QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › "Sadistische Methoden" für TS 16949
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Hallo erstmal!
Gerade wurde 90 min intensivst darüber diskutiert, wie bei der TS der Punkt 8.1.2, Seite 53, „Kenntnisse statistischer Methoden“ interpretiert werden kann.
„..Grundbegriffe, wie Streuung, Lenkung Beherrschung), Prozessfähigkeit, Überregelung…….müssen in der gesamten Organisation verstanden und benutzt“ werden.
Na gut, ich frage mich, ob nun der fleißige Kollege am Band mit einem Stundenlohn von Euro 12.- das alles wissen muss. Schließlich gehört er auch zur Organisation und kümmert sich um die Prozesse und erfasst Daten.
Mach mer mal einen Test in Produktionslinie 3:
„Kollege Achmed, kennst Du Streuung?“
„Klar isse das im Winter mit Salz und so“„Und Achmed, was ist Lenkung (Beherrschung)?“
„He was fragst Du, isse rundes Kreis, wo in jedem Auto vorne is, weißt Du, wo Du rechts und links drehen kannst, beherrsche ich, kannst mir glauben!“„Achmed, was ist „Prozessfähigkeit“?“
„He Alter, mein Freund Güly musste auf Gericht wegen Anzeige und so! Mann in grün sagte immer zu ihm: ….und Du kommst so hier nedde rein!
Güly musste feine Hose, Hemd, Krawatte und Sakko ziehen an! Frisch rasiert und pafümiert wie bei Douglas! Nur so war er prozessfähig! Und Guly durfte in Prozess rein. Come in and find out!!“„Letzte Frage Achmed, was verstehst Du unter Überregelung?“
„Weißt Du Alter, wenn ich mit 3er BMW schnell in Kurve fahre und Lenkung nedde so beherrsche, dann, verstehst Du, überregelt 3er BMW von alleine! Powerslide ist voll grass eh!“„Achmed, danke!“
Mal im Ernst:
Wie ist die Statistik in einer gesamten Organisation zu schulen, damit diese auch benutzt werden kann?Zu beachten ist wohl hierbei der jeweilige Bildungsstand: Dr., Ing., Techniker, Facharbeiter, Angelernter, Ungelernter…..aber……alle sind die gesamte Organisation !!!
Alle genannten Personen sind rein zufällig ausgewählt!
Wie habt Ihr das in Euerer Organisation aufgestellt?
Danke vorab für Euere Rückmeldungen!
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hi!
Ich würde zuerst mal sgen : „Spitzenbeitrag“ !!!!
Aber im Ernst, ich habe da einen Kollegen, der meinte mal, auch der Portier müsse die Statistik beherrschen………….grrrrrr…..!
Also ich würde mal pragmatisch meinen, dass zerst einmal die statistischen Methoden, die in den unterschiedlichen Funktionen und Prozessen zur Anwendung gelangen, definiert sein müssen.
Und dann müssen die MitarbeiterInnen diese Methoden entsprechend ihrem Aufgabengebiet kennen und auch interprätieren können.Der Werker sollte die Statistiken, die ihm zur Verfügung gestellt werden (Infoinseln) halbwegs lesen und verstehen können.
Personen die Prozesse entwickeln und freigeben sollen, sollten schon mehr können, usw. Das lässt sich im Zuge eines Audits auch recht gut überprüfen (wenn der Auditor in der Statistik halbwegs sattelfest ist).
ps: Hast du auf deinen Beitrag irgendwie ein Copyright :-) :-) ???
Systemmanager :-)
geändert von – Systemmanager on 15/01/2008 20:17:47
Hallo Systemmanager,
ne, nix Copyright, mein Kopierer steht links ;-)
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Ich würde sagen, die Person, die mit dem Hubwagen den Ausschuß wegfährt sollte die Ausschußstatistik deuten können, der Kollege, der an seinem Spritzgußautomaten, eine Anzeige mit OT/UT und Eingriffgrenzen beobachtet, sollte annähernd erklären können was er da macht.
Derjenige, der ihm diese Grenzen vorgibt, sollte erklären können wie er das berechnet.my 2 cent
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Hohle Gefässe geben mehr Klang als gefüllte. Ein Schwätzer ist meist ein leerer Kopf. <August von Platen>
—Hallo zusammen,
unser Auditor sagt (wir setzen die Qualitätsregelkarte ein), dass der Arbeiter an der Maschine den Begriff „Streuung“ erklären können muss.Durch einen einfachen Aushang am Infoboard wird es jeder Werker scher nicht kapieren!?
Wie schult Ihr dann Eure Mitarbeiter?
Gibt es ein Werk „Statistik for Runaways“?
Gruß
AlexbikerHi, qualyman,
jetzt ist der Groschen bei mir gefallen.
Du zitierst: „..Grundbegriffe, wie Streuung, Lenkung Beherrschung), Prozessfähigkeit, Überregelung…….müssen in der gesamten Organisation verstanden und benutzt…“
Da ist zu unterscheiden zwischen dem Wissen, Können und Lernen eines Individuums und dem eines Teams.
In keinem Chirurgenteam kann jeder alles, und doch wählt der Verfasser der Norm solch ein Team für die Erkrankung seines Sohnes.Deshalb: Solange es heißt „die Organisation muß wissen/können“, da heißt es eben nicht „jedes Individuum nuß wissen/können“.
Sondern: Wann immer die Organisation eine zugesagte Leistung zu erbringen hat, findet sich eine Person, die das kann.
Was umso schwerer sein dürfte, je mehr Zeit die Leute in Seminaren vertrödeln, Dinge zu lernen, die sie nicht brauchen, weil ihr Kollege das kann.
Ciao
Wolfgang HornHallo Wolfgang,
unser Ober-Q hat folgende Sätze geprägt:
„Wir sind e i n e ORGANISATION!“
„Und es gibt ein ORGANIGRAMM für die ORGANISATION!“
„Alle die im ORGANIGRAMM stehen, müssen statistische Methoden kennen!“Leider wurden damit das Team und damit auch die Individuen in der Fertigung total vernachlässigt.
Ganz klarer Fall einem ORGANISATIONSVERSCHULDEN !!
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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geändert von – qualyman on 01/02/2008 12:22:58
Hallo Alexbiker,
es gibt ein Buch „Statistik für Dummys“, aber ich glaub nicht, dass das einem Werker in der Produktion hilft. Speziell für Prozesse / QM gibt es noch kein Buch. (Irgendwann werde ich dazu mein Buch fertig schreiben, aber das dauert noch.)
Für eine Werkerschulung bietet sich an, die Begriffe Mittelwert und Streuung mit einem praktischen Beispiel greifbar zu machen. Z. B. kannst Du die Werker bitten, zehn Mal das gleiche Material auf eine bestimmte Länge abzuschneiden (5 cm Drahtstücke, 1 cm Strohhalme, usw.) Anschließend messen sie sowohl ihre eigenen Teile als auch die Teile der anderen Werker. Alle Messwerte werden in eine Tabelle eingetragen und grafisch dargestellt. Nett sind z. B. Darstellung wie alle Messungen in einer Grafik, Teil 1-Messungen je Werker (da hast Du die Mess-Streuung je Prüfer) oder alle Messungen je Werker A. (Natürlich ist es relativ einfach solche Grafiken mit einer Statistik-Software zu erstellen. Excel reicht dafür allerdings auch aus.)
So können alle sehen, was unterschiedliche Niveaus (Mittelwerte) und Variationen (Streuung) sind, sie können ggf. zusätzlich die Mittelwerte und Standardabweichungen berechnen (lassen) und vergleichen, wie groß die Unterschiede sind.
So hast Du nicht nur die Kennzahlen Mittelwert und Streuung eingeführt, sondern könntest darüber hinaus auch noch Messsystem-Analysen erklären, wenn die Teile mehrfach gemessen werden.
Viele Grüße
Barbara
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Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.
(Charles Dickens, Schriftsteller)hallo barbara!
wie weit ist denn dein buch?
hier wäre dein erster leser :Dschönes we
hacki„das ist ein walversprechen. das muß man nicht halten!“ käpt’n blaubär, der weiseste bär des universums
Hallo hackilein,
ca. ein Drittel ist fertig. Du darfst das gerne Korrektur lesen, sobald der Rest da ist ;-)
Viele Grüße
Barbara
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Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.
(Charles Dickens, Schriftsteller) -
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