Prozesslandschaft

[eva]

#19155

Hallo zusammen,
Wer von Euch kann mir helfen? Trotz erfolgreichen Rezertifizierungsaudits zur 9001:2000 gab es selbstverständlich wie immer Anmerkungen und Kritik der Benannten Stelle:
Die als Konsequenz wohl arbeitsintensivste Kritik: Es konnte keine übergreifende Prozesslandschaft in der Dokumentation nachgewiesen werden.

Ich suche nun Informationen zum Erstellen einer übergreifenden Prozesslandschaft und zwar eher zur Vorgehensweise bei der Erstellung. Beispiele für Prozesslandschaften habe ich schon en masse durch eine Suchabfrage gefunden.
Diese finde ich allerdings meistens sehr grob und und allgemeingültig und ich tue mir schwer die Darstellungen auf unser Unternehmen zu übertragen.

Bisher sind wir so weit: Wir haben unsere Kernprozesse zum Erfüllen der Kundenanforderungen festgelegt, Ist-Zustand der Prozesse ist abgebildet. KVP muß noch in der Doku erkennbar implementiert werden.

Für Eure Hilfe im voraus vielen Dank

[Harry]

#25476

Hallo Eva,
ich kämfe mit dem selben Thema. Allerdings steht das Audit bei mir noch aus (Januar).
Seit 4 Wochen versuche ich in meiner neuen Firma die Prozesse zu begreifen und darzustellen. Leider ist in den letzten Jahren Hier in der Firma dazu wenig passiert so das ich alles überarbeiten muß. Abbildungen von Prozessen wären mir da hilfreich. Wo hast du bitte deine Suchabfrage zu Prozesslandschaften gestartet ?
Danke
Mfg Harry

[eva]

#25481

Hallo Harry,
einfach in google unter Prozesslandschaft. Einiges war schon brauchbar. Ich denke jedoch dass hier Beraterfirmen diese Prozesslandschaften mit Hilfe einer speziellen Software erstellt haben.

Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg und Glück bei deinem Audit

[Anonym]

#25483

Hallo,

schau doch mal bei http://www.gedilan.de nach.

Ich hab da früher gearbeitet und mache immer noch Werbung für deren Tool Nautilus.

Damit lässt sich die gesamte Prozesslandschaft darstellen, aufgeteilt nach einzelnen Kern- und Supportprozessen. Die jeweiligen Prozesse können dann einzeln verfeinert werden, sodas man EINE integrierte und übersichtliche Darstellung ALLER Prozesse und Tätigkeiten erhält. Man kann die Darstellung beliebig runterbrechen ohne dass darunter die Übersichtlichkeit leidet.
Ausserdem kann man den einzelnen Prozessen und Tätigkeiten beliebige Attribute zuordnen. So z.B. wer Prozessverantwortlicher und wer -zuständiger ist, welche Abteilung, welche Unterlagen und Vorlagen verwendet werden, welche mitgeltenden Unterlagen vorhanden sind usw. usw.

Darüber kann man dann, wenn man möchte, Auswertungen laufen lassen.

Das ganze Modell wird dann „per Knopfdruck“ ins Intranet gestellt, sodass das ganze Unternehmen darauf zugreifen kann.

Sollte ich Dein Interesse geweckt haben, stehe ich gerne für Rückfragen zur Verfügung.

Wenn Du mit der Gedilan Kontakt aufnimmst, dann wäre ich Dir sehr dankbar, wenn Du Dich auf mich bezeihen würdest und mir eine kurze Rückmeldung senden Würdest.

Grüße,

Tim

P.s. Ich empfehle die Software nicht nur, ich verwende sie auch und benutze sie als Beratertool. Und darüber hinaus biete ich auch Beratungsleistungen rund um ISO 9000 und GPO an.

[Anonym]

#25484

Nachtrag:

Nach dem was Du schilderst, musst Du eigentlich nur die Schnittstellen definieren und ausweisen, sodass Du darlegen kannst, dass alle relevanten Prozesse im Zusammenhang dargestellt werden.

Dabei sollte natürlich eine durchgehende Darstellungsweise für alle Prozesse verwendet werden.

Was den KVP angeht, so sollte es reichen, die Mechanismen darzulegen, wie es auf Basis der Ist-Darstellung zu neuen Soll-Prozessen und darüber zu neuen Ist Prozessen kommt. Also das betriebliche Vorschlagwesen, die QM- und die Managementzirkel, die Pflege des „Problemprotokoll Allgemein“ unddaraus resultierend die Beschlussfassung, Neuformuleirung, Freigabe, Implementierung und Kontrolle der neuen Prozesse.

Ich hoffe, geholfen zu haben,

Grüße,

Tim

[Anonym]

#25485

Hallo Eva,

als Transportunternehmen in der Umweltdienstleistung habe ich ein Prozessmodell erstellt,
das unser Unternehmen bildlich visualisiert: Da bei uns viel mit LKW’s bewegt wird, habe ich die Prozesslandschaft als Prozess-Getriebe-Modell visualisiert.

Die Geschäftsleitung ist der Motor.
Der Motor überträgt die Impulse an die Führungsprozesse (KVP,Zielplanung, Personalentwicklung, Controlling,Marketing und QM).
Die unterstüztenden Prozesse sind als Zahnräder (um Schnittstellen zu visualisieren) dargestellt.

Der Motor + Führungsprozesse treiben die unterstützenden Prozesse mit dem Zahnrad „Informationsmanagement“ an.

Dadurch geraten alle Zahnräder (d.h. die unterstützenden Prozesse ) in Bewegung, angefangen vom Zahnrad „Kundenanfrage“ bis hin zum Zahnrad „Rechnungswesen und Buchhaltung“.

Ziel dieses Getriebes ist es, die Kernprozesse, d.h. unsere Umweltdienstleistung am Kunden, in Richtung Kundenzufriedenheit zu bewegen. Deshalb sind die Kernprozesse auf einem Förderband, das durch sämtliche Zahnräder nach vorne angetrieben wird. So ist die ganze Firma auf einer Seite visuell abgebildet.

Das Ganze hab ich als GIF-Grafik in’s Intranet eingestellt. Jeder Prozess (d.h. jedes Bildelement wie Zahnrad, Motor, Kernprozess etc.) kann mit der Maus angeklickt werden. Sie sind als Bild-Hotspots definiert, die mit einem Hyperlink auf weitere Grafiken verweisen.

Dadurch öffnet sich die detaillierte Ablaufbeschreibung in Form von Prozessschritt-Grafiken.

In diese Grafiken kann ich mit der Maus auf weitere Information klicken (z.B. auf aktuelle Kennzahlen, Ablaufbeschreibungen mit zugehörigen Dokumenten wie Checklisten etc.)

Alles ist am richtigen Ort zur richtigen Zeit per Mausklick aktuell erreichbar.

Die Dokumentation wird von den Prozessverantwortlichen gepflegt, die im Netzwerk abgelegt ist.

Mein Prozessmodell ist im Prinzip eine Navigationshilfe durch die komplette QM-Doku.

Und das habe ich mit Standard-Office Software und einem Webdesigntool MS Frontpage programmiert.

Das Prozessmodell passt also zu unserem Unternehmen.

Wäre es eine Bäckerei, dann würde ich evtl. ein Backhaus mit Ofen, wo Teig reinkommt und Brötchen rauskommen, als Prozessmodell verwenden.

Einfach a bissel individuell und kreativ sein, dann macht man das trockene Theme attraktiv für die Kollegen.

Denn diese tristen, nüchternen Ablaufdiagramme wirken – mal ganz ehrlich gesagt – einschläfernd auf mich.

Gruß, Martin S

Martin S

[eva]

#25487

Hallo Tim,
danke für deine Anregungen. Ich habe mir Nautilus angesehen, es macht einen guten Eindruck auf mich. Da wir stark konzernangebunden arbeiten und derzeit eine Vereinheitlichung der IT-Landschaft als Projekt durchgeführt wird, habe ich wenig Einfluss auf die Entscheidung mit welcher Software die Prozesse künftig abgebildet werden. Trotzdem vielen Dank für deine Hinweise.
Grüsse
EVA

[eva]

#25488

Hallo Martin,
vielen Dank für deine Tips. Die Idee, den Gesamtprozess bezogen auf das jeweilige Produkt, bzw. die Dienstleistung abzubilden finde ich super. Das macht es in der Tat anschaulicher und individueller.
Grüsse
EVA

[Anonym]

#25494

Hallo Eva,

ich präsentiere gerne Nautilus vor der Konzernmutter. ;-))

Was Du aber machen kannst ist, eine ähnliche Sache mit Visio oder zur Not auch mit Word, Excel oder Corel „nachzubauen“.

Worum es mir bei meinen letzten Postings ging war ja, eine Methode zur Dastellung der Prozesslandschaft und der darin enthaltenen Schnittstellen vorzuschlagen.

Das geht zwar mit spezieller Software besser, ohne sie aber auch.

[Autor]

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