Stahlfachmann / frau gebraucht2005-08-25T15:08:47+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Stahlfachmann / frau gebraucht

Ansicht von 13 Beiträgen – 1 bis 13 (von insgesamt 13)
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    Beiträge
  • Loretta
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 724

    Hello all…

    war heute wegen einem Materialbruch (STAHL ETG88) unterwegs.. Da natürlich nur die Drehteile vorliegen und keine Probestücke, ist die Zugfestigkeit natürlich nicht zu messen. Im Labor des Lief. wurde die Zugfestigkeit aus der Härte (HB) ermittelt…
    <staun> Wie geht das? Kann mir einer die Erklärung / Formel liefern? Ich möchte das gerne verstehen..

    Grüsse Loretta

    (PS: Reinhard ist wohl im TS Stress…)


    Der Worte sind genug gewechselt, laßt uns endlich Daten sehen.
    © Dr. rer. pol. Gerhard Kocher (*1939), Schweizer Politologe und Gesundheitsökonom

    QM-Stefan
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 649

    Hallo Loretta,

    das möchte ich jetzt aber auch wissen !
    Ich habe jahrelang bruchlastprüfungen
    gemacht, aber so was habe ich noch nicht
    gehört.
    Bin gespannt ob das jemand erklären kann !

    Gruß aus dem Outback

    Stefan

    Loretta
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 724

    sagt das einem was?
    „Umrechnung gemäß Umwertungstabelle EN ISO 18265“


    Der Worte sind genug gewechselt, laßt uns endlich Daten sehen.
    © Dr. rer. pol. Gerhard Kocher (*1939), Schweizer Politologe und Gesundheitsökonom

    Curley
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 24

    Hallo zusammen,

    bin schon längere Zeit registriert, aber heute kommt mein erster Beitrag -).

    Es gibt tatsächlich eine Umwertetabelle, in welcher die Bezüge der Festigkeiten zu den einzelnen Härtewerten ermittelt ist. Weiß aber nicht, welche Norm das ist

    Gruß,
    Curley

    Dietmar
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 51

    Hallo,
    im Prinzip geht das, scheint sogar wissensch. begründet. Vielleicht hilft Dir dies weiter: „In bestimmten Fällen steht die Härte eines Werkstoffs allerdings in einem umwertbaren Zusammenhang zur Werkstoff-Festigkeit. Dann kann durch die verhältnismäßig preiswerte Härteprüfung eine meist viel aufwendigere Zugprüfung ersetzt werden. Dies ist möglich, wenn eine passende Umwertungstabelle zur Verfügung steht, wie dies etwa für niedriglegierte Stähle und Vergütungsstähle der Fall ist (siehe DIN EN ISO 18265: Metallische Werkstoffe – Umwertung von Härtewerten).“
    http://www.rz.fh-ulm.de/labore/wplabor/UMRECHNUNG/UMRECHKOPF.HTML
    Gruß Dietmar

    Qwolli
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 99

    Hallo Loretta,
    die Umwertung von Härtewerten nach EN ISO 18265, oder früher DIN 50150 ist nichts unübliches. Die Zugfestigkeit aus der Härte zu bestimmen ist allerdings mit einiger Unsicherheit behaftet. Siehe hierzu am besten den Original Normentext.
    Wenn der angegebene Zugfestigkeitswert aus der Härte umgewertet wurde, muß dies immer angegeben werden.
    Eine nette Software (Freeware) zu dem Thema findest Du hier: http://www.ttc-informatik.de/cms/front_content.php?idcat=54&lang=1&client=1
    Gruß
    Wolfgang

    Qwolli
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 99

    Hallo nochmal,
    sorry, falschen link erwischt. Die freeware zum Härteumwerten gibt es hier: http://haerteumwertung.de/
    Gruß
    Wolfgang

    Loretta
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 724

    Jungs…

    starke Leistung DANKE


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    QM-Dino
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1402

    Hallo,

    als alter Metaller will ich da auch mal meinen Senf dazugeben:

    Jeder Stahl hat, bestimmt durch seine Zusammensetung, eine definierte Mindestzugfestigkeit, Härte, Dehnung etc.
    Diese läßt sich durch Zugabe von bestimmten Zusätzen variieren.
    (Kohlenstoff macht den Stahl z.B. spröde, dafür härter)
    Ein weiterer Einfluss ist die Walzrichtung des Stahles. Längs zur Walzrichtung hat der Stahl andere Eigenschaften als quer. Dieser Einfluss ist aber im allgemeinen bei den meisten Stählen zu vernachlässigen, ausser man stellt aus Blechtafeln Biegeteile her. Da sollte man immer die gleiche Walzrichtung nehmen, um kontinuierlich die gleichen Parameter zum Biegen verwenden zu können.
    Aber zurück:
    Dieses Verhalten ändert sich je nach Verarbeitung wieder.
    Wenn man all diese Faktoren dann kennt, kann der versierte Fachmann anhand von diversen Tabellen die Zugfestigkeit, Bruchlast etc. bestimmen. Dies ist nach meine Erfahrung sogar ziemlich nah am Ist – Wert.

    Loretta, nach meiner Erfahrung ist, wenn ein Drehteil bricht, meistens der Stahl vom RM her nicht in Ordnung, meist sind Kohlenstoffeinschlüsse schuld. Lass das Ding mal durchleuchten.

    Dino
    (Ach, waren das schöne Zeiten, als ich noch mit Eisen spielen durfte…. jetzt spiele ich mit elastischen Spitzen… aber nur im Rohzustand und nicht an den fertigen Dessous)

    Hollerungt
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 62

    Hallo Loretta,

    ich komme nicht umhin auch dazu etwas zu sagen.

    Zunächst kann ich allen Vorrednern nur zustimmen, ich selbst versuche manchmal über die Härte einen „Eindruck“ (nicht mehr!!!!) über die Stahlgüte zu erhalten – aber darum geht es jetzt nicht.

    Schau Dir unbedingt die Bruchflächen an, denn es gibt verschiedene Arten von Brüchen – duktile Brüche und Sprödbrüche. Dann kann man an der Bruchfläche evtl. noch Linien (ähnlich den Baumringen erkennen), usw – das ist ein weites Feld.

    Auf jeden fall kann das dazu führen, dass Du unterschiedliche Hinweise auf die „Vermeidung“ bekommst, d.h. war das Material „von Anfang an“ fehlerhaft, ist durch die Bearbeitung ein „Kerbe“ hineingkeommen, oder war es schlicht eine „Überlastung“ / „unsachgemäße“ Verwendung beim Kunden.

    Viele Fragen.

    Grüße,

    Thomas

    Loretta
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 724

    es dürfte auf eine Überbeanspruchung hinauslaufen; carry over part, weil Günstiger -> neue Bauteilkombinationen ->neue Belastungstest -> grosses Staunen…
    Result: Designfehler.
    Als Qualitäter fasst man sich manchmal an den Kopf, für was es eigenlich alle Regeln, Normen usw. gibt… (Machbarkeitsanalysen, APQP..)
    Meine Brüder und Schwestern Entwickler… weil Freunde kann man sich aussuchen…

    Mehr kann ich hier nicht verlauten lassen… sonst steht der nächste Pseudonymwechsel an ;-)


    Der Worte sind genug gewechselt, laßt uns endlich Daten sehen.
    © Dr. rer. pol. Gerhard Kocher (*1939), Schweizer Politologe und Gesundheitsökonom

    dorni
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 41

    hallo zusammen
    auch ich muss noch meinen senf dazugeben. in der annahme dass du weisst, wie die HB prüfung funktioniert, einige meiner gedanken.
    kann meinen vorrednern (schreibern) großteils zustimmen, was vielleicht noch zu beachten wäre:
    1. ist das vormaterial gewalzt oder geschmiedet
    2. ist das vormaterial einer weichglühung unterzogen worden? wenn ja lass dir die ofendaten geben, vielleicht ist bei der abkühlgeschwindigkeit etwas schiefgegangen oder war zu viel material im glühofen und die temp. konnte für die glühung nicht erreicht worden sein
    3. ist das vormaterial ultraschall geprüft – wenn ja us-bericht anfordern
    4. wo wurde der HB-eindruck gemacht? an einer stelle oder über den querschnitt
    5. durch stumpfe drehmesser ist es schon manchmal passiert, dass die oberfläche beim drehen aufgehärtet worden ist und dadurch ein härtespannungsriss auftritt – kommt jedoch eher selten vor, ist aber auch schon passiert, dann läge der fehler bei euch

    also alle eventualitäten überprüfen – am besten mit einem schliffbild über den querschnitt kontrollieren und über die fläche eine härtekontrolle durchführen.
    für genauere fragen stehe ich gerne zur verfügung.

    dorni
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 41

    noch ein nachsatz

    in der stahlindustrie ist es standard, vormaterialien laut norm nur HB zu prüfen, nur bei vergütungen oder auf kundenforderungen hin werden reißproben (und kerbschlagproben) angefertigt

    gruß
    dorni

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