QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Prüfmittelfähigkeitsuntersuchung
-
AutorBeiträge
-
Hallo zusammen,
wir haben bei unserer Prüfmittelfähigkeitsuntersuchung (Verfahren 1) einen Cgk von größer 1 bei der Auswertung angegeben .(selbst erstelltes Exceldokument)
jetzt wurde uns mitgeteilt, das dies zu gering währe, unser ziel sollte ein Cgk von min.1,33 sein.
Es gibt wohl unterschiede zwischen den Automobilherstellern die einen Cgk von 1,33 bis 2,0
verlangen.Und wo finde ich noch mal die Vorgabe das der Cgk min 1,33 sein muss.
Danke schon mal für eure hilfe.
Es gibt zwei Standpunkte – meinen und den falschen!
geändert von – lump on 09/06/2011 14:54:02
Hallo Lump,
die Forderung von Cg>=1,33 (und Cgk>=1,33) findest Du im VDA Band 5, 2. Auflage [2010], auf Seite 55 direkt unter den Formeln für Cg und Cgk.
Die Automobilhersteller haben allerdings nicht nur unterschiedliche Ideen dazu, wie hoch Cg und Cgk sein sollen, sondern auch zu den Formeln. Wenn also Anforderungen gestellt werden, solltest Du als erstes schauen, nach welcher Formel Cg und Cgk ausgerechnet wird.
Ein Beispiel dafür ist die Frage, ob bei Cg durch 6S oder 4S geteilt werden soll. Eigentlich werden bei allen Fähigkeitskennzaheln 6S verwendet. Laut VDA wird aber bei Cg mit 4S gearbeitet. (6S entspricht einer Abdeckung von 99,73% bei Normalverteilung, 4S einer Abdeckung von 95,45%.)
Der Unterschied kann ziemlich groß sein. Hast Du z. B. eine Standardabweichung in den Wiederholmessungen von S=0,5 und eine Toleranzbreite von 15,0, ergibt sich mit 6S:
Cg = (0,2*T)/(6S) = (0,2*15,0)/(6*0,5) = 1,00
und mit 4S:
Cg = (0,2*T)/(4S) = (0,2*15,0)/(4*0,5) = 1,50Damit hättest Du mit der 6S-Formel die Anforderungen Cg=1,33 nicht erfüllt, bei der 4S-Formel dagegen schon.
Letztlich ist es immer eine Frage, wie genau das Messmittel sein muss, damit der Prozess ausreichend gut beurteilt werden kann. Weitere Informationen dazu (tatsächlich auch in lesbarer Form) findest Du im VDA Band 5 (in der neuen Ausgabe von 2010).
Viele Grüße
Barbara
_____________________________________
Eine gute wissenschaftliche Theorie sollte einer Bardame erklärbar sein.
(Ernest Rutherford, Physiker) -
AutorBeiträge
- Sie müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.