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Wir sind ein kleines Unternehmen mit gerade mal 40 Mitarbeitern und entsprechend wenig Prüfmitteln. Für die Zertifizierung haben wir uns extra Prüfmittel zur Kalibrierung angeschafft, die eine höhere Messgenauigkeit haben, als die vorhandenen. Wir haben diese Prüfmittel jedoch nicht vom Hersteller kalibrieren lassen. Und genau das hat der Auditor im Audit bemängelt: Wir bräuchten kalibrierte Prüfmittel zur Überprüfung. Wie seht ihr das? Müssen neue Prüfmittel tatsächlich kalibiriert sein oder reicht es, wenn sie eine gewisse Genauigkeit(Messklasse M1)aufweisen? Ich meine, es müsste doch auch so etwas geben wie eine Herstellergarantie?!
Hallo Kirsten!
Rückführbarkeit auf nationale und internationale Normale: Da gibt’s keine Gnade. Wäre auch sinnlos. Erst durch diese Rückführbarkeit wird ein Meßmittel erst zu einem Meßmittel. Die Kalibration ist also ein absolutes Muß, sonst hast du nur ein Dingsda, das irgendwelche Zahlen anzeigt. Ich würde aber mal beim Hersteller anrufen. Ein Prüfmittel ohne Werkskalibration zu verkaufen, ist sehr ungewöhnlich. Und zumindest für’s erste Jahr, wenn nicht zwei, tut die dann. Aber ich würde mir an Eurer Stelle jetzt schon Gedanken machen, wie’s dann weitergeht.
Schöne Grüße
Frank Hergt
Hallo Kirsten,
ich weiß ja nicht, was ihr für Prüfmittel verwendet. Du könntest allerdings Folgendes tun: setz dich mit dem Hersteller der Prüfmittel in Verbindung und lass dir, wenn möglich, diese Prüfmittel kalibrieren und natürlich auch einen Kalibrierschein ausstellen, auf dem auch stehen muss, auf welches Normal die Prüfung zurückzuführen ist.
Habt ihr eigentlich eine Prüfmittelüberwachung? Das ist wirklich wichtig. Welche Prüfmittel verwendet ihr denn?Gruß
ManuelaHallo,
mal wieder das alte Thema, Prüfmittel….
Es ist immer wieder schön zu lesen:
Prüfmittel gekauft, schon ist das Problem im Haus.Ich kaufe generell nur Prümittel, welche vom Hersteller mit Zertifikat geliefert werden. Kosten zwar a bisserl mehr, aber das muss man der GL klarmachen. Geht net anders, auch wenns ein harter Kampf ist.
Die Intervalle zur Rekalibrierung kann man, in Grenzen, selber festlegen. So macht es z.B. keinen Sinn, ein Prüfmittel alle 4 Wochen zu kalibrieren.
Und diese Billig-Teile, sprich Meßschieber bis 150 mm oder so, die kann man fast schon nach nem Jahr wegwerfen und neu beschaffen. Aber das liegt auch am Umgang mit den Geräten.Wie gesagt, nix kaufen, wo kein Zertifikat da ist, Prüfmittelmanagement ist Pflicht, kommt man net mehr dran vorbei.
Aber, ich würds net mehr selber machen, sondern extern vergeben. Kost net die Welt und man hat mehr Zeit für wichtige Sachen.Dino
Hallo Kirsten
Hallo QM-Dino
allso Ihr braucht schon kalibrierte Messgeräte um eure produktrelevanten Masse zu überprüfen und zu bestätigen.
In der Messtechnik hat sich eine „Goldene Regel“ bewährt: die Merkmalstoleranz sollte 10x größer als die Fehlergrenze des Messgerätes sein.
Thema Herstellergarantie= Konformitätsbescheinigung.
Diese Konf.-Besch. sagt eigentlich nur aus, das der Hersteller sich gaaaaanz viel Mühe macht ordentlich und sauber und fehlerfrei zu arbeiten, herzustellen. Ein Beweis!!!! für die Einhaltung der propagierten Genauigkeit(besser–> Fehlergrenze) ist das noch lange nicht.Zu QM-Dino,
ich hab bei mir im System hunderte von Messschieber, auch einige davon die älter als 10 Jahre sind!!!! Von wegen nach einem Jahr wegschmeissen. Die kosten zw. 80…200.-€ und geschultes Personal geht damit sorgfälltig um.
Viele Grüße
Yoschua
Vielen Dank für die Infos.
Es sieht so aus, als ob wir nicht daran vorbei kommen könnten, die Prüfmittel nachträglich kalibrieren zu lassen. Das Thema geht mir dermaßen gegen den Strich… Man kann die GL auch nur schwer überzeugen, dass es nötig ist, kalibrierte Kalibriermittel zu kaufen, die schweineteuer sind, denn sie sehen keinen Sinn darin. Bei uns ist diese Prüfmittellenkung eigentlich nur Formsache (weils die ISO vorschreibt…)Liebe Grüße,
KirstenFormsache kann es nur sein wenn die Meßergebnisse nicht Qualitätsrelevant sind.
Sollte das so sein, muß nicht kalibriert werden. Allerdings würde sich dann mir als Auditor die Frage stellen, Warum messt Ihr überhaupt?Ohr könnt natürlich auch selbst kalibrien, wenn euch das extern zu teuer ist.
Gruß Stephan
Hallo Stephan.
Wir kalibrieren doch selbst. Der Auditor ist der Meinung, dass die Messnormale mit Messklasse M1 auch einen Kalibrierschein benötigen. Meiner Meinung nach sind diese Teile doch nach einer Norm hergestellt, oder?
Gruß,
KirstenHallo!
Alle Normale, mit denen andere Messmittel überwacht werden, müssen mindestens eine Genauigkeitsklasse höher sein als diese, und ebenfalls überwacht werden.
=> Rückführung!!!Das heißt, es müssen alle Messmittel im Unternehmen kalibriert werden und es müssen Aufzeichnungen darüber geführt werden. Aufzeichnungen können auch elektronischer Art sein.
Messmittel ist ein sehr wichtiges Thema – auch wegen Produkthaftung, etc.
Wenn die GL nicht einer Messmittelverwaltung- und überwachung zustimmt, dann ist es denen anscheinend egal, welche Qualität die Produkte haben. Denn nur so gut die Messmittel sind, so gut sind auch die Produkte.
Was hilft es euch, wenn ihr super Produkte herstellt, aber gar nicht wißt, wie gut sie sind, weil eure Messmittel schrott messen.Die Forderung lautet:
Es dürfen keine guten Produkte auf Grund von Messungen abgewiesen werden!
Es dürfen keine schlechten Produkte auf Grund von Messungen zum Kunden gelangen! -
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