Risikoanalyse?2003-11-17T12:04:45+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Risikoanalyse?

Ansicht von 4 Beiträgen – 1 bis 4 (von insgesamt 4)
  • Autor
    Beiträge
  • Silvia
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1

    Hallo,

    ich bin neu hier!

    Ich hoffe, Ihr habt dieses Thema noch nicht allzu oft besprochen! ;)

    Unser Kunde (wir sind eine Industrielackiererei) möchte Griffe für Autotüren bei uns lackieren lassen. Dafür will er erstmal vorab eine Risikoanalyse, Prozessbeschreibungen usw… Ich habe vor allem ein Problem mit der Risikoanalyse. ;( Wie kann so was aussehen??? Oder woran kann oder muß man sich denn orientieren???

    Ich würde mich sehr über hilfreiche Tipps freuen!

    Viele Grüße Silva

    Ina
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 16

    Bei Risikoanalyse würde ich auf FMEA tippen, wobei Du diese niemals aus dem Haus gibst sondern nur zur Einsicht beim Besuchstermin zur Verfügung stellst.

    Ansonsten fällt mir dann auch nichts weiter konkret ein.

    Bin mal auf weitere Meldungen gespannt.

    pedro
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 3

    Hallo Silvia!
    In der Automobilindustrie ist die FMEA das etablierteste Instrument zur Risikoanalyse. Das wird jeder Kunde akzeptieren, es sei denn, die FMEA wurde nicht korrekt angewendet.
    Natürlich könnt ihr auch ein selbst entwickeltes Verfahren anweden, nur muss es irgendwie systematisch und nachweisbar die Risiken erkennbar und vermeidbar machen. Und der Kunde muss es akzeptieren.
    Hoffentlich konnte ich dir helfen.
    Grüße

    Vanadis
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 19

    Hallo Silvia,

    ich denke auch, wie Ina und Pedro, daß es sich bei der von eurem Kunden geforderten Risikoanalyse um die Vorlage oder Erstellung einer „Fehler-Möglichkeits- und Einflußanalyse“ handelt.

    Sie ist Werkzeug und Methode der Qualitätsplanung zur vorbeugenden Sicherung der Qualität. Damit werden durch vorausschauende Analyse mögliche Fehlerquellen in der Konstruktion, Planung und Produktion erfasst und deren Auswirkungen auf Produkte, Dienstleistungen und den Fertigungsprozess durch Umsetzung präventiver Schritte verhindert.

    Bei der geforderten Art der FMEA wird es sich wohl um eine Prozeß FMEA handeln, da
    eurerseits „Dienstleistung“ (keine Konstruktionsverantwortung)

    Die Prozeß-FMEA ist eine Analyse der Fehlermöglichkeiten aus der Sicht der Fertigung.
    Hierzu wird die FMEA nach der Erstellung der Arbeitspläne zur Herstellung des Produkts/Dienstleistung durchgeführt.
    Die Zielsetzung lautet hier, die Schwachstellen in den Fertigungsplänen aufzudecken, die möglicherweise zu Fehlern führen werden, ihre Schwere zu bewerten und gegebenenfalls geeignete Abstellmaßnahmen zu benennen und implementieren(Bewertung nach RPZ)

    Die aus der FMEA resultierenden Maßnahmen zur Fehlervermeidung finden sich bestenfalls schlüssig dokumentiert (als Prozeß der Reihe folgend) in einer Prozeßflußbeschreibung (PFD) und entsprechenden Kontrollplänen wieder.

    Da ich als Supplier Quality Engineer für die qualifizierung qualitätsfähiger Lieferanten verantwortlich bin, enth. FMEA + entspr. Prozeßflußdiagramm + entspr. Kontrollplan für mich wichtige Beurteilungskriterien, ob alle qualitätsrelevanten Tätigkeiten des Lieferanten den geplanten Anordnungen entsprechen (Ubereinstimmung FMEA zu PDF zu ControlPlan)und geeignet sind Qualitätsziele zu erreichen (FMEA-Review)

    Ich fordere daher mit jeder Qualifizieung neuer Produkte/Prozess die Vorlage entsprechender Fähigkeitsnachweise, FMEAS, PDF, Kontrollpläne via PPAP ein.
    In der Regel werden diese Dokumente auch an mich transferriert, Ausnahme: Katalogware ->
    Lieferant 100% designverantwortlich = FMEA
    wird aus Geheimhaltungsgründen nicht ausgehändigt, ist aber vor Ort einsehbar.

Ansicht von 4 Beiträgen – 1 bis 4 (von insgesamt 4)
  • Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
Nach oben