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Hallo QMRB!
Ich arbeite bei externen Audits auch mit einem Fragenkatalog, der eine Bewertung in Prozent vorsieht. Ich nehme in nur nicht todernst. Ich versuche herauszufinden, ob der Lieferant Schwachstellen hat, die definitiv nicht tragbar wären. Danach fällt die Entscheidung Daumen rauf oder runter. Den Fragenkatalog nehme ich als Gedächnisstütze. Die gaaanz genauen Werte zu den einzelnen Punkten werden auf der Heimfahrt im Zug so zurechtgeschoben, daß das Gesamtergebnis zu meinem Eindruck und dem Bauchgefühl passen. Machen meine KollegInnen hier genauso.
Ja, ich weiß, daß sich bei diesen Aussagen jedem VDA/TS-Auditor die Zehennägel kräuseln. Dennoch bin ich sicher, daß ich eine tragfähigere Aussage über die Qualität eine Firma hinbekomme als die Herren mit den 400 zu bewertenden Punkten.Bei internen Audits habe ich gar keine Bewertung in Prozent. Hatten wir früher, hat dazu geführt, daß die Herren Abteilungsleiter sich mir ihren Werten voreinander groß getan haben, anstatt ihren Laden zu verbessern. Deshalb gibt es nur noch Beobachtungen, positive Feststellungen, Empfehlungen und natürlich Maßnahmen (die müssen bearbeitet werden).
Schlußanmerkung: Audits sind immer 1. eine Stichprobe und 2. subjektiv. Alle Versuche, das zu ändern, halte ich für illusorisch. Man kann m. E. auch gut damit leben. Man muß sich nur dessen bewußt, offen für die Auditierten und mißtrauisch sich selber gegenüber bleiben.
Schöne Grüße
Frank
„Mother, should I trust the government?“ (Pink Floyd / THE WALL)
Hallo QMRB,
ich habe mir für alle Prozesse, die ich intern auditiere ein Turtle-Diagramm aufgebaut, außerdem habe ich ein Übersichtblatt, über die Schwerpunkte im letzten Audit, offene Punkte, Abweichungen, Arbeitsanweisungen, Verfahrensanweisungen etc, dann nehme ich mir noch den letzten Auditbericht und plane danach mein neues Audit mit den entsprechenden Schwerpunkten.Im Audit selber gehe ich den Prozess nach folgende Punkten durch: Input, Prozessschritte, Output, Mittel (Mensch (z. B. Schulung), Maschine (Wartung, Prüfm.)), Steuerung, Wirksamkeit (Q-Ziele, Kennzahlen). Die Punkte werden mit Hilfe von mehreren konkreten Fällen nachgewiesen. Im Bericht gibt es eine Aufstellung von Abweichungen (sehr gering, gering, mittel, schwer)mit festgelegten Maßnahmen sowie Verbesserungsvorschlägen. Diese werden entsprechend nachverfolgt und bewertet. Ansonsten gibt es bei mir keine Zielerreichungs-Bewertung in Prozent. Dies macht meiner Meinung nach bei uns auch keinen Sinn, da ich in einem Audit immer nur Stichproben ziehe und auch weiche Faktoren berücksichtige, die nicht in konkreten Werten zu messen sind. Wenn ich in einem Audit mehrere mittlere oder schwere Abweichungen finde, spricht dies für sich und zieht auch ein Spontanaudit bzw. weitere Gespräche nach sich. Vielleicht konnte ich Dir mit diesen Ausführungen aus meiner Praxis weiterhelfen. Viele Grüße, Bettina
Danke für die Hinweise.Erfahrungen und Tipps.
Obwohl ich mit VDA nichts zu tuen habe ,ist aber trotzdem für Viele ein wichtiger Baustein, weichen fast alle Hinweise stark von den VDA Audit Bewertungen ab.
>Der QM-Mann will und soll doch möglichst alles messbar machen.Aber ohne numerische Bewertung geht das doch nicht.Gerne weiter so.
Gruß QMRBHallo QMRB4954,
„Der QM-Mann will und soll doch möglichst alles messbar machen.“
Nö, warum? Der QM-Mensch soll dafür Sorgen, dass der Laden vernünftig läuft. Und das kann man unter anderem durch vernünftige Organisation der Abläufe und des Betriebes erreichen.
Dass das nur in Zugrichtung gemeinsam mit der GL finktionieren kann, steht außer Frage!
Gruß
Evereve99
„Hast Du die ganzen Ausrufezeichen bemerkt? Fünf? Ein sicheres Zeichen für jemanden, der seine Unterhose auf dem Kopf trägt.“
– TERRY PRATCHETT, MUMMENSCHANZHallo QMRB!
Ja, der Q-Mann will alles meßbar machen. Ich dränge meinen Laden immer in Richtung Kennzahlen. Aber: Mir ist es lieber, ich stelle etwas nicht sauber Meßbares klar so dar, als mich über Zahlen, die keine wirkliche Aussage liefern, in falscher Sicherheit zu wiegen. Davon abgesehen: Man bilde sich nie, nie, nie ein, daß man mit einer nackten Zahl alle Informationen hat, die man braucht. Eine Kennzahl ohne Zusatzerklärungen ist meiner Erfahrung nach wertlos. Deshalb besteht mein Qualitätsbericht auch aus zwei Teilen: Die nackten Zahlen – und die Hintergründe und Erläuterungen dazu.
Schöne Grüße
Frank
„Mother, should I trust the government?“ (Pink Floyd / THE WALL)
Genau so isses Frank!
Ich konnte mit folgenden Aussagen auch nie was anfangen:
– wir sind besser geworden!
– es läuft schon besser!
– das Maß ist wenig außerhalb der Toleranz!
– Der Kunde ist mit uns zufrieden, sonst würde er ja nicht bei uns kaufen!Im QM gilt immer ZDF! Zahlen, Daten, Fakten!
Sonst wäre das ARD (Alle reden durcheinander) oder RTL (reden, tratschen, labern)
Hab heute IBM-Tag (immer beim Meeting)
und wiedereinmal durfte ich ein Feuerchen entzünden!
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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… nur daß ich es durchaus erleben darf, daß die, die am lautesten nach ZDF schreien, mit denselben, wenn sie dann geliefert werden, über Jahre nichts Konstruktives anfangen. Deshalb stelle ich inzwischen jedem, der nach einer neuen Kennzahl fragt, die Gegenfrage, was er denn damit anfängt.
Schöne Grüße
Frank
„Mother, should I trust the government?“ (Pink Floyd / THE WALL)
@evereve:
Mal‘ Dir eine gegen Null laufende Exponentialfunktion mit der Anzahl der Hierarchieebenen unter dem Versuchsobjekt als Exponenten.
Schöne Grüße
Frank
„Mother, should I trust the government?“ (Pink Floyd / THE WALL)
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