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Bei 11% fehlerhaften Anlieferungen sind wir gezwungen was zu tun.
Problem, viele Lieferanten, viele Artikel kleine Serien.
Wer kann mir hier Tips geben??Hallo Eric,
so ganz generell ist das schwierig. Ich würde entweder nach gleichen Mustern bei allen Lieferanten suchen (z. B. könnte der Ausschuss zu einem großen Teil aus Transportschäden entstanden sein) oder die Lieferanten rauspicken, die die größten Ausfallraten haben oder die Artikel, die am problematischsten sind.
Oder die Artikel, die Euch am meisten kosten (Geld, Nerven, Zeit).
Oder die Artikel, bei denen Ihr am meisten Gefahr lauft, Eure Kunden zu verärgern.Viele Grüße
Barbara
AnonymGast15. Februar 2005 um 12:12 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
das ist kaum zu sagen aus der Ferne.
Das fängt ja schon an mit Fragen wie:
Wie groß ist die Abhängigkeit von den Zulieferern? Wie groß ist deren Abhängigkeit von Euch?
Könnt Ihr z.B. Lieferungen von verschiedenen Lieferanten auf einen legen?
Grüße,
Tim
AnonymGast15. Februar 2005 um 13:04 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Eric,
Barbara hat da schon gute Ansätze genannt. Ich schlage folgende Vorgehensweise vor. Zunächst mal eine Paretoanalyse erstellen. Welcher Lieferant macht den meisten Mist. Die Kriterien für die Einstufung könnten sein:
1. Anzahl der Reklamationen für einen bestimmten Erfassungszeitraum.
2. Finanzielle Auswirkungen der fehlerhaften Einheiten.
3. Auswirkungen der fehlerhaften Einheiten auf die eigene Produktion
4. Auswirkungen des Problems auf den KundenAuf die Frage wie ein großer Brand bekämpft werden soll, hat ein amerikanischer Feuerwehrmann mal geantwortet:“ We piss to the highest flames first“
Lieferantenentwicklungsplanung
Die Lieferanten mit den größten Problemen zu Qualitätsgesprächen einladen. Beim Qualitätsgespräch die Fakten auf den Tisch legen und gemeinsam mit dem Lieferanten einen Maßnahmenplan erstellen. Der Maßnahmenplan muß enthalten
1. Die Beschreibung des Problems
2. Die Maßnahme des Lieferanten zur Problembehebung
3. Die Festlegung wer dafür zuständig ist
4. Den Termin bis wann das Problem zu beheben istBei umfangreichen Problemen Zwischenschritte einplanen.
Die Terminerfüllung muß ständig überwacht werden. Bei Abweichungen bitte sofort nachfassen.
Ein Lieferantenaudit durchführen, um Schwachstellen beim Lieferanten aufzudecken. Für die Art des Audits halte ich ein Audit entlang der Prozesse beim Lieferanten für sinnvoll. Für ein Prozessaudit gibt es geeignete Vorlagen z. B. VDA Band 6 Teil 3.
Wenn es hilfreich ist, schicke ich Ihnen gerne mal einen Ablauf für ein Eskalationsmodell (Ablaufdiagramm, 1 Seite). Bitte per Mail anfordern.
Sicher lassen sich die Probleme nicht mit einer Aktion erschlagen. Immer daran denken wie die Inder einen Elefanten verspeisen. Nicht an einem Stück, sondern scheibchenweise.
Gruß
Klaus Braatsch
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