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Hallo alle zusammen,
kann mir jemand vielleicht folgende Frage beantworten ?
Die Prozesslandkarte besteht ja aus Kern-, Schlüssel- und unterstützenden Prozessen. Die GL ist nun für die Definition von Q-Politik und Q-Ziel verantwortlich. Aber wer identifiziert die daraus resultierenden Prozesse ? Macht das die GL mit dem QMB zusammen oder der QMB mit anderen MA mittels der bereits vorgegebenen Politik und Ziele ? oder wer macht überhaupt was ?!?!Gruß und Dank vorab,
ThomasHallo Thomas!
Ich fürchte, die einzig mögliche Antwort wird Dir nicht viel helfen: Der, der’s in Eurer Firma macht, macht’s! Vorschriften gibt’s da keine.
Vielleicht solltest Du zwischen der Definition und der Dokumentation der Prozesse unterscheiden. Die Prozesse definieren sollte natürlich die Geschäftsleitung. Wenn sie überhaupt funktionstüchtig ist, hat sie das auch längst gemacht, es handelt sich dabei letztendlich nur um die Antwort auf die Frage „Was tun wir in dieser Firma“. Aufschreiben kann das jeder, der sich in der Firma gut genug auskennt, um zu wissen, wer was tut. In’s System hacken kann es jeder Lehrling.
Zur genaueren Illustration solltest Du vielleicht auch noch mal Martin S. und Giovanni konsultieren (findest Du weiter unten im Forum).
Ich hoffe, es hilft zumindest ein bischen.Schöne Grüße
Frank Hergt
Hallo Frank,
doch, es hift schon :-) Das heißt also, wenn ich das richtig verstehe, die GL definiert die Prozesse auf dem obersten Level und der QB teilt sie dann mit den „Prozessverantwortlichen“ herunter.
Gruß und vielen Dank für die schnelle Antwort ;-)
ThomasAnonymGast15. Juni 2004 um 15:23 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
das kann man meiner Meinung nach, auch anders sehen.
Natürlich gibt es bei der Definition der Geschäftsprozesse einen Teil, der von der Geschäftsleitung vorgenommen wird.
Allerdings führt das leicht zu altbekannten und sehr sehr häufig zu beobachtenden Diskrepanzen zwischen Wunsch der obersten Leitung und Wirklichkeit des Geschäftslebens nach dem Motto: „Ja, da gibt es so eine Anweisung, die sollen wir eigentlich befolgen, aber die ist total unpraktikabel, weswegen ich das immer so mache….“
Deshalb bevorzuge ich den „Top down – botom up“ Ansatz.
Das Bedeutet: Die Geschäftsleitung gibt eine Art Prozessrahmen vor, das bedeutet, sie definiert grob die Kern- und Supportprozesse, sowie die geltenden Standards usw.Bei der Darstellung der eigentlichen Tätigkeiten aber frage ich die Mitarbeiter, wie sie es machen. Abweichungen von Vorgaben, die aus praktikabilitätsgründen gemacht werden, müssen darin „kreativ“ als Potentiale eingepflegt werden und gehören ganz nach oben ins „Problemprotokoll allgemein“
Die Prozesse mit den Mitarbeitern erheben sollte der QMB oder eine externe Vertrauensperson. Warum eine externe? es spricht vieles dafür, dass sich eine solche Person besser das Vertrauen der
Mitarbeiter erarbeiten (nicht erschleichen!!!!) kann und so die wirklichen Vorgänge erfährt. Natürlich steht diese Person unter absoluter Schweigepflicht und alle Informationen, die an die Geschäftsleitung gegeben werden, werden mit den betroffenen Mitarbeitern vertrauensvoll abgesprochen.Grüße,
Tim
Hallo Tim!
Die Darstellung der „eigentlichen Tätigkeiten“ läuft bei mir schon nicht mehr unter Prozeßlandkarte, sondern unter Arbeitsanweisungen. Prozeßlandkarte ist für mich wirklich nur die Grobaufteilung. Daß man sich die Details unten holen muß, steht außer Frage, und auch die Vorgaben der Geschäftsleitung würde ich natürlich noch mal auf Realitätsnähe überprüfen und ggf. Rückkopplung nach oben geben.
Schöne Grüße
Frank Hergt
Hallo zusammen,
na gut, ich werde mir dann den groben Prozessrahmen von der GL holen und es mit den Beteiligten abstimmen. Das erscheint mir insofern sinnvoll, als daß man die Chance erhält Prozesse zu bauen, die (hoffentlich) funktionieren ;-)
Vielen Dank für die nette Unterstützung, ich bin hoch erfreut ;-)
Gruß,
ThomasAnonymGast17. Juni 2004 um 14:53 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Frank,
da sind wir also grundsätzlich der selben Meinung. Ich bitte Sie, mein Mißverständnis zu entschuldigen.
Was die Darstellung der jeweiligen Prozesse angeht, so bevorzuge ich eine ARIS-ähnliche Mehschichten Sichtweise:
1. Geschäftsprozesse und ihre Zusammenhänge (Buchhaltung, Einkauf, Einkauf sendet was an Buchhaltung) in der Form, daß Grafische Felder mit Pfeilen verbunden werden (ohne Ereignisse).
2. ggf. Untergliederungen derselben (Einkauf Großteile, Einkauf kleinteile), Darstellung wie in 1.
3. Funktionen als EPK (ereignisgesteuerte Prozesskette, also Funktionen, die als Auslöser und als Endzustand Ereignisse haben), also z.B.: Anfrage annehmen, Anfrage prüfen, Auftragsbestätigung verschicken oder Anfrage ablehnen.
4. Tätigkeiten als Punkte einer Liste, die die jeweilige Funktion ausfüllt und präzisiert (analog zu Arbeitsanweisungen). Hier verlasse ich die Darstellung, daß einzelne Elemente durch Pfeile miteinander verbunden werden, weil das auf dieser Ebene i.d.R. keinen Sinn mehr macht.
5. Präzisierungen der Tätigkeiten durch sogenannte Zuordnungen, also Mitgeltende Unterlagen, zusätzliche Informationen, Wer macht’s, wer hat’s zu verantworten usw. usw.
Auf dieser Ebene kann das erste Mal ein Word-Dokument oder ein .pdf auftauchen, obwohl die auch hier möglichst vermieden werden bzw. nur so verwendet werden, daß sie z.B. als Vorlagen für Briefe und Rechnungen (also klassierscherweise als .dot) dienen.Grüße,
Tim Gerdes
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