QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Signifikante Stellen von Messwerten
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Hallo *all,
bin gerade auf dieses Forum gestossen und möchte gleich mal Eure Kompetenz in Anspruch nehmen:
Wir haben bei uns ein Messverfahren, welches auf 2 Stellen genau einen Messwert anzeigt (z.B. 5,78). Die Dokumentation im QM-System erfolgt aber lediglich mit einer Nachkommastelle (hier also 5,8). Bei einer Spezifikation von 5,8 bis 6,0 würde der Wert also durch das Aufrunden in die Spezifikation rutschen obwohl der angezeigte Wert nicht innerhalb der Spec. liegt.
Ich könnte mir vorstellen, dass andere Firmen auch diese Problematik haben und würde mich über einen kleinen Denkanstoss ausserhalb des Tellerrands sehr freuen.
Danke !
Hi Benjamin,
das sind lustige Fragen, die einem den letzten Nerv rauben können :/
Um deine Frage buchstabengenau zu beantworten: Wenn die Spezifikation 5,8 – 6,0 fordert, ist 5,75 nicht falsch, da gerundet 5,8.
Wie genau muß euer Meßwert sein? Braucht ihr 1, 2 oder keine Nachkommastelle?
Ist das Meßgerät ausreichend genau kalibriert?Mögliche Lösungsansätze:
– Abkleben der letzten Nachkommastelle des Meßgerätes.
– Erweitern der Spezifikation auf 5,75 – 6,04
– Tausch des Meßgerätes
– in der Zugehörigen Arbeitsanweisung den Umgang mit der letzten Nachkommastelle (Runden, Abschneiden…) definieren.hth,
Rainaari
Hallo Benjamin,
willkommen im Qualitäter-Forum :)
Wie Rainaari schon erwähnt hat kommt es darauf an, wie genau Du den Messwert brauchst.
Allerdings sollte die Auflösung der Anzeige mindestens 10%, besser 5% klein sein, also bei einer Toleranzbreite von 0,2 eben 0,02-0,01, damit Ihr überhaupt halbwegs sicher feststellen könnt, ob Ihr innerhalb der Toleranz liegt.
Schau mal bei den Links nach den ersten beiden Büchern zur Mess-System-Analyse. In dem deutschen Buch findest Du eine kurze Übersicht über die Methoden (und da auch die Forderung mit den 5% Auflösung).
Wenn Ihr bei einer Toleranzbreite von 0,2 lediglich mit einer Messmittel-Auflösung von 0,1 arbeitet, ist das eine echt grobe Geschichte (Auflösung=50%). Damit ist diese „Messung“ dann mehr eine attributive Hop-oder-Top-Prüfung und auf gar keinen Fall für SPC oder Prozessfähigkeitsberechnungen geeignet.
Viele Grüße
Barbara
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Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker) -
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