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Moin,
wir ein Kunststoffteil wo wir eine Bohrung nach dem spritzen noch nachträglich aufreiben müssen, damit wir die gefordeten Maße einhalten können.
Nun ist auf der Kundenzeichnung noch eine Oberflächenrauhigkeit von Rz 25 angegeben. Nun schickt uns der Kunde die Kunststoffteile zurück und behauptet das die Bohrung viel zu rauh sei.
Nun gut, ich hab dann die Bohrung mit unseren Rauhigkeitsmessgerät vermessen und es kamen Werte bis max. Rz 19 heraus, also ergo geforderte Spezifikation eingehalten.
Ich hab das dem Kundne mitgeteilt und der meinte doch jetzt so wie wir das gemessen haben geht das gar nicht! Er meinte durch die Riefen vom Reiben könnte man die Oberfläche nicht messen.
Ich behaupte aber das Gegenteil.
Was stimmt jetzt?
Hat jemand ähnlich Erfahrungen gemacht?Gruß: Mr.Idea
Hallo Mr.Idea!
Zwei ganz unwissenschaftliche Fragen:
1. Was mißt man denn mit dem Rauhigkeitsmeßgerät, wenn nicht die Riefen?
2. Wie kommt denn der Kunde darauf, daß die Teile zu rauh sind?Nachtrag: Die gewohnte Optik zu definierten Rauhigkeiten kommt natürlich vom gewohnten Dreh- oder Fräsprozeß. Bei einem anderen Herstellungsprozeß können die Teile bei nach mathematischer Formel gleicher Rauhigkeit ein optisch völlig anderes Bild bieten. Wenn Euer Kunde auf eine Oberfläche, wie sie ein glattes Spritzgußwerkzeug hinterläßt, gehofft hat, kann es natürlich sein, daß er jetzt enttäuscht ist. Was ist zu dem Thema denn in der Angebotsphase besprochen worden?
Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Hallo,
zu 1. Bin ganz deiner Meinung.
zu 2.) Jetzt kommt der Hammer: Kunde:“ Ja, wir haben in die Bohrung geschaut und die ist uns zu rauh“. -> Daher auch meine Messung.
Was während der Angebotsphase besprochen worden ist kann ich nicht sagen, da waren wir nicht involviert. Aber es gibt ja eine Zeichnung woraus alles hervor geht. Und i.m.h.o. ist alles Zeichnungsgerecht.
Das was mich halt störrt ist halt die Aussage: „Sie können das so nicht messen, wegen der Riefen vom Reiben“Gruß: Mr.Idea
Hallo Mr.Idea!
Ich bin hier nicht der absolute Mechanikspezialist, von daher kann ich Dir nicht die Details liefern. Aber zu Rz und Ra gibt’s Normen. Auf die beziehen sich die Zeichnungsangaben. Und nach denen arbeiten normalerweise auch die Meßgeräte. Und die sind unabhängig vom Bearbeitungsverfahren. (Für unsere Keramikteile haben wir auch Ra-Angaben. Die sehen auch nicht aus wie gedreht.) Und das ist alles, was es offiziell zum Thema „Reklamieren“ zu sagen gibt. Wenn der Kunde in Zukunft eine hübschere Oberfläche wünscht, muß man sich halt zusammensetzen.
Wie waren denn die Erstmuster? Oder sind das Erstmuster?
Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Hallo,
tja die Erstmuster war besser. Das lag daran das ein anderer MA die Kunststoffteile aufgebrieben hat.
Als zukünftige Maßnahme wird jetzt eine Hartmetallreibahle bestellt und die Drehfrequenz und Vorschub im Datenblatt festgehalten.
Aber um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen, ich seh schon das ich mit meiner Messung/ Meinung vollkommen richtig gelegen habe.
Wäre dennoch schön andere Meinungen noch zu hören.Gruß: Mr.Idea
Hallo Mr.Idea!
Bin zwar schon wieder der gleiche ;-) Aber: Wenn Ihr von den Erstmustern noch welche habt, könnte sich lohnen, die zu messen. Einfach, um dem Kunden zu beweisen, daß die Messung schon mit seiner Wahrnehmung paralell läuft und daß die Erstmuster halt um Längen besser als die Zeichnungsforderung waren.
Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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