Prozessfähigkeit-Serielieferung-Reklamation2006-06-30T22:06:09+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Prozessfähigkeit-Serielieferung-Reklamation

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  • Aki
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 74

    Hallo zusammen

    Würde gerne Ihre Meinung hören.

    Nehmen wir an, es wurde eine Prozessfähigkeit von > 1.33 festgelegt.
    Nach einer Serielieferung, sagen wir mal von 10’000 Stk., wurde 5 Stk. n.i.O.-Teile gefunden (durch Kunden).

    Frage:
    Ist es ein „MUSS“ den Lagerbestand (mehrere Tausend Stk.)nach diesen Fehler zu sortieren?
    Die zugesicherte Prozessfähigkeit lässt ja fehlerhafte Teile zu und somit der Kunde auch mit paar fehlerhaften Teile rechnen muss.
    Sorry, aber ich bin nur ein wenig frustriert, da wir heute so ein Beispiel gehabt haben – oder noch schlimmer, ein andere Fall nur mit EIN, EINZIGEN nicht i.O.-Teil!!!!!!
    Und dass ganze Aufwand – Kosten, etc. nur weil paar Teile nicht i.O. sind.
    Darum frage mich, ob man mit zugesicherte Prozessfähigkeit, soetwas umgehen kann?

    Danke und Gruss
    Aki

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo Aki,

    bei uns in der Autoindustrie hast du damit keine Chance.
    1 Teil n.i.O. heißt den ganzen Lagebestand kontrollieren, egal wie groß, egal wie teuer.
    Das ist bei uns schon seit Jahren so. So hart es klingt. Mich wundert, dass du erst jetzt damit konfrontiert wirst.

    Gruß msb

    rem difficilem aggredi

    Aki
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 74

    Hallo msb

    Nein , natürlich nicht. Es war immer so.
    Ich war nur ein wenig frustriert, dass wegen ein einzigen Stück, ein risieger Bestand geprüft werden müsste.
    Es kommt dazu, dass der Kunde so oder so paar Stück mehr bekommt und dann wird ein Stück reklamiert und dazu mit einer Kosten von über 400 Euro (und Stück kosten vieleicht 0.2 cent).

    Ich bin überzeugender QM aber es gibt ja Grenzen, indem ich sagen muss – so eine Vorgehensweise ist völlig übertrieben.

    Tja, was soll’s. So ist es.
    Danke und Gruss
    Aki

    Qualified
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 16

    Hallo Aki,

    nun ja, der Kunde hat aber doch nunmal Anspruch auf fehlerfreie Ware… ;-)
    5 n.i.O. Teile sind für unsere Kunden auch nicht akzeptabel und aus 10000 gelieferten Teilen sind das immerhin 500 ppm.
    Ich stimme msb da voll und ganz zu, ein fehlerhaftes Teil und Bestand muss sortiert werden, sonst besteht die Gefahr, dass weitere Teile an den Kunden gehen. Wo liegen denn die Ursachen für die Abweichung?
    Gibt es Möglichkeiten die Fehler-Wahrscheinlichkeiten zu veringern? Bei den Kosten rechnet sich vielleicht auch eine zusätzliche Prüfung.

    Anbei mal eine Vergleichstabelle Cpk – ppm:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Vergleichstabelle_CpK_-_PPM
    500 ppm scheinen mir da ein wenig hoch…

    Gruß,
    Qualified

    Qualified
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 16

    Ich meinte natürlich:
    Sonst besteht die Gefahr, das weitere ‚fehlerhafte‘ Teile an den Kunden gehen…
    Evtl. besteht im Zusammenhang damit dann die Gefahr, dass irgendwann ‚keine‘ weiteren Teile an den Kunden gehen… ;-)

    Gruß,
    Qualified

    Fritz
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 66

    Hallo Aki,
    hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie aussagefähig die Prozessfähigkeitskennwerte sind? Papier ist bekanntlich geduldig und mit >Statistik< lässt sich angeblich alles beweisen!. Es gibt Softwarepakete, die schon nach 2 Messwerten gleichzeitig Maschinen- und Prozessfähigkeitskennwerte berechnen und nicht selten ist noch zu beobachten, dass der Maschine die Fähigkeit abzusprechen ist, aber die Teile, die darauf produziert werden, in keiner Weise zu beanstanden sind.
    Spätestens in solchen Fällen muß der Anwender hellhörig werden und den Sinn bzw. den Unsinn dieser Berechnungen hinterfragen.
    Um vertrauenswürdige statistische Ergebnisse zu erlangen, muß auch das Kleingedruckte der Berechnungsverfahren bekannt sein und eingehalten werden.
    In diesem Sinne, herzliche Grüsse von der schönen blauen Donau.
    Fritz

    __________________________________________________________
    Null Fehler ist >OUT< – Null Streuung ist >IN<!

    robbob
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 384

    Also ich denke auch das das meistens schwachsinn ist alles sortieren zu lassen und wenn würde ich es von volgenden Faktoren abhängig machen .

    – eingrenzung ( rückvervolgbarkeit ) -> falls möglich dann eine exemplarische menge X aussortieren , falls weiteres nio Teil gefunden wird dann allles sortieren.
    – auffindenswahrscheinlichkeit beim kunden > 1. setzt voraus das beim Letzten mal beim kunden viel schütgut verteilt worden ist ( z.b. montagetätigkeit passt das Teil nicht in vorrichtung , teil kann durch greifmechanismus nicht mehr gegriffen werden, -> 2 . vorrausetzung QMB kennt sich ein weng aus in der Ferigung des Kunden aus )
    – entscheidungsfreudigkeit sachbearbeiter reklamation
    – historie des bauteiles

    Prozessfähigkeiten allg. -> wie man weiss arbeiten an den Meisten prozessen immernoch die menschen -> und es ist eben unmöglich hier arbeitsfehler auszuschliessen , sei es absichtlich ( manipulation urwerteingabe ), oder unabsichtlich ( versehentliche weitergabe von Einstellteilen -> schlamper )

    gruss robbob

    s.Oliver
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 73

    Hallo Aki,

    was die Prozessfähigkeit in PPM ausgedrückt bedeutet wurde hier ja schon geschrieben. Solltest Du aus der Automobilbranche stammen, steht dies zusätzlich noch dem gängigen, und meiner Meinung nach schwachsinnigen, Null-Fehler Prinzip entgegen. Doch nur eine Vorgabe um die Lieferanten zu geißeln.

    Bei unser Einer werden fehlerhafter Zulieferteile (auch erst in der Produktion) bis zu einer bestimmten Anzahl toleriert (Deine Fünf könnten da gerade die Grenze sein, entscheidend ist der Zeitraum in denen sie aufgetreten sind, bei Einem find’s ich mehr als übertrieben). Diese werden gesammelt und im Rahmen einer Sammelausschussanalyse mit dem Lieferanten, diesem belastet. U.a. spielt hier die allgemeine Lieferqualität des Lieferanten in der Entscheidung mit, „guten“ Lieferanten gesteht man eher einen Ausrutscher ein, als den Schlechteren, da sich hier in der Regel bei einer Lageraktion noch viele Teile finden lassen.

    Sollte es sich bei Deinen 400,– Euronen um die Kosten Deines Kunden (für die Reklamationsbearbeitung) handeln, sei hier noch bemerkt, dass dies nach der allgemeinen Rechtssprechung zu hoch angesetzt ist. Im QM-Infocenter gibt es ein Forum QM und Recht, was hierzu schon mehrmals Stellung genommen hat.

    Letztendlich ist es aber immer eine Frage des „Wie wichtig bzw. wie notwendig“ ist Dir dieser Kunde. Dementsprechend entscheidet sich das „Rückrad“, das Du gegenüber diesem Kunden haben darfst. Vielleicht hilft mal ein klärendes Gespräch vor Ort…???

    Grüße
    s.Oliver

    Aki
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 74

    Hallo zusammen

    Vielen Dank für Info’s.

    Momentan bin ich unter Stress, ich verreise Morgen in den Ferien.

    Bis später dann.
    Gruss, Aki

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