Prozessfähigkeit2006-01-10T17:31:58+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Prozessfähigkeit

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  • Sudelnuppe
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    Beitragsanzahl: 10

    Hallo,

    im Zuge der Vielzahl an Qualitätsvereinbarungen die ich gerade bearbeite, wird immer wieder eine Prozessfähigkeit angesprochen. (Möglichst bei jeder Fertigung).

    Bei meiner früheren Tätigkeit (Kunststoffspritzerei) waren solche Untersuchungen „schnell“ gemacht, da 200 Schuß nicht lange auf sich warten ließen und sich die Bedingungen als relativ beherrschbar darstellten.

    Bei den hiesigen Produktionsprozessen reden wir über Zykluszeiten von 60-80 Minuten. Die Kühlung der Teile (30g – 250 Kg Stückgewicht) erfolgt über Außenluftgebläse mit den naturgemäß stark schwankenden Temperaturen. Dazu befinden sich auf einem Formenträger bis zu 15 verschiedene Formen mit Bauteilen, die mitunter in Kleinstserien (z.B. 8 Stück) produziert werden, was bei Umbau natürlich Unterbrechungen bedutet. Die Bedingungen sind also alles andere als gleichmäßig und selbst bei größeren Stückzahlen oder Dauerläufern ist eine Prozessfähigkeit m.E. nur schwer darstellbar, da sich die Bedingungen kontinuierlich (mitunter von Zyklus zu Zyklus) ändern.

    Kann man unter diesen Bedingungen überhaupt einen Prozessfähigkeitsnachweis darstellen?

    Die Toleranzen (Gussallgemeintoleranzen GTA17 – Blatt 2 – grob) sind zwar (für Maschinen- und Autobauer) unerhört großzügig bemessen, aber für diese Technologie schon wieder arg knapp (z.B. Teilelänge 51mm = ±1,5mm)

    Gruß,
    Sudelnuppe

    sch****enden=Sch-w-a-n-kenden

    geändert von – Sudelnuppe on 10/01/2006 17:33:42

    geändert von – Sudelnuppe on 10/01/2006 17:34:34

    Barbara
    Senior Moderator
    Beitragsanzahl: 2766

    Hallo Sudelnuppe,

    für jede Fähigkeitsuntersuchung brauchst Du einen stabilen Prozess und eine gute Grundlage (sprich: „viele“ Werte), weil Du sonst nicht mal halbwegs sicher sagen kannst, was später passiert. Bei ständigen Umbauten und Kleinserien geht das nicht, deshalb bringt Dich an der Stelle kein Prozessfähigkeitsindex weiter.

    Wenn sich die Bedingungen ändern, Du aber erfassen kannst, was sich wie und warum ändert, dann kannst Du über eine statistische Modellierung ein Prozessmodell entwickeln, mit dem Du einen Vorhersagebereich für die Zielgrößen bekommst. Diesen Vorhersagebereich kannst Du dann mit der vorgegebenen Toleranz vergleichen und hast eine Prozessfähigkeit (und einen vorhersehbaren Prozess).

    Viele Grüße

    Barbara

    _____________________________
    Gepriesen sei der Zufall, er ist wenigstens nicht ungerecht. (Ludwig Marcuse)

    Harm
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 412

    Naja, die andere Möglichkeit anstatt PFU ist halt immer die 100% Prüfung :))

    Bei den geringen Stückzahlen würde ich einfach mal überlegen die geforderten Prozessmerkmale 100% zu prüfen, dann hat sich die PFU erledigt.

    Just my 2 cents

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