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Hallo miteinander!
Im Moment haben wir mit gespritzen Kunststoffteilen ein Problem:
Soll lt. Zeichnung: schwarz Delrin 100St
Ist: blaugräulich (nicht schwarz !)O-Ton Lieferant:
„Leider können wir diese Reklamation nicht anerkennen, da „schwarz“ nicht spezifiziert ist und farbliche Nuancen bei der Produktion dieser Teile nicht auszuschließen sind“.Da wir unsere ZSB mit diesen Teilen nach Japan verkaufen, sehe ich schon einen Reklamationsbericht vor mir: geändertes Material? Masterbatch? Recycling-Materialanteil u.u.u..
Hallo Ihr Kunststoffler:
Was haltet Ihr von der Stellungnahme unseres Lieferanten?
Wie lassen sich solche Diskussionen künftig vermeiden?PS
Das gleiche Teil beziehen wir auch in weiss! War bisher immer „weiss“ gewesen, jedoch kein „Ariel-blütenweiss“!Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo Qualyman,
die Frage ist, wie ihr den Artikel in der bestellung spezifiziert habt. Habt ihr angegeben wieviel % der Farbbatchanteil sein muss, evtl. einen Bezug auf Freigabemuster?
Wenn nicht solltet ihr das bei der nächsten bestellung dringend nachholen, um nicht wieder in diese rechtliche Grauzone zu rutschen.
Zur der Frage, was haltet ihr zu dieser Stellungnahme.
Ein Wort: Frechheit. Ich gehe mal davon aus, dass ihr nicht erst seid gestern ZUSAMMEN arbeitet und wie hoch sein Interesse ist weiterhin mir euch Geschäfte zu machen.Viel Erfolg + Gruss
LarsHi Lars124,
danke für Deine schnelle Rückmeldung!
Apopo: der Lieferant ist eine Schwesterfirma im Konzernverbund.
Wir hatten schon des Öfteren Reklamationen plaziert und …….Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo qualyman,
da sieht man doch mal wieder wie wichtig detailierte Spezifikationen im eigenen Verbund sind.
wir haben die gleichen Themen in unserer Organisation. Wann ist eine Reklamation eine Reklamation, Gutschriften, Retouren, KVP, etc. Am Ende muss jede Gesellschaft ihren Beitrag zum Gesamtergebis abliefern, on interne Reklamationen (interne Kunden) oder nicht.
Gruss
LarsHallo Qualyman,
ich hab‘ mal einen kleinen beruflichen Ausflug in die Kunststoffindustrie unternommen und dabei folgendes gelernt:
Aus dem gleichen Kunststoffgranulat wird unter bestimmten Einflüssen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Feuchte des Granulats etc. nicht immer ganz korrekt die gleiche Farbe. Es kann immer wieder mal zu Abweichungen kommen. Fakt ist aber auch, die Produktionsparameter können an der Spritzgussmaschine bzw. in der Produktion überwacht werden. Damit können zumindest Fehler etwas minimiert werden.
Wichtig ist auch, die genauen Parameter und Toleranzen für die Farbmessung vorzugeben. Jetzt kommt es ganz böse: Ihr solltet dabei auch das zu verwendende Farbmessgerät vorschreiben. Nicht jedes Farbmessgerät misst die gleiche Farbe gleich. Ich habe in der Praxis die Erfahrung gemacht, da kann man kalibrieren wie man will, es gibt zwischen den unterschiedlchen Herstellern immer wieder Abweichungen, die man beim simplen Nebeneinanderlegen der Teile tatsächlich sieht. Eine Erklärung war dafür nicht zu bekommen. Automobilisten schreiben häufig vor, welches Farbmessgerät zu verwenden ist.
Außerdem würde ich ein Referenzmuster beim Lieferanten plazieren, ein Prozessaudit durchführen und die Prüfmodalitäten vertraglich vereinbaren.
Schöne Grüße
Vivian
Hallo qualyman.
Ich arbeite in ner Firma die unter anderem Masterbatch herstellt und kann mich Vivian`s Meinung nur anschließen. Es gibt so viele verschiedne Parameter die den Farbton eines Kunststoffteil`s verändern können. Über Farbmessung will ich erst gar nicht reden, das ist nen ewiges Streitthema zwischen Batchhersteller, Kunststoffteilspritzgießer und Endkunde! Liegt leider oft der Blauäugigkeit mit der einige der Farbmessung vertrauen bzw. das mangelde Fachwissen.
Kann an dieser Stelle nur den Farbmetrik Anfängerkurs vom Vincentz Verlag empfehlen.Ach ja schwarz ist nicht gleich schwarz, genauso wie es ja auch gaaaaanz viele Rot`s und Grün`s… gibt!!!!!
In diesem Sinne noch ne schöne schwarze nacht! Gehe jetzt nach Hause.
@qualyman: wenn Du noch fragen hast bzw. Eurer Schwesterfirma mal nen guten Batch Lieferant empfehlen willst meld Dich ;-)
MFG qs-man
Hallo Qualyman!
Wir haben unsere Konstrukteure darauf dressiert, nur RAL-Farben zu verwenden (und auch in der Zeichnung anzugeben!!!). Ändert zwar nichts an den technischen Problemen des Spritzgießers, verkürzt aber die Diskussion über „Schwarz“. An der Stelle hat Dein Lieferant nämlch recht. Wichtig noch dabei: Für Sichtprüfungen ist die Beleuchtung entscheidend. Es gibt Norm-Tageslicht (weiß leider nicht mehr, nach welcher Norm) und Prüfkabinen (auch ganz kleine), die solches produzieren. Könnte heutzutage aber per Farbmeßgerät einfacher und billiger sein. Noch mal Achtung: Bei Definition über ein Meßgerät brauchst Du nicht nur einen Sollwert, sondern auch Toleranzen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, stelle ich mir hierbei aber auch nicht einfach vor.
Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Hallo nochmals,
Normlichtart für Tageslicht ist das so genannte D65. Lichtkabienen sind um ein vielfaches billiger als gute Farbmessgeräte und man muss halt auch wissen was man misst bzw was die Werte für ne Aussagekraft haben!
Zu RAL-Farbtönen: Auch nicht immer ganz einfach, da diese gedruckt sind und es im Kunststoffteil einen anderen Farbeindruck machen kann. (Oberfläche usw.). Schlimmer sind nur noch Pantone Farbfächer, bei denen sollte man das Herstellungsdatum immer mit angeben. Sie unterscheiden sich sehr stark voneinander.
Also immer erst nen Musterteil fertigen lassen und die Freigabe nur am Endprodukt geben.
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