QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Schlechter 8D ?! Erkennungsmerkmale
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AnonymGast10. Mai 2006 um 9:38 UhrBeitragsanzahl: 2122
Hallo Leute,
woran erkennt man einen schlechten 8D-Report ?
Diese Frage wurde mir im Rahmen eines Vorstellungsgespräches gestellt und meine Antwort (siehe unten) hat den fragenden Abteilungsleiter überrascht….obendrein hat er mir die „richtige“ Antwort dann auch noch verschwiegen ;-))Hier meine Antwort (Kurzversion).
Meine praktische Erfahrung mit den Dingern.
9 Jahre mal durchschnittlich 200 Lieferantenreklamationen macht 1800 8D-Reporte.
Ein guter 8D zeigt sich grundsätzlich erst, wenn die Reklamation danach nicht mehr auftritt.
Signifikant hat sich dabei gezeigt, dass eine Reklamation immer dann als Folgefehler erneut auftaucht, wenn im 8D-Report unter Fehlerursache „Mitarbeiterfehler“, sowie Korrekturmaßnahme „MA-Schulung“ eingetragen wurde.
Ich hab das mal so gelernt, dass die Root-Cause erst dann gefunden ist, wenn man den Fehler praktisch per Schalter an- und abstellen kann.
Nun tritt der Fehler ja nicht grundsätzlich auf, wenn ein Mitarbeiter dort arbeitet.
Also…Tja…mit dieser Antwort hab ich ihm das blanke Unverständnis ins Gesicht getrieben.
Wie seht ihr das ? Was ist für euch ein schlechter 8D und woran erkennt ihr ihn ?
Gruß
Haraldmoin Harald
ich kann dir nur zustimmen. schlechter 8D = rekla wegen der gleichen sache (schon mehrfach passiert)
übrigens, hast du einen positiven bescheid bekommen?
gruß
hackiMoin,
woran erkennt man einen schlechen 8D Report?
Mal wieder meine typische Antwort: Es kommt ganz darauf an…..
Ich stelle mal provokant die Frage: Gibt es einen schlechten 8D Report?
Der Report an sich kann nicht schlecht sein, wenn er mit Inhalt gefüllt ist.
Aber: Er kann nur so gut sein, wie die Maßnahmen und deren Umsetzung, die sich daraus ergeben.
Beispiel: Maßnahme: Mitarbeitergespräch geführt.
Fehler taucht nie mehr auf. (Weil der MA es endlich geschnallt hat, er diese Arbeit nicht mehr macht oder nicht mehr in der Firma ist)
Ist der Report nun vom Inhalt her schlecht? Viele kriegen ja nen Anfall wenn die als Maßnahme so was lesen, aber deshalb ist der Report nicht schlecht.Taucht der Fehler danach aber wieder auf, dann war es die falsche Maßnahme.
Ergo: Ich kann, wenn ich einen 8D Report bekomme, nicht sagen, er ist schlecht.
Nur, wenn die Maßnahme nicht fruchtet, dann war es die falsche Maßnahme und kein schlechter Report.Das ist nur meine Meinung……
Dino
AnonymGast10. Mai 2006 um 11:15 UhrBeitragsanzahl: 2122@Hacki (Off-Topic),
nö noch keinen Bescheid. Ich bin auch mittlerweile nicht mehr soooo scharf auf diesen Job (Minimierung von Reibungsverlusten bei Neuanläufen, -lieferanten) Das hört sich grundsätzlich verlockend an…aber offiziell wurde mir verschwiegen, dass sich der Job wohl hauptsächlich auf den asiatischen Raum bezieht.
Abgesehen davon, dass ich mich ungern von Hunden, Ratten, Schlangen, etc. ernähre. China hat ja 80% seiner Wälder abgeholzt. Die ersticken im Smog und Wüstenstürmen. 1 Monat in einer zugequalmten
Kneipe dürfte gesünder sein, als 1 Tag Peking (was machen die bloß in 2 Jahren bei Olympia ? Welcher Athlet holt sich schon gerne ne Staublunge)
Das Profit nicht alles ist, werden sie auf die ganz harte Tour lernen dürfen.
Und das muss ich wirklich nicht haben ;-))Sorry…bisschen vom Thema abgekommen.
Freue mich weiterhin über 8D – Statements
Gruß
HaraldHallo Harald,
zu Deinem ersten Posting sind mir drei Gedanken gekommen:
1.
Der Beurteilung des 8D-Prozesses am Auftreten von Wiederholungsfehlern sowie Deiner Einschätzung von MA-Unterweisung stimme ich zu.2.
Kann auch sein, dass die „richtige“ Antwort hätte lauten sollen:
„Der optimale 8D-Bericht ist derjenige, der den geringsten Aufwand gemacht hat und vom Kunden so gerade noch akzeptiert wird.“3.
Vielleicht wurde das Stirnrunzeln Deines Gesprächspartners aber auch durch folgend Überlegung ausgelöst:*Z*w*e*i*h*u*n*d*e*r*t* Reklamationen, und das neun Jahre lang!“
Und abschließend kommt mir noch ein vierter Gedanke:
Ich war bis jetzt der Meinung, dass hier im Forum schon alles zum Thema 8D erörtert worden ist. – Doch Du hast tatsächlich noch einen neuen Gesichtspunkt eingebracht.
Gruß
WH
Voll meine Zustimmung mit dem „schlechten“ 8 D oder sonstigen Maßnahmen: MA-Schulung allein, klingt für mich beim Audit wie, na schnell mal den lästigen Papierkram erledigt.
Stephan
AnonymGast15. Mai 2006 um 8:32 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo WH
2005 war für uns reklamationstechnisch der Rekord.
482 !!! 8-D relevante Reklamationen.
Kein Tippfehler.Wir liefern pro Woche etwa 9000 Fahrwerksmodule an unseren Kunden für ein Volumenmodell.
Die Anzahl der Reklamationen ist wohl der Preis den man zahlen muss, wenn beim Kunden offensichtlich nur der Preis zählt, der Einkauf also grundsätzlich den billigsten (nicht den günstigsten) Anbieter auswählt.
Über den Daumen gepeilt, trifft der Spruch „20% Prozent der Lieferanten verursachen 80% aller Probleme“ zu.Wie Stephan zielsicher erkannt hat, werden gerade von reklamationsbeladenen Lieferanten gerne die MA vorgeschoben, um den lästigen Papierkram loszuwerden.
Da kommt auch mal monatelang derselbe 8-D Report zum Einsatz (lediglich Reklamationsnummer und – grund wurden ausgetauscht.
Ist natürlich nicht zielführend…..sollte man meinen.Unser worst supplier 2005 hat -wohl genervt von den ganzen 8-D Reporten- intensiv an seinen Prozesse gearbeitet.
Von jetzt auf gleich, standen gut recherchierte Grundursachen in den 8-D’s und innerhalb von 2 Monaten wurde die 4-stellige ppm in die 2-stellige Zielregion gerückt.Man merkts auch an den Gesamtreklamationen.
Gehts so weiter, bleiben wir 2006 wieder deutlich unter 200.Die Hoffnung stirbt zuletzt :-D
Gruß
HaraldIch denke jeder bekommt das was er will, verdient .
-> besteht beim Kunden kein grosses Interesse -> Hauptsache 8 D , 7 Step report bekommen, so wird es immer wieder zu Mitarbeiterschulungen kommen -> wobei das nicht immer was schlechtes sein muss.Sobald man ein gewisses Interesse zeigt und sich vielleicht auch mal blicken lässt bei den zulieferer so bekommt der Statusbericht eine ganz andere Qualität -> z.B Technische Lösungen etc. <<<< meine erfahrung
Hallo zusammen,
zwar riecht ein solcher 8D-Report (MA wurde geschult) erst einmal nach schneller Erledigung, aber man kann diese Antwort das erste Mal akzeptieren.
Beim zweiten Mal würde ich, wenn der Name des MA im 8D-Report nicht vermerkt wurde nachhaken, ob es der gleiche MA war oder ein anderer. In letzterem Fall würde ich auf eine Schulung aller Mitarbeiter erwarten bzw. drängen.
An dieser Stelle sind wir schon beim Thema Lieferantenentwicklung. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit versuchen die Prozesse so zu optimieren, dass beide davon etwas haben und einen Lieferantenbesuch anbieten.
Hierzu gehört sicherlich das notwendige Fingerspitzengefühl des Einkäufers, der das Thema bearbeitet und abwickelt.
Während ein Lieferant die Überzeugung braucht, dass man ihm helfen will und in partnerschaftlicher Athmosphäre zusammenarbeiten will, benötigt ein anderer Lieferant Druck zur Optimierung.
Es menschelt überall.Gott zum Gruße
Hallo,
andere Frage zu 8D.
wann hat der Kunde das Recht, einen 8D-Report zu fordern?
Kunde ist Kunde…..
Wenn’s für jeden Kleinscheiß kommt, würde ich mich beim alljährlichen Gespräch mal friedlich drüber unterhalten.Schöne Grüße
Frank Hergt
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Hallo qualymatz,
es ist die Frage was für eine Antwort du erwartest auf diese Frage. Würde mal spontan sagen, er hat kein Recht einen 8-D Report zu fordern, wenn du seine Produkte in i.O.-Zustand zu rechten Zeit geliefert hast.
Ansonsten hängt es wohl von vielen Faktoren ab.Gruß msb
AnonymGast21. Juni 2006 um 10:58 UhrBeitragsanzahl: 2122Hi Qualiy-Matz
wann fordert unser Kunde bzw wir einen 8 D
1. siehe FMEA.
Wenn der Fehler schlecht zu entdecken ist
und es dadurch zu Endkundenreklamationen und/oder Gefährdungssituationen für Kunden und/oder Mitarbeiter kommen kann2.
wenn der Fehler Produktionsstillstände verursachen kann3.
wenn eine 100% Kontrolle nötig ist4.
bei offensichtlich systematischen WiederholfehlernGruß
Harald -
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