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Wir haben Stanzmaschinen von einer Werkhalle in eine andere (auf dem gleichen Gelände) verlagert, außerdem noch neue baugleiche Maschinen beschafft. Gemäß der reinen Lehre müßten wir nun sämtliche Produkte, die in der neuen Halle gefertigt werden, bei den Kunden neu bemustern. Da es sich um sehr viele Teile handelt, möchte ich dies auditorentauglich umgehen und suche stichhaltige Argumente… Helft mir!!!
Gruß mkHallo
Ich empfehle dir für jedes Produkt eine Deckblattbemusterung durchzuführen.Im Vorfeld den Kunden informieren, dann die neue Produktion entsprechend begleiten, vergewissern, dass sich der Umzug nicht negativ auf die Produktqualität niederschlägt, Fertigen, Produkt-Anforderungen überprüfen, Fertigung dokumnetieren, EMPB erstellen und mit der Lieferung mitschicken, auf Freigabe warten, Seriefertigung intern freigeben.
So würde ich das machen.
Gruss
Carlos
So
Hallo Carlos,
vielen Dank, aber genau das wollte ich vermeiden. Es handelt sich um ca 5000 verschiedene Produkte (Stanzteile in verschiedenen Formen aus unterschiedlichen Materialien).Deshalb ist mir ehrlich gesagt auch Deckblattbemusterung zuviel.
Gruß mk
Hallo MK!
Ich gehe mal von Automotiv aus….
Sorry, aber das ist eines der Grundsäulen, auf die ein automotiv ausgerichtetes Managementsystem steht.Du müsstest eigentlich den Kunden vor der Verlagerung informieren. Dabei könntest du mit dem Kunden vereinbaren welche Maßnahemn wirklich umgesetzt werden sollen. Basis ist immer das PFP (VDA 2), bzw. PPAP. Da gibt es leider kein wenn und aber.
Meine Empfehlung ist, mit den (dem) Kunden einen Produktmix für jede Maschine/ Anlage zu vereinbaren, wo dann die Untersuchngen durchgeführt werden. Da werden die Kunden ggf. zustimmen und du kommst mit einem Bruchteil der Aufwendungen weg!
Systemmanager :-)
Hallo mk,
vor dem gleichen Problem stehen wir auch wg. kpl. Standortverlagerung.
Wir haben im Vorfeld die Kunden darüber informiert und zunächst erstmal eine Deckblattbemusterung vorgeschlagen. Außerdem die ganze Vorgehensweise ausführlich dargelegt (gleiche Maschinen, gleiches Rohmaterial, gleiche Peripherie, gleiche Prüf- und Messmittel, gleiche Werker…)
Sehr viele Kunden (hauptsächlich Automotive) haben dieser Vorgehensweise zugestimmt.
Manche wollen zusätzlich noch eine Fähigkeitsuntersuchung der Prüfmaße und „nur“ einige wollen eine kpl. Bemusterung nach VDA oder PPAP.
Da Du aber sowoeso eine interne Prozessabnahme durchführen solltest, ist das eigentlich kein soooo riesengroßer Zusatzaufwand.
Aber wie gesagt: Kunden rechtzeitig informieren, Vorgehensweise vorschlagen, Begründung liefern und ggf. mit den Kunden nachverhandeln.Gruß
QU
Hallo
es kommt nicht darauf an, ob dir was zu viel ist oder nicht, schlussendlich zählt die Stimme des Kunden.
Falls du dich mit dem Kunden einigen kannst un er dich den Ball flach halten lässt, dann lss dir das so bestätigen.
Kannst du jedoch in einem Reklamationsfall nicht beweisen, dass du eine Freigabe für den geänderten Prozess hast, dann kann unter Umständen die Produkthaftung geltend gemacht werden, bzw. ihr könnt zur Kasse gebeten werden…..Gruss
Carlos
Ihr habt alle recht, das QM-System in seiner reinen Lehre erfordert eine Bemusterung beim Kunden. Die Wirtschaftlichkeit erfordert aber, daß ich jetzt nicht wochenlang lahmgelegt bin, um diese Forderung für alle Kunden zu erfüllen.
Der Vorschlag von Qualiurmel kommt dem Machbaren schon am nächsten.
Der einzige Unterschied für den Kunden wäre wirklich der, daß die Teile nun 50 m Luftlinie entfernt in einer anderen Halle produziert werden. Eine Risikobetrachtung haben wir natürlich durchgeführt, und wir sind zu dem Ergebnis gekommen, daß für den Kunden keinerlei Gefahr besteht, daß die Produkte wegen der Verlagerung verändert sind.
– gleiche bzw. baugleiche Maschine
– gleiche Stanzmesser
– gleiches Personal
– gleiche Lagerbedingungen
– gleicher Fertigungsprozess
– gleiche Transport- und Verpackungsmittel
– Raumklima könnte um +/- 1-2°C schwanken, dies hat jedoch keinen Einfluß auf das Produkt
– habe ich was vergessen?Ich dachte, daß vielleicht jemand eine Idee dazu hat. Ich glaube auch nicht, daß die meisten Kunden hocherfreut über den zusätzlichen Verwaltungsakt wären.
Gruß mk
Also ist deine Frage falsch.
Anstatt :
„Da es sich um sehr viele Teile handelt, möchte ich dies auditorentauglich umgehen und suche stichhaltige Argumente… Helft mir!!!“
musst du Fragen:
Was muss ich machen, damit ich nicht jedes einzelne Produktt bemustern muss.Diese Frage kann dir jedoch niemand in diesem Forum beantworten, das kann nur der betroffene Kunde!
Gruss
Carlos
Hallo mk,
da Du ja schon die ganzen Punkte Deiner Risikobetrachtung aufgelistet hast, würde ich genau mit dieser Auflistung offensiv auf die Kunden zugehen.
Wenn die sehen, dass von Dir Vorschläge kommen, das ganze praktikabel und sicher abzuwickeln, hast Du mit Sicherheit die Mehrheit der Kunden auf Deiner Seite.
Da Du ja aber (hoffentlich) auch eine eigene, interne Prozeßabnahme durchführen wirst, kannst Du ja evtl. diese Ergebnisse oder die Ergebnisse der fertigungsbegleitenden Prüfungen (nach Controlplan) hernehmen nund dem Kunden mit zur Verlagerungsbemusterung mitschicken.
Dann hast Du nicht den großen Zusatzaufwand, aber der Kunde ist zufrieden.
Mit dieser Vorgehensweise haben wir wie schon beschrieben, die meisten Kunden überzeugen können, den Aufwand so überschaubar wie möglich zu halten, aber trotzdem eine gewisse Sicherheit zu haben dass nach der Verlagerung nichts schiefgeht.
Stell Dich aber darauf ein, dass nach Eurer Verlagerung der Audittourismus Deiner kunden schlagartig zunimmt… Das haben jedenfalls unsere Kunden angekündigt.
Gruß
QU
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