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Hallo!
Bin verzweifelt auf der Suche nach guter Literatur über die Entwicklung von Prozesskennzahlen und Qualitätskennzahlen. Im Netz findet man leider nichts sinnvolles…
Hat jemand auf diesem Gebiet nen guten Tipp? Bin auf dem Gebiet absoluter Neuling.
GrüßeHallo Marc,
1. Definiere Deinen Prozess und alle Kunden, die von Prozess-Ergebnissen profitieren
Beispiel:
Wareneingang kriegt Lieferung, Kunde: MA des Wareneingangs
…
Warenausgang / Versand, Kunde: End-Kunde (d. h. der der die Ware am Ende des Prozesses geliefert kriegt)2. Überlege Dir, was die einzelnen Kunden wollen
Beispiel:
Ma im Wareneingang:
gute Qualität, richtiges Material, richtiger Zeitpunkt, etc.
…
End-Kunde:
funktionierendes Produkt, zugesicherte Qualität, etc.3. Finde zu den allgemein definierten Anforderungen messbare Anforderungen
Beispiel:
Wareneingang:
*gute Qualität: weniger als x% Ausschuss bei Prüfung
*richtiges Material: ja/nein
*richtiger Zeitpunkt: ja/nein oder innerhalb/außerhalb eines vereinbarten Zeitfensters
…
End-Kunde:
*funktionierendes Produkt: ja/nein nach xy-Prüfung
*zugesicherte Qualität: max. x% Ausschuss, Merkmale erfüllen Anforderungen4. Priorisieren der Anforderungen zusammen mit den Prozess-Kunden
5. Auswahl der relevanten Prozess-Kennzahlen und Planung der Erhebung / Umsetzung.
Weitere Ansatzpunkte findest Du z. B. bei Six Sigma unter dem Stichwort CTQ (critical to quality) Merkmale.
Viele Grüße
Barbara
Hi marc,
versuchs mal mit der „Initiative Qualitätssicherung NRW e.V.“. Die haben eine Broschüre über Frühindikatoren rausgebracht. Ist zwar sehr monitär geprägt aber wenn man überhaupt keine Anhaltspunkte hat, so wie ich damals, ist das zumindest mal ein Einstieg.
Und dann geh mal zu Eurem Obercontroller, der kann Dir ne Menge Kennzahlen nennen, die er bearbeitet.Es nützt nämlich nix, Kennzahlen zu erfinden, mit denen nicht gearbeitet wird. Die meisten Kennzahlen sind schon vorhanden, nur weiß das niemand. Die Erfahrung hab ich aber erst gemacht, als ich gemerkt habe, dass das ganze Kenzahlensystem bei mir nicht so richtig läuft.
Grüße Alblondie.
Hallo!
Vielen Dank für die nützlichen Tipps!
Eine andere Frage: Wodurch unterscheiden sich Qualitätskennzahlen von Prozesskennzahlen, und wie bewertet man Prozesse?
Grüße, Marc
Hallo,
früher waren die Q-Kennzahlen in der Regel Kennzahlen, die aus den klassischen Prüfprozessen (inkl. Reklamationsbearbeitung, Garantie- und Reparatur- Bewertungen etc.) entstanden sind. Heute sieht man das anders: Der prozessorientierte Ansatz des modernen QM-Systems betrachtet jeden Prozess als „qualitätsbeeeinflussend“, d.h. eine Abgrenzung ist schwer möglich. Die Mehrzahl der heute anerkannten „QM-Päpste“ lehrt die Ansicht, dass die P-Kennzahlen der grösste Teil aller Q-Kennzahlen ist. Q-Kennzahlen, die nicht auch den P-Kennzahlen zugeordnet werden, sind z.B. einige betriebswirtschaftliche Kennzahlen und verschiedene Verwaltungskennzahlen (sie sind Ergebnisse der Kern-Prozesse, die quasi begleitend entstehen).
QM ist halt sehr oft eine Frage der Interpretation!Uwe
Hallo Namensvetter Marc,
kleine Ergänzung zu Uwe:
Die oft benutzten reklamationsbezogenen Kennzahlen fallen naturgemäß immer im „End-of-the-pipe“-Stadium an, wenn das Kind bereits in Brunnen gefallen ist.
Deshalb ist es immer besser, die eigenen Prozesse kritisch zu beleuchten, um Fehler im kostengünstigeren Bereich in der eigenen Firma (vor der Auslieferung) auszumerzen.
Da viele der relevanten Zahlen vom Controlling bereits erfasst werden, ist es meistens nicht schwer, diese auch für Qualitätsverbesserung zu nutzen.Gruß aus dem Norden
QMArc -
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