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Hallo,
Dino hat ein klitzekleines Problem:
Wir stellen bei uns Schienensysteme aus Aluminium her, die dann in Schiebedächern eingesetzt werden. Bis dato war also nur Formgebende und Spanende Bearbeitung nötig.
Nun hat unser GF ein neues Betätigungsfeld erschlossen, bei dem wir nun auch schweißen (und schwitzen) sollen.
Nun mal ne Frage an die absoluten Spezialisten hier bei uns:
Mein Boss will ne grobe Kosten – und Aufwandsplanung für die Prüfungen, die bei so einer Aktion auflaufen. Wer kann mir sagen, was alles zu prüfen ist und was für Geräte ich brauche? (Also im Prinzip auch die Leute, muss ich nen Ingenieur oder so einstellen, Röntgen oder Ultraschall oder was auch immer)Bin für jeden Hinweis dankbar. Bei sachdienlichen Hinweisen bitte Mail an
wdiefenthalatpwgnet.de
Danke.
Dino
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Multae sunt causae bibendi
Hallo Dino!
Da ich mal in dem Bereich gearbeitet habe, kam immer folgende Frage auf: Was will eigentlich der Kunde? Zerstörende Prüfung an jedem X Teil? Prozessüberwachung zu 100% im Fertigungsprozess z. B. (Schweißparameter, Materialverbrauch, Einbrandtiefe, Ampere, Volt, etc.) US- oder Wirbelstromprüfung entlang der Schweißnähte oder Teil? Automatisiert oder von Hand? Da sind eine unmenge an Fragen die zu klären wären. Ideen hätte ich da genug. Das fängt schon bei der Planung der Anlage an. Ja nach Materialdicke gibt es da schon verschiedene Schweißfervahren.
Gruß
MichaelHallo Michael,
tja, wenn ich all das wüßte…..
Mir geht es um eine reine Grobplanung, also was ist Standard? Wie macht ihr das? Gibt es im Bereich Automotive irgendwelche Zertifizierungsregeln (bei der Bahn gibts sowas ja)?
Ich muss da ein Gefühl bekommen, nähere Infos hab ich bei den Projektleitern angefordert.
Zusatzinfo: Es ist ein Sicherheitsteil!Dino
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Multae sunt causae bibendi
geändert von – QM-Dino on 29/05/2008 11:35:59
Hallo Dino,
ich denke auch das dies nicht pauschal zu beantworten ist.
Entscheidend scheint mir das verwendete Verfahren und die Zielsetzung die ich verfolge bzw. der Stellenwert beim Kunden (event. Dokumentationspflichtig ??). Wir haben mal Punkt- und Lasergeschweißt und den Prüfumfang dann intern abgestimmt, gesetzliche Vorgaben brauchten wir nicht berücksichtigen (nur Kundenforderungen z.b. BMW Spezi. zum Laserschweißen).
Ich denke an einer Abstimmung mit dem Kunden kommt man nicht vorbei, die Forderungen können zu stark differenzieren.Ralf
Hallo!
Wir mache da im Moment gar nichts, ich war mal in der Branche tätig, da hat sich aber nicht viel geändert. Üblich ist bei einer Serienfertigung, davon gehe ich mal aus, eine 100% Überwachung der Schweißparameter. Dies ist bei modernen Schweißegräten als Option vorhanden und bei Roboteranlagen (Stückzahlabhängig) standard. Das Erstmuster wird mit allen möglichen Prüfungen bemustert und in der Serie erfolgt eine Prüfung nach Vereinbahrung (Zerstörend) Rissprüfungen könnt ihr mittels Farbeindringverfahren an jedem x Teil selber durchführen. Eine Firma die Schweißgeräte und Roboteranlagen aus eigener Fertigung hat, ist Cloos Schweißtechnik. Die Internetseite könnte da schon aufschlussreich sein. Da sind vorab div. Gespräche nötig um überhaupt einen Überblick zu bekommen (Schweißverfahren, von hand, automatisch, halbautomatisch, mit Prozessüberwachung und Dokumentation etc. etc.) setzt euch mit einer Firma in Verbindung und besprecht die Kundenanforderungen, die sollten euch da beraten können. Eine Kostenübersich zum jetzigen Zeitpunkt, ist aus meiner sicht noch nicht möglich.
Gruß
MichaelHallo Dino!
Ein wichtiger Hinweis: Der Prüfaufwand hängt ab 1. vom Risiko, das hinter einem Versagen hängt und 2. vom sog. Ausnutzungsgrad, d.h. wieviel % von der 0,2er Streckgrenze muß die Schweißnaht im Betrieb aushalten. D.h. je großzügiger die Konstrukteure mit dem Materialeinsatz waren und je sorgfältiger sie gerechnet haben, um so billiger wird nachher die Fertigung!
Ich würde nie mehr ohne einen Schweißfachingenieur zumindest als externen, fest verbandselten Berater mit Schweißen anfangen. Du kannst da einfach zu viel Unfug machen. Die Prüfungen sind nur das Tüpfelchen auf dem i. Gibt wenig Prozesse, wo so viele Leute glauben daß sie’s können, ohne die geringste Ahnung zu haben. Ok, Kindererziehung vielleicht…
Schöne Grüße
Frank
PS: Was baut Ihr da eigentlich neuerdings auf Eure Boote???
Hallo Dino!
Tut mir leid für Dich. Hast Du wenigstens noch was kleineres (so in der 40-Fuß-Klasse) zum Trost mitgehen lassen können?
Zum Fachlichen: Für Autos! Dann paß‘ bloß auf. Abgesehen von den üblichen Gepflogenheiten in der Branche heißt das für dieses Spezialproblem noch, daß der Kunde hochkompetent ist und alle Möglichkeiten hat, Dir jeden Fehler nachzuweisen. Schau um Himmels willen zu, daß Du Fachkompetenz an Bord holst. Vorzugsweise vielleicht einen, der von der Kundschaft kommt…Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Frank,
ich weiß. Vor allem, wenn der Kunde mit „P“ anfängt…..
Ich such mir grad alles zusammen, um das Problem weitestgehend einzuengen. Aber das krieg ich hin, hab ja auch noch euch :-)
Dino
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Multae sunt causae bibendi
Hallo!
Frag doch mal bei der DVS in Düsseldorf nach, ob die auch Beratung machen oder jemanden kennen. Wenn ihr keinen Anbieter nehmen wollt. So ist die Beratung neutral.
Gruß
MichaelHallo Dino!
Noch eine Idee aus dem Hinterkopf: Automobiler haben doch Vorschriften für alles und jedes für ihre Lieferanten. Kann es sein, daß Euer Kunde feste Regeln bezüglich der Qualifizierung, Überwachung und Prüfung von Schweißnähten an angelieferten Baugruppen hat und Ihr sie nur noch nicht kennt?
Fragen ist zwar etwas riskant, aber früher oder später kommt das eh‘ hoch.Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Hallo
bei der Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfung (DGZFP)krigets du die Informationen die du zum Prüfen der Schweissnahtverbindung brauchst.
Sehr wahrscheinlich läuft es auf eine Wirbelstrom oder Ultraschalprüfung ab (EN 10246)Gruss
Carlos
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