dies sicherlich auch für alle Beteiligten das Beste. Die Kinder werden in einer Gruppe sozial kompetenter und weniger verwöhnt – ein Hauptproblem in unserer Gesellschaft.
Wir sollten weniger über die Gesetzeslage und die angebliche Benachteiligung der Frauen lamentieren – wir leben ja in einer Demokratie und bekommen die Gesetze von einer mehrheitlich gewählten Regierung. Wenn eine Mehrheit es will wird sich auch die Gesetzeslage verändern. Insoweit muß die Frage gestattet sein ob es mit dem Wollen vieler Frauen zum Beruf wirklich so weit her ist.
Rina,
erstmal herzlichen Glückwunsch, ich wünsche Dir viel Mut bei Deiner Entscheidungsfindung da eine arbeitende Mutter gesellschaftlich in Deutschland nicht erwünscht ist – wir kennen das aus vielen Diskussionen (unsere Tochter ist 5 und geht in einen Ganztageskindergarten, meine Frau arbeitet).Ach ja, Selbstverständlich ist es machbar mit Kind als QMB weiterzuarbeiten.
Viele Grüße,
JoachimHallo Joachim
Die Regierungen bei uns in Deutschland respektive die Gesetzte werden eben NICHT von Mehrheiten gewählt!
In unserem Bundesland war bei der letzten Landtagswahl nur eine Wahlbeteiligung von zwischen 5 u. 60 Prozent. Die „Wahlsieger“ hatten von diesen 50 Prozent über 40 Prozent.
Wenn man diese 40 von 50 auf die GESAMTEN möglichen 100 bezieht, hat nur eine schäbige Minderheit hier die Mehrheit. Bundesweit ähnlich.
Noch was: Im Jahre 2002 wurden mehr Fernseher als Toiletten gekauft! Kein Wunder das die Deutschen unter geistiger Verstopfung leiden…….R.
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