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Hallo zusammen..
Mess-Maus –> stellt sich kurz vor:
Job: Ins kalte Wasser geschmissen als Prüfmittelbeauftragte
Branche: AutomobilzuliefererProblematik: Frischling
Nochmal ein HALLO an alle Forumsteilnehmer…
wie ihr schon aus meiner kurzen Beschreibung ersehen könnt, bin ich Neuling im Bereich QS.
Mein Problem liegt darin, daß unser Betrieb umstrukturiert hat und jeder meiner Kollegen ein Aufgabengebiet bekam. In meinem Fall ist das die Prüfmittelüberwachung, eben all die Dinge, die zur Überwachung der Produktion im Umlauf sind.
Was mir „angelernt“ wurde von einem Kollegen, der wiederum seinerzeit auch nur angelernt wurde ist die Handhabung unseres
Prüfmittelüberwachungs-Programms mit Böhme & Weihs.
Ist so weit nichts schwieriges was Registrieren, Pflegen der Daten, Prüfplan erstellen usw. angeht. Und zum Nachschlagen habe ich dann noch ein Handbuch bekommen.Nicht sehr viel, aber ich kämpfe mich dadurch!
Mein Hauptproblem liegt aber im Bereich der Messmittelfähigkeit…wenn ich mir das mal so im Internet anschaue, komm ich mir vor, wie der berühmte Ochs´vorm Berg!
Ich soll nämlich zusätzlich mit dem Programm Qs-Stat arbeiten… habe mich auch hiermit schon auseinandergesetzt, aber mir bereiten die stastistischen Begriffe ein wenig Kopfzerbrechen. Ich habe schon mehrere Seiten aufgerufen die mir Infos zu diesem Thema liefern… aber die Begriffsdefinitionen sind meist so ausgelegt, dass man scheinbar doch ein Studium für Statistik absolviert haben muss.
Meine Frage zu diesem Bereich ist einfach nur: Gibt es irgendwo leicht verständliche Definitionen, die auch von „Anfängern“, wie ich einer bin, verstanden werden??Würde gerne Lehrgänge besuchen, habe auch schon einige ausfindig gemacht… ist aber leider zur Zeit aus betrieblichen Kostengründen nicht drin… muss mir so helfen… und weiß auch, dass nächstes Jahr wieder das Audit vor der Tür steht.. bis dahin, will ich wenigstens einen Teil der Schäfchen im Trocknen sitzen haben.
Ach ja.. wir sind zert. nach DIN EN ISO 9001/TS 16949 (wie wir das auch immer geschafft haben), wenn ich mir mein Aufgabengebiet so betrachte und was vor meiner Zeit so liegengeblieben ist.
Na ja.. wie auch immer, da dieses Forum ein Fachwissen hergibt, von dem man nur träumen kann, wäre ich für jede Hilfestellung, in Form von Links oder Mails sehr dankbar!
Mit lieben Grüßen
Die etwas hilflose Mess-Maus„Wenn ein Mann mit einem Fuß auf einem heißen Ofen und mit dem anderen in einer Kühltruhe steht,würde ein Statistiker sagen, dass der Mann sich durchschnittlich in angenehmer Temperatur befindet.“
{Walter Heller}Hallo Mess-Maus,
MSA ganz einfach:
Messwert = Tatsächlicher Wert + Abweichung / StreuungDen tatsächlichen Wert hast Du durch Referenzteile oder Normale. Bei der MSA bekommst Du dann über gezielte Versuche heraus:
1. wie groß die Abweichungen bei Messwiederholungen an einem Teil mit dem gleichen Prüfer sind (Wiederholbarkeit)
2. wie groß die Abweichungen bei einem Teil mit verschiedenen Prüfern sind (Reproduzierbarkeit)
3. wie groß die Streuung / Abweichung insgesamt ist
4. wie stabil die Messwerte über die Zeit sind.Wichtig ist, dass die ausgewählten Referenzteile das gesamte Einsatzspektrum abdecken müssen, damit Du für alle Messungen auf der sicheren Seite bist.
Als Analyse-Möglichkeiten gibt es die tabellarische Analyse (das ist das mit PV und AV und EV) und die Varianzanalyse.
Viele Grüße
Barbara
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Es gibt drei Arten von Menschen: Solche, die zählen können und solche, die nicht zählen können.Hallo Mess-Maus,
als Prüfmittelbeauftragte solltest du dir erst einmal einen Überblick über die Messaufgabe jedes PM machen, damit du sicherstellen kannst, dass dieses Messmittel auch geeignet ist. D.h. das Messmittel muß in ausreichender Weise auflösen; Faustregel: 10fach bessere Empfindlichkeit/Auflösung im Vergleich zur Messaufgabe. Weiterhin musst du mal analysieren, wie die Wiederholbarkeit im Laufe der Zeit ist, Prüfmittel können sich im Laufe der Nutzungsdauer auch dejustieren – also mit internen Standards immer wieder kontrollieren, Statistik aufstellen und entscheiden, wann das Messmittel rekalibriert bzw. nachjustiert werden muss, daraus erhälst du dann die Statistik, die den Nachweis für die Prüfintervalle der PM gibt.
Letzter Hinweis: zur Einführung in die QM-spezifische Statistik kann ich die DGQ-Lehrgänge, insbes. den SPC Lehrgang empfehlen.Keep on fighting!
Hallo Mess-Maus,
du hast hier konkret die Messmittelfähigkeit angesprochen!
Die Messmittelfähigkeitsuntersuchung (MMFU) musst du nur für die Messmittel durchführen, mit denen an euren Produkten qualitätsrelevante Merkmale geprüft werden. Diese Messgeräte solltest du zuerst identifizieren. Versuch diese Geräte auf ein Minimum zu beschränken.So, dann kommt der Schrecken vor den ganzen Begriffen, die für MMFU klar definiert sind: Standardabweichung, Range, Mittelwert, Genauigkeit, Wiederholpräzision (früher Wiederholbarkeit), Vergleichspräzision (früher Vergleichbarkeit), Stabilität, Linearität usw.. Mit den Grundbegriffen der Messtechnik und Statistik musst du dich auf jeden Fall auseinandersetzen.
Diese Begriffe sind in der DGQ 11-04 definiert (ist nicht immer sehr hilfreich). Ich kann dir auch etwas zusenden.MMFU:
Mit Verfahren 1 der MMFU wird die Eignung des Messgerätes ansich überprüft (Wiederholpräzision, Genauigkeit und Ermittlung der Fähigkeitsindizes). Hierzu sind Normale zu verwenden – Du musst dabei auf die Einhaltung der Kalibrierhierachie achten, d.h. die Rückführbarkeit auf nationale Normale muss nachgewiesen sein.
Mit Verfahren 2 der MMFU wird der Einfluss weiterer praxisbedingter Einflüsse auf das Messverfahren untersucht (Wiederholpräzision, Vergleichspräzision und Gesamtstreubereich z.B. durch unterschiedlicher Bediener oder verschiedene Einsatzorte). Dieses Verfahren wird mit Serienteilen durchgeführt (Stichprobenumfang 10).
Gruß
Arne
Nicht viel aber etwas:
Aller Anfang ist schwer.
Qualitätswesen.deHallo Ihr lieben hilfreichen Leute…
konnte mich jetzt erst einloggen, da ich Spätschicht habe.
Erstmal recht herzlichen Dank für Eure Antworten…
sollte noch jemand was zum posten haben… bitte einfach schicken… mein Postfach hat genug Platz..L.G.
Mess-Maus„Hohe Bildung kann man dadurch beweisen,dass man die kompliziertesten Dinge auf einfache Art zu erläutern versteht.“
George Bernhard Shaw, 1856-1950 irischer Dichter / Dramatiker
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