Toleranzen2005-11-02T12:54:33+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Toleranzen

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    Beiträge
  • Marie
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 3

    Hallo,
    Ich beschäftige mich zur Zeit als Praktikantin mit dem Thema QS, und habe jetzt das Problem, dass ich keine explizite Definition für Toleranzen gefunden habe. In Verfahren 1 scheint mir jedoch das 10fache der sonst üblichen Toleranz gemeint zu sein. Habe ich das richtig verstanden?
    Viele Grüße,
    Marie

    Carlos
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 417

    Hallo Marie,
    Toleranzen sind Eingrenzungen für die grösse eines gewissen Wertes.

    Das Verfahren 1 bezieht sich auf eine Prüfmittel-Fähigkeitsuntersuchung.

    Ich glaube du mischt bei deiner Frage Äpfel mit Birnen

    Gruss

    Carlos

    Marie
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 3

    Vielleicht habe ich mich ein bisschen ungeschickt ausgedrückt. Für die Berechnung der Prüfmittelfähigkeit wird in Verfahren 1 eine Toleranz herangezogen, auf die das Messsystem überprüft werden soll. Als Gleichung wird angegeben, dass Xm +0,1*T gelten soll. Ich kenne allerdings nur die Definition Xm +Toleranz. Daher meine Frage

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Marie,

    die 10% (gibt auch andere Werte, je nach Kunde) sind der Teil der Toleranz, die von Deinem Messmittel durch das Messen „verbraucht“ werden darf.

    Wenn Du die Fähigkeit Deines Prozesses angeben willst, dann nimmst Du natürlich die gesamte Toleranzbreite.

    Viele Grüße

    Barbara

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    Das Leben ist zu kurz, um es mit Suchen zu verbringen.

    QM-Planer
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 73

    Hallo Marie,

    das angesprochene Verfahren 1 bezieht sich wie bereits gesagt auf Prüfmittelfähigkeitsuntersuchungen.
    Die Notwendigkeit, die Fähigkeit von Prüfmittel zu ermitteln und zu überwachen, begründet sich darin, daß ungeeignete Prüfmittel zu unrichtigen Meßergebnissen für die Prozeß- und Teilebeurteilung führen. Alle Meßsysteme bzw. Prüfmittel weisen ein gewisses Maß an Meßfehlern und Meßunsicherheiten auf. Es ist wichtig zu wissen, wie groß die hierdurch verursachte Meßwertstreuung ist, und diese innerhalb vernünftiger und für den jeweiligen Meßvorgang zweckmäßiger Grenzen zu halten.
    Es gibt daher in der Messtechnik einen Richtwert (siehe z.B.in DIN 2257), der fordert, dass der Messfehler oder der Unsicherheitsbereichs U des Prüfmittels um den Faktor 10 kleiner sein muss als die Fertigungstoleranz T des zu überprüfenden Werkstücks.
    Die Fehlergrenzen des Meßsystems sollten also klein sein gegenüber der Toleranz der zu messenden Merkmale.

    Gruss

    Arne

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Hallo Marie und Arne M.,

    grundsätzlich ist die Aussage oK. Wobei ich die 10% bzw. lt. FORD a=wurzel(0,15) wirklich nur für physikalische Messungen akzeptieren würde. Für die chem. Industrie ist die Grenze unrealistisch eng. Wir wenden für unsere Prüfverfahren/Geräte einen Wert von a=wurzel(0,2) an. D.h. die realen Varianzen der angewendeten chem. Analytik bewegen sich im Bereich von 1/5tel der Varianz des zu überwachenden Prozesses.

    IsoMan

    QM-Planer
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 73

    Hallo IsoMan,

    ich stimme dir volkommen zu. Auch in der „physikalischen“ Messtechnik ist der Wert 1/10 nicht absolut sondern nur ein Richtwert. Man findet auch die Angaben: das Verhältins Messunsicherheit Prüfmittel zu Merkmalstoleranz sollte sich im Bereich 1/10 bis 1/5 bewegen. In Ausnahmefällen wird auch dieses Verhältnis überschritten.

    Gruß

    Arne

    Marie
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 3

    Ganz vielen lieben Dank an euch! Das ganze ist mir jetzt um einiges klarer geworden!

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