Prozessmanagement vs. Projektmanagment2004-04-07T12:03:08+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Prozessmanagement vs. Projektmanagment

Ansicht von 7 Beiträgen – 1 bis 7 (von insgesamt 7)
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  • turgut.alper
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 25

    Hallo Leute,

    ich möchte im Rahmen des Qualitätsmanagements ein funktionierendes Prozessmanagement aufbauen. Mein Problem ist, dass im Rahmen der Produktentwicklung ein Projektmanagement aufgebaut wurde, bevor der Produktentwicklungsprozess unternehmensspezifisch von der Beauftragung bis hin zum SOP beschrieben wurde. Die beteiligten Personen am Projektmanagement halten das Prozessmanagement für die Produktentwicklung nicht mehr für notwendig, da alle Forderungen im Prog.-Management schon formuliert wurden. Für mich ist ein Produktentwicklungsprojekt eine Instanz eines Produktentwicklungsprozesses.

    MfG
    Turgut Alper

    stephan_35
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 437

    das mit der Instanz sehe ich genauso
    allerdings muß nicht noch eine drüber stehen. ein querverweis aus dem QMH kann ausreichen wenn das Projektmanagement alles berücksichtigt was die norm fordert und der Zielerreichung dient

    turgut.alper
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 25

    Hallo Stephan 35,

    es geht mir nicht um die Konformität des QMS mit einer Norm. Ich möchte im Rahmen des Prozessmanagements, die Prozesse, die für die Produktenwicklung notwendig sind, präventiv absichern. Das bedeutet für mich, ich möchte die Prozesse und die Leistungsvereinbarungen zwischen den Projektbeteiligten entlang eines Produktentwicklungsprozesses beschreiben, mit denen überhaupt die Forderungen erfüllt werden können.

    Kurz zusammengefasst:
    a. Projektmanagement legt Forderungen an Meilensteinen (Quality Gates)fest
    b. Prozessmangement beschreibt Prozesse zur Zielerreichung

    Meine Herausforderung ist, a. war zuerst da und hat das „WAS“ formuliert, daher halten die Projektbeteiligten den Punkt b., dass „WIE“ für nicht mehr notwendig.

    Standest du auch vor so einem Problem oder jemand anderes?

    MfG
    Turgut Alper

    qualyman
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 2072

    Hallo turgut.alper,

    nach meinem Dafürhalten ist das Prozessmanagement als übergeordnetes und zentrales Steuerelement für sämtliche Aktivitäten innerhalb eines Projektes zuständig. Unterstützend sind dann alle notwendige Fachbereiche, welche zur Zielerfüllung ihren Beitrag leisten.
    Selbstverständlich muß nach der Definition „Was muß erfüllt werden“ natürlich auch die Definition „Wie wird dies umgesetzt“ von den entsprechenden Projektbeteiligten bereichsübergreifend erfolgen.
    z.B. :
    Das Lastenheft vom Kunden beschreibt seine Forderungen „Was wird erwartet“
    Das Pflichtenheft des Lieferanten beschreibt dann die Umsetzung der Forderung „Wie werden wir das tun“.
    Schau doch bitte auch meinen Beitrag unter „APQP-Meilensteine“ an.

    Gute Zeit!

    Qualyman

    Anonym
    Gast
    Beitragsanzahl: 2122

    Hallo.

    Ich mus gestehen, dass Ich Deinen Ausführungen nicht ganz folgen kann.

    Wenn es ein bestehendes Projektmanagement gibt, sollte innerhalb dessen alles geregelt sein, was für ein Prozessmanagement notwendig ist: Vorgehensweisen, Ressourcen, Kompetenzen, Zuständigkeiten usw.

    Hier kann es natürlich sein, dass man die vorhandenen Dokumentationen unter prozessorientierten Gesichtspunkten umformulieren muss, aber wenn es ein Geregeltes „generisches“ Projektmanagement gibt, sollte das nicht die ganz große Herausforderung sein.

    Etwas anderes ist die Frage der Darstellung, also der Schnittstellendefinition zu anderen Prozessen, sowie die Optimierung der Entwicklungsprozesse im Rahmen des gesamten Betriebsablaufes.
    Ein eigenständig, quasi als Insellösung formuliertes Projektmanagement, das weder die Darstellungsformen anderer Prozessdokumentetionen noch die hier verwendeten, ausgewählten Schnittstellen berücksichtigt, führt ein Eigenleben und entzieht sich damit dem Management (im klassischen Sinne, also „erheben, planen umstetzen kontrollieren“) dieser Prozesse.

    Das ist natürlich sehr schön für die Abteilungsmitglieder (aus diesem Grunde kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass da erhebliche Widerstände auftreten) tut aber dem Gesamtunternehmen nicht gut.

    Ich hoffe, geholfen zu haben,

    Grüße,

    Tim

    crohdinger
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 3

    Hallo, Turgut Alper, stehe im Moment vor einer sehr ähnlichen Fragestellung: Das Selbstbild der Mitarbeiter der Auftragsabwicklung entspricht dem von Projektmanagern. Elemente des PM sind auch tatsächlich enthalten, dennoch ist – wie ich es auch in deinem Fall verstanden habe – eine Trennung notwendig, um saubere Prozessbeschreibungen zu erhalten – auch bezüglich des Verständnisses der Beteiligten. Dazu werde ich einen Projektmanagementprozess beschreiben. Dieser orientiert sich am zeitlichen Ablauf eines Projektes und wird die Teilprozesse „Startprozess, Planung-/ Entscheidungprozess, Produktentstehungprozess, PM-Prozess(gemeint sind Methoden des PM) und Abschlussprozess“ enthalten. Die Auftragsabwicklung läßt sich so thematisch getrennt sehen und – das ist der Effekt – als Auftragsprozess o. ä. beschreiben. Der Projektmanagementprozess ist jetzt ein Steuerungsprozess, der auch auf andere Prozesse zugreifen kann. So ist dem Verständnis nach ein Projekt die sinnvolle Kombination und Aneinanderreihung von Prozessen.
    Wie kommt dieses Modell an? Wäre für ein Feed-back dankbar.
    Grüße CRohdinger

    turgut.alper
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 25

    Hallo Crohdinger,

    das Konzept, dass du kurz dargestellt hast, hört sich gut. Mein Problem ist nicht die Konzepterarbeitung sondern das „menscheln“, welcher Prozess wichtig ist und dementsprechend wo angeordnet sein muss.
    Falls du das Konzept, dass ich erarbeitet habe, sehen möchtest, kann ich dir eine Veröffentlichung und einige Powerpoint-Folien zuschicken.

    MfG
    Turgut Alper

    P.S.:
    Was ich mir hier erhoffe ist, dass mir irgendjemand skizziert, wie er/sie den Produktentwicklungsprozess vom Lastenheft des Kunden bis zum Erstmuster zum Kunden im Unternehmen realisiert haben und wie ein Program management, das an Quality Gates einen Projektstand abfragt, integriert ist.
    Hat irgendjemand Interesse an einem Treffen (wir können es Arbeitstreffen nennen) in dem ein unternehmensübergreifender Erfahrungsaustausch bzgl. Prozess- und Program management durchgeführt wird.

    Profil: Automobilzulieferer Tier 1
    ca. 2000 MA Werk Deutschland (Weltweit ca. 5 Standorte mit ca. 7000 MA)
    Zertifikat nach ISo/TS 16949:2002

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