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Hallo erstmal!
Komme gerade aus einem sehr lebhaften Meeting, wo zwischenzeitlich der Produktionsleiter eingeratzt ist (wg der schlechten Luft oder so)
Thema: Qualitätsverantwortung
Grund: 30.000 Teile falsch gekennzeichnet, bis zum Kunden gelangtGrundsatzfrage von unserem GF:
„Ja wer ist denn überhaupt für die Qualität der Produkte in unserem Unternehmen verantwortlich? Hat denn die QS wieder einmal geschlafen!“ und schaut mich noch so sonderlich vorwurfsvoll an!
„Ich nedde verantwortlich für Q der Produkte!“ so meine überzeugende Antwort darauf.
„Qualität wird produziert und nicht kontrolliert!“, damit setzte ich noch eins drauf und dem Produktionsleiter, der nun wieder erwachte, die Röte ins Gesicht!
Und dann gings 90min hin und her.Was sagt den Ihr dazu? Ist in Eueren Unternehmen auch noch das Qualitätsdenken wie 1950?
Wie bekommt man dies aus den Köpfen der Führungsmanschaft heraus und bewegt sie auf die neuzeitlichen Einstellung, bei dem ein jeder für seine Arbeit und deren Qualität verantwortliche ist?
Klar habe ich durch diesen Vorfall auch Lücken im System entdeckt, Analysen gemacht, Ursachen gefunden, Maßnahmen getroffen und mit Terminen festgezurrt!
Das ist das, was ich unter QM verstehe!
Oder liege ich da etwa falsch?Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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kopf hoch!
zu 90% ist das so immer noch üblich.. :-/
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Jedes Betriebssystem hat sein Maskottchen: MacOS den Apfel, BSD den Dämonen, Linux den Pinguin, Windows die allgemeinen Schutzverletzungen.
—Hallo qualyman,
leider muss ich Dir in einem Punkt widersprechen. 1950 war das Qualitätsdenken in deutschen Unternehmen mit Sicherheit noch ein Anderes. Oder wäre „Made in Germany“ sonst, zum leider vergangenen, Aushängeschild geworten?
Ich wurde mal von meinem GF in einer entsprechenden Runde einmal gefragt: „Qualität. Dieses Wort fängt mit welchem Buchstaben an…(rethorische Pause)…wie heißt Ihre Abteilung?“
Meine Antwort daraufhin, lass ich an dieser Stelle mal…
„Made in Germany“ is ein immer noch ein Zeichen für Qualität, genauso wie die Erde wieder eine Scheibe ist ;-)
Grüße
s.OliverServus Qualiman,
In meinem Betrieb (TS16949 Zert.)haben wir 350 Mitarbeiter, davon sind 5 Qualitäter. Also kannst du dir ja denken wieviel durch die Q-Abteilung geprüft wid, nämlich gar nix!Jeder ist für seine Prozesse selbst verantwortlich, ansonsten liese sich die ganze Firma gar nicht lenken.
Es ist ein leichtes zu sagen : “ Da hat die Q-Abteilung versagt“Diese Einstellung ist zum Tode verurteilt, jeder der was anderes behauptet hat nicht begriffen, wieso Q-Managment betrieben wird.
Gruss Carlos
Moin zusammen,
aus meiner Erfahrung raus, kann ich es nur bedingt bestätigen, was Qualyman sagt.
Die Trennung von QS und Produktion (teilweise so gewollt) führt dazu, dass sich Produktionsmitarbeiter entspannen und die Verantwortung teilweise auf die QS schieben. Das will nicht heißen, dass sie die Produktqualität der QS zuschieben, aber dort noch „zur Not“ eine Kontrolle haben, die sie auch gerne als Werkzeug respektive Ausrede benutzen.
Letztes Jahr habe ich die erfolgreiche Zusammenführung von QS und Produktion miterlebt. Die Schichtverantwortlichen haben jetzt die Freigabemöglichkeit. Meine Erfahrung nach ca. 3/4 Jahr Laufzeit ist super. Es gab nicht einmal anfängliche Schwierigkeiten, mal abgesehen von einigen Unsicherheiten bezgl. der Kundenforderungen.
Was ich damit sagen will:
Nehmt die Produktion als aktiven QM-Teil mit ins Boot. Das ist aus meiner Sicht gelebtes System.@Qualyman: Die Art von Disukussionen, die Du erlebt hast, kenne ich natürlich auch. Ein QS-Leiter/QMB wird natürlich immer gerne schief von der Seite angesehen und die Verantwortung des eigenen Handelns abgeschoben. Vielleicht hilft dir auch hier fünf mal „Warum?“ zu fragen. Vielleicht fühlen sich die Produktionsmitarbeiter nicht ernst genommen oder sind demotiviert oder oder oder …
Viele Grüße und viel Erfolg
QmarcHallo Qualyman!
Ist bei uns zum Glück nur noch in einzelnen Köpfen so. Und der Produktionsleiter wäre bei uns wohl auf seiner vorletzten Besprechung gewesen.
Was nicht heißt, daß die Qualität immer stimmt oder keine haarsträubenden Sachen laufen. Aber man wird als Qualitäter prinzipiell als Hilfestellung und nicht als Hauptverantwortlicher gesehen. Außer natürlich auf dem eigenen Arbeitsgebiet.Schöne Grüße
Frank
„There’s no problem too great for running away from it!“ (Charlie Braun)
Hallo QMarc,
sicherlich hast du recht mit „Nehmt die Produktion als aktiven QM-Teil mit ins Boot. Das ist aus meiner Sicht gelebtes System.“ In der Praxis ist sich doch leider jeder selber der nächste und jeder versucht soviel wie möglich auf andere abzuwälzen. Mit dem Erfolg den Qualyman oben beschreibt – man streitet sich um die Verantwortung statt Lösungen zu suchen. LEIDER. So geht es wohl in den meisten (vielen) Unternehmen.
Ralf
@Ralf:
Wahrscheinlich hast Du recht. Deswegen bin ich der meinung, QM ist nicht ein Frage der Dokumentation (der Eindruck mag hier im Forum manchmal entstehen), sondern der gelebten Streit- und Qualitätskultur.
Fehler passieren eben – ja und? Dann setzt man sich gemeinsam hin (!) udn überlegt, wie man sie abstellen kann. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass dieser Gedanke der Kontrollfunktion von QS eben auch Nachteile hat. Eigentlich sollten wir die im gelebten QM so nicht brauchen müssen tun …Viele Grüße
Qmarc@all
Wir sind uns aber schon darüber einig, das die (positiven) Erfahrungen hier, nicht die Regel darstellen.
Allein die Tatsache, das die Leute hier wohl eher dem „Q-aktiven“ Anteil der Berufsgruppe zuzuordnen sind, verzerrt bereits die Sicht auf das „alltägliche“ Q-Leiter Leben erheblich.
Wie schon geschrieben.. zu 90% ist der Q Mann für die Qualität verantwortlich.. (und für die GFs ect ist der Begriff Qualität in Falle eines Falles dehnbar)Loretta
—
Jedes Betriebssystem hat sein Maskottchen: MacOS den Apfel, BSD den Dämonen, Linux den Pinguin, Windows die allgemeinen Schutzverletzungen.
—@Loretta:
Hmm, weiß nicht so recht. Vielleicht neigen wir auch dazu. manch Dinge zuuu kritisch zu sehen und uns hier darüber auszutauschen.Vielleicht sollten wir mal einen Thread aufmachen “ Was mir heute alles positives passiert ist …“.
Mal schauen, wie schnell der angezündet wird? :-)Have a good time
QmarcHallo zusammen,
im Fall des (Fehler-)Falles, wenn man mehr oder weniger rhetorisch und vorwurfsvoll nach der Verantwortung gefragt wird,finde ich folgende Strategie nicht schlecht. Selbstverständlich nehme ich die gesamte Verantwortung auf mich, aber da Verantwortung untrennbar mit Befugnissen verknüpft ist, müssen in Zukunft einige Befugnisse geändert werden und zwar ….
Da hat sich noch nie jemand drauf eingelassen.Gruß
JürgenHallo pualyman,
der Kunde sollte natürlich keine fehlerhaften oder falsch gekennzeichnete Ware bekommen.
Es wurde ein Gespräch geführt i.O.
Hattest Du vorher die Möglichkeit eine Analyse der falschen Kennzeichnung zu machen?
Wurden evtl. Abläufe, Kontrollen u.s.w die beschrieben sind nicht eingehalten?
Dafür ist die QS nicht verantwortlich sondern PL, AL und Mitarbeiter die dafür ja auch eine Einweisung bekommen haben.
Das QM/QS erstellt das „Handwerkszeug“ in der Produktion muß damit gearbeitet werden und dafür ist der Produktionsleiter zuständig.Tschüß
Servus Qualyman….
ich glaub der eigentliche Grund für den Thread hat sich (leider) erledigt, aber ich mag trotzdem noch was sagen:
Ich musste meinem GF auch erklären, dass ich nicht der Schuldige bin, wenn mal auf nem Schiff irgendwo irgendwas mit der Qualität nicht 100% ist. Das hat er erstmal net verstanden.
Mittlerweile hab ich die Sache so eingeführt, dass die MA die Sachen prüfen bzw. die Prüfungen herrichten, ich mir (vor allem zu Lernzwecken) alles ansehe, dokumentiere und die MA mit unterzeichnen lasse.
Ich wehre mich bei dem Gedanken und bei der Vorstellung, alleine für ein 10 Millionen Euro Projekt als alleiniger Qualitätsverantwortlicher zu stehen.
Und ich geb dir Recht, Qualität kann man nicht hereinprüfen.
Die meisten GF sind leider nicht in der Lage, den Unterschied zwischen den QS Abteilungen früher und heut zu sehen, darüber gibt es sogar Studien…..Dino
Man gab uns mancherlei auf Erden:
zum Denken gab man uns die Stirn,
man gab uns Herz- und Leibbeschwerden,
doch auch den Himmel und den Zwirn.
(Heinz Erhard) -
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