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AnonymGast15. März 2009 um 15:01 UhrBeitragsanzahl: 2122
Hallo zusammen,
ohne das Ergebnis von hagazuza schmälern zu wollen, oder die drei legga Kuchen wegnehmen zu wollen:
Die „Gretchenfrage“ von AlexQM ist keine solche, sonder sie ist vollkommen berechtigt.Hier haben vermutlich präventive Instrumentarien versagt:
A) Warum hat der interne Auditor den kompletten PMÜ Bereich vor der Zertifizierung übersehen?
Bei jeder internen Auditorenausbildung, egal bei welchem Ausbildungsanbieter, ist das Thema PMÜ mit Kalibrierung ein zentraler Lehrgangsgegenstand.
B) Wurde denn kein Stufe 1 Audit nach 17021 vor der Erstzertifizierung durchgeführt?
Diese Dokumentenprüfung vor Ort mit Betriebsrundgang dient u.a. der Verhinderung solcher „Brüller“ im eigentlichen Zertifizierungsaudit, ist aber kein Voraudit.
Weiterführende Fragen tauchen auf bei der Nachsendung von Unterlagen:
C) Warum werden Dokumente an eine andere Person als den ursprünglichen Auditor gesendet?
Nur er kann die Unterschiede der Nachsendung zur eingesehenen Dokumentation vor Ort beurteilen.
D) Eine Abweichung zum Thema PMÜ führt im geschilderten Fall auf jeden Fall zu einem Nachaudit vor Ort.
Wenn sich, wie beschrieben, zum gegenwärtigen Zeitpunkt das PMÜ System noch in der Planungsphase befindet, dann muss er sich vor Ort von der Umsetzung überzeugen, um die Wirksamkeit der Korrekturmaßnahme aus der Abweichung heraus bestätigen zu können.
Da genügen keine nachträglich erstellten Papierchen, eine akkreditierte Zertifizierungsstelle haut ihm sonst die Ohren struppig, es gibt – trotz Empfehlung des Auditors an die Zertstelle – kein Zertifikat.
Die Punkte B), C) und D) lassen nicht zwangsläufig auf eine Akkreditierung schließen.
Bei PMÜ geht es nicht darum die Wünsche eines Fetischisten zu erfüllen, der vom Unternehmen bezahlt wird seinen Job zu machen, sondern darum für das Unternehmen
– einem Zertifizierer Konformität mit einem Regelwerk nach(!)weisen zu können
– einem Richter mit gerichtsfester Dokumentation be(!)weisen zu können
z.B. bei einer unberechtigten Reklamation, wenn es plötzlich um viel Geld geht.Und mit dem „Wegdiskutieren“ und „Geldverschwenden“ würde ich persönlich so lange warten, bis ich ein nachweislich stabil funktionierendes PMÜ – System habe, das mein Unternehmen vor unkalkulierbaren Geldausgaben genau dieser Art schützt.
Trotz deutlicher Worte viel Erfolg bei der Umsetzung mit den Tipps oben und
liebe Grüße von
Heinrich Schrenker
Guten Tag die Damen und Herren,
den vorangeschriebenen von Herrn Schrenker und Alex ist erstmal nichts hinzuzufügen. Gute Beiträge, eigentlich wollte ich mich dazu auch noch aüßern, ist jetzt nicht mehr nötig. Hm, naja, beim nächsten mal. Wolf
Oooch, Herr Schrenker,
das würde ich jetzt mal nicht so eng sehen. Wenn ich bedenke, wie viele Lieferanten ich letztes Jahr angeschaut habe, bei denen das Thema „Prüfmittelkalibrierung“ irgendwo zwischen „Saustall“ und „fast nicht vorhanden“ schwankte und die von namhaften Stellen nach ISO 9001 zertifiziert worden waren…
Der Einkäufer, der kopfschüttelnd mitgelaufen war, meinte nachher nur noch „Eigentlich sollten Sie das Geld von Ihrem Zertifizierer zurückfordern, der hat ja gar nichts dafür getan.“ Anscheinend ist es normal, daß ein Audit zu 90% daraus besteht, daß man in einem Besprechungszimmer bei Kaffee und Gebäck Papiere wälzt.
Aber das sind wir jetzt wieder beim Theme „Wert von ISO-Zertifikaten“ und den Thread haben wir schon so oft angezündet, daß er längst abgebrannt ist…Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
ein echter „Frank“
kurz, bissig und zum Punkt.
I like it.
Gruß msb
Dankeschön!
:-)))
Ich weiss ja nicht wieviele „akkredetierte“ Stellen ausser dem TÜV und der DGQ unterwegs sind aber zumindestens diese sind nicht zu unterschätzen. Habe bis jetzt 1x Zertifizierungsaudit durch den TÜV mitgemacht und das hat mir gereicht! War nix mit Büroaudit , der Herr Auditor war mit seinem Nachfolger(Auditor in Ausbildung) unterwegs , ein teuflisches Gespann :-) Bin mit einer Nebenabweichung davongekommen.
AnonymGast22. März 2009 um 15:57 UhrBeitragsanzahl: 2122@AlexQM: Die DGQ ist die Ausbildungsgesellschaft, die DQS die Zertifizerungsstelle, analog wie bei TÜV SÜD Akademie und TÜV SÜD Management Service GmbH.
Eine Übersicht aller zum gegenwärtigen Zeitpunkt 115 akkreditierten QM Zertifizierungsstellen für alle Scopes ist zu finden unter:
http://www.tga-gmbh.de/scopes/index.php?id=0020&idsub=3@Frank Hergt: Da gebe ich Ihnen Recht, das trifft in vielen Fällen bestimmt zu, hat aber mit eng nix zu tun.
Nur weil eine Zeitung mit 4 Buchstaben Millionen von Lesern hat, muss sie weder gut, noch für mich als lesenswert relevant sein.Ich werde mich auch weiterhin nur nach oben orientieren und „Werte = Ziele“ setzen, die ich auch wirklich selbst beeinflussen kann.
Sonst sind sie sinnlos.Der genannte „Wert von ISO-Zertifikaten“ ist mir schon lange wurscht.
Ich rate sogar deutlich davon ab, dieses kümmerliche Kriterium in der Lieferantenbewertung heran zu ziehen.Für mich zählt der Mehrwert = Nutzen meiner Arbeit, den ich versuche bei Kunden zu erzeugen.
Das klappt leider nicht immer.
Erst die Rückmeldung meiner Kunden, und die Kommunikation außerhalb der offiziellen Auditzeiten, gibt mir die Bestätigung, ob meine Arbeit auch wirksam ankam.Aber nun sind wir ganz weit weg vom ursprünglichen Thema PMÜ.
Liebe Grüße
Heinrich Schrenker
geändert von – Heinrich Schrenker on 22/03/2009 16:01:32
@Frank Hergt: Da gebe ich Ihnen Recht, das trifft in vielen Fällen bestimmt zu, hat aber mit eng nix zu tun.
Nur weil eine Zeitung mit 4 Buchstaben Millionen von Lesern hat, muss sie weder gut, noch für mich als lesenswert relevant sein.Ich werde mich auch weiterhin nur nach oben orientieren und „Werte = Ziele“ setzen, die ich auch wirklich selbst beeinflussen kann.
Sonst sind sie sinnlos.Der genannte „Wert von ISO-Zertifikaten“ ist mir schon lange wurscht.
Ich rate sogar deutlich davon ab, dieses kümmerliche Kriterium in der Lieferantenbewertung heran zu ziehen.Für mich zählt der Mehrwert = Nutzen meiner Arbeit, den ich versuche bei Kunden zu erzeugen.
Das klappt leider nicht immer.
Erst die Rückmeldung meiner Kunden, und die Kommunikation außerhalb der offiziellen Auditzeiten, gibt mir die Bestätigung, ob meine Arbeit auch wirksam ankam.Grins. Das „eng“ war von mir auch mit aktiviertem Zynikermodus. Ansonsten sehe ich das so wie Sie.
Schöne Grüße
Frank
„Es ist alles gesagt – nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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