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Hallo zusammen,
ich hätte da mal gern ein Problem…
Im Audit wurde festgestellt, dass das Kalibrierlabor für unser Master-Thermometer nicht für die notwendige Temperaturgenauigkeit akkreditiert ist. Auf Nachfrage kam heraus, dass sich unsere Produktionsbereiche nur wenig Gedanken über die Genauigkeit der Prozeßmessketten gemacht haben. Es gibt Limits, es gibt Prozeßvalidierungen, im Prinzip funktioniert alles… aber…
Ich arbeite nun an Spezifizierung und Beschaffung eines neuen Referenzthermometers für interne Kalibrierungen.
Die schärfste Genauigkeitsanforderung, die ich in unseren Prozessen bislang gefunden habe, beträgt ±0,3°C im Bereich 20-60°C. Das Referenznormal muss ja deutlich genauer sein (Faktor 5-20). Wie kann ich denn beispielsweise auf ±0,03°C genau messen und wer kann das noch (bezahlbar) kalibrieren?
An einigen Meßstellen sind wir auf Quecksilberthermometer mit Eichzertifikat der PTB ausgewichen, dies ist 10 Jahre ab Herstellung gültig, die Thermometer sind bezahlbar und die Entsorgung ist machbar.
Viele Grüße,
Rainaari
Hallo Rainaari,
quote:
Ursprünglich veröffentlicht von Rainaari
ich hätte da mal gern ein Problem…Du weißt doch gar nicht ob Du ein Problem hast, wenn Du die Werte nicht sauber ermitteln kannst [:o)]
Für die Situation „Anforderung schärfer als Leistungsfähigkeit der Messmittel“ gibt es unterschiedliche Lösungsansätze, z. B.:
Variante A: besseres Mess-Equipment beschaffen
Da habt Ihr ja schon was gemacht. Falls es um Lösungen für schwer lösbare Messaufgaben geht, helfen auch die Menschen von der PTB weiter, z. B. bei Temperaturmessung: Abt. 7 Temperatur und Synchrotronstrahlung > 7.4 Temperatur > 7.42 Angewandte ThermometrieVariante B: Anforderungen hinterfragen und ggf. ändern (für die Zukunft auf jeden Fall sinnvoll)
Könnte natürlich bei freigegebenen Prozessen etwas kniffelig werden.Variante C: Mittelwert von gleichzeitig aufgenommenen Messwerten verwenden
Vorteil: bezahlbar, Nachteil: erhöhter Aufwand (Messzeit, Prüfmittelverwaltung, Berechnung)
Wenn die Einzelmesswerte x die Streuung S haben, hat der Mittelwert von k Einzelmesswerten die Streuung S/Wurzel(k), d. h. wenn jeweils 4 Werte zusammengefasst werden halbiert sich die Streuung und bei jeweils 100 Werten reduziert sich die Streuung um 1/10.Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker) -
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