QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Prüfmittelfähigkeit bei Lehren (attributive Prüfun
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Hallo allerseits,
überall im Web und meist auch in diesem Forum ist von variablen Meßwerten die Rede, wenn es um die Meßmittelfähigkeit geht. Deshalb möchte ich hier mal das Thema einer attributiven Meßmittelfähigkeitsuntersuchung ansprechen.
Zur MSA für eine Lehrenprüfung stehe ich vor einigen Aufgaben. Vielleicht habt ihr einige Tips aus der Praxis.
Wir stellen kleine Blechteile her, in die wir Löcher Ø 10 +0,05 stanzen. Die Prüfung erfolgt mit einem Grenzlehrdorn.
Zunächst müssen die tatsächlichen Ist-Werte der Teile bekannt sein. D. h., es muß eine Messung mit Meßschieber, Meßmikroskop etc. erfolgen. Auch diese Messung hat eine Messunsicherheit, die indirekt in die MSA einfließt.
Wie wird das in der Praxis bei euch gehandelt?Laut MSA-Handbuch sollen die tatsächlichen Meßwerte der Prüflinge eine hohe Qualität aufweisen, indem eine gewisse Streuung im Toleranzbereich vorliegen soll. Unsere Stanzdurchmesser werden aber bewußt an der oberen Toleranzgrenze gefertigt, da eine Spielpassung vorliegen soll. Darüber hinaus haben die Teile keine Streuung über die gesamte Toleranzbreite. Es liegt also eine geringe Qualität der Meßwerte vor.
Sind solche Teile überhaupt für MSA geeignet?Vor einigen Jahren sollten wir eine MSA (Durchmesserprüfung mit Lehrdorn) für einen Kunden durchführen. Da unsere QS hier noch keine Erfahrung hatte, wurde der Kunde um freundliche Unterstützung gebeten. Nach intensiver interner Erörtung hat man uns dann mitgeteilt, dass man auch nicht wisse wie das geht. Letztendlich wurde auf die MSA verzichtet.
Gibt es bei euch hilfreiche Praxiserfahrungen und eine Software (Excel etc.), mit der man diese Aufgabe erledigen kann? Literaturhinweise?
Im Voraus Danke für eure Unterstützung.
Gruß Fritz
Hallo Fritz,
ich denke, eine attributive MSA ist schwierig, aber nicht unmöglich.
Wir haben in einem Fall einen Satz von 20 Prüfmustern geschaffen, von denen 15 io und 5 nio waren und wiederholen die Qualifizierung anhand dieser Muster regelmäßig.
Die Qualifizierung dieser Muster erfolgte von einem besonders erfahrenen Mitarbeiter (es geht um das Vorhandensein bzw. nicht-vorhandensein eines Fehlers).Du schreibst, daß ihr tendenziell am Rand des Toleranzfensters fertigt, um eine geeignete Passung zu gewährleisten. Ich würde für den Zweck der MSA die Maße zunächst umschreiben (z. B. 10,02 ± 0,03 oder wie auch immer) und dann hochgenaue Master-Probestücke (Genauigkeit ca. 1 Zehnerpotenz besser als Produkttoleranz) fertigen lassen, anhand derer die Lehren überprüft werden. Damit hättest du eine ganze Toleranzbreite für deine MSA vorliegen.
mfg Rainaari
Hallo Rainaari,
danke für deine Rückmeldung. Den Vorschlag, die Toleranz umzuschreiben, werde ich mal ausprobieren. Hört sich erstmal vielversprechend an.
Die „wahren“ Statistiker in diesem Forum sind möglicherweise schon im Skiurlaub. Hätte mir gerne mehr als eine Rückmeldung gewünscht. Aber so richtig einfach ist dieses Thema ja auch nicht und bei den wenigsten gehört es zum Tagesgeschäft.
Gruß Fritz
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