Position QM im Organigramm2006-07-14T09:04:51+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Position QM im Organigramm

Ansicht von 15 Beiträgen – 16 bis 30 (von insgesamt 31)
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  • msb
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    Hallo,

    jetzt muss ich mich mal melden zu dem Gedanken, dass bei mir die Produktionsleitung und QMB eine Personalunion darstellt. Das ist nicht der Fall. Der Produktionsleiter ist definiert und hat seine Aufgaben und ich als Beauftragter der Leitung ebenfalls.

    Letztlich muss ich in Qualitätsproblemen die Fertigung stoppen können und dieses Strichlein vor dem Produktionsleiter macht das nun noch deutlicher wie vorher. Oder sehe ich das falsch. Folgendes ist schriftlich festgelegt:
    Er hat unabhängig von anderen Verantwortungen, die Verantwortung und Befugnis, die Folgendes einschließen:
    a) sicherzustellen, dass die für das Managementsystem erforderlichen Prozesse eingeführt, verwirklicht und aufrechterhalten werden,
    Also irgendwie scheint dieser Punkt noch nicht so ganz klar. Meine Sichtweise entspricht dem letzten Posting von Bajoware.

    Gruß msb

    rem difficilem aggredi

    Uhu
    Teilnehmer
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    Hi am Montagvormittag, msb

    Danke für die zusätzliche Information.
    Das „Strichlein“ im Organisationsdiagramm betrifft also nur eine Teilaufgabe und Teilverantwortung.

    So scheint es zunächst, wenn wir lesen:
    „a) sicherzustellen, dass die für das Managementsystem erforderlichen Prozesse eingeführt, verwirklicht und aufrechterhalten werden,“

    Aber wenn wir fragen: „Was braucht msb, um diese Aufgabe erfolgreich erfüllen und seiner Verantwortung gerecht werden zu können?“, dann wird diese Aufgabe vergleichbar, wie wenn der Dorfschultze dem Pfarrer sagt: „Wir haben unseren Dorfsheriff mit seiner strengen Uniform, seiner Radarfalle und seiner Arrestzelle leider dem knappen Budget opfern müssen. Sorgen sie nun für tugendhaftes Benehmen aller Dorfbewohner, insbesondere auf den Straßen. Predigen sie tüchtig, sie sind unser bester Mann dafür, sie machen das schon. In einem Jahr ziehen wir Bilanz und reden über ihre berufliche Zukunft.“

    msb, ich male den Teufel an die Wand. Aber nur einen klitzekleinen: Zu den Prozessen gehört „Sauberkeit am Arbeitsplatz“. Zum Aufräumen und Putzen bräuchten die Jungs Motivation, Zeit und Mittel, aber dafür ist kein Budget da.
    Willst Du nun predigen? Darfst du den Schmutzfinken abmahnen? Oder willst Du selber putzen?

    Mit welchen Mitteln willst Du im Spannungsfeld der Interessen und Pflichten Deine Aufgabe erfüllen?

    Wenn wir diese Frage weiter durchdenken, dann stoßen wir auf Erkenntnisse:
    1. Der beste und preiswerteste „Dorfsheriff“ in der Produktion ist der Produktionschef selber, wenn er resultat- und personalverantwortlich ist und in der Sache „Sauberkeit“ das tut, was er von seinen Mitarbeitern verlangt.
    2. Die Aufgabe „Führen“ ist undelegierbar. Auch in Sachen Sauberkeit.

    Folgerungen: msb, obige Aufgabe „Sauberkeit am Arbeitsplatz“ angenommen, wirst Du erleben, daß Dein Produktionsschef sich die wegdelegierten Mühen nicht mehr machen wird. Er braucht in Sachen Sauberkeit kein Vorbild mehr zu sein, sondern Du mußt es sein. Er in seiner Zwickmühle zwischen Preis und Kosten braucht kein Budget mehr vorsehen für „Putzen am Arbeitsplatz“, sondern Du mußt es erkämpfen.

    Aber welche Kampfmittel hast Du, denen sich sogar die mächtige Produktion beugen müßte?

    msb, so dicht der „Nebel um die Soft Facts“, so verlockend die Irrlichter der Verführung, so leicht die Argumente des „gesunden Menschenverstands“ hinweg gewischt sind, so schnell befinden wir uns auf dem Holzweg.

    Wenn das User-Treffen so stattfindet wie geplant, dann können wir Deinen Fall mal tiefer simulieren. Vermutlich wird sich mancher Kollege in einer ähnlichen Situation befinden.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Der Kampf der Unternehmenskulturen entscheidet zunehmend über Produktivität, Innovationsfähigkeit, Flexibilität, Marktanteile, Gewinne und Zukunft.

    Beispiel: Toyota.

    Wer klüger kämpft, ist im Vorteil.

    Bajoware
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    Hallo,

    ich denke es ist eine gute Idee, das ganze mal beim Usertreffen durchzuspielen, denn ich sehe eigentlich immer mehr die Notwendigkeit, QM zwischen GL und Fertigung anzusiedeln. Das muss ja letztendlich nicht bedeuten, dass der Fertigungsleiter seiner Pflichten enthoben wird.

    Viele Grüße
    Bajoware

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hi, Wolfgang,

    heißt das aber nicht auch, dass im Falle der Ordnung und Sauberkeit ich dem Produktionsleiter sagen kann, in deinem Laden mangelt es an Ordnung und Sauberkeit, bitte sorge für Abhilfe.

    Oder wieso soll das nicht gehen?

    Der Dorfsheriff ist ja noch da. Und dem man kann man jetzt noch besser sagen, was er zu tun hat, oder nicht?

    Mir scheint auch, dass hier noch sehr viel Interpretationsspielraum offen ist in dieser Sache.

    Viele Grüße
    msb

    rem difficilem aggredi

    Uhu
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 265

    Hi, msb,

    „Mir scheint auch, dass hier noch sehr viel Interpretationsspielraum offen ist in dieser Sache.“
    Klar, das macht ja ein Stück der Freude an der Sache aus – und ist für die Anwälte, was der Dachstuhlbrand für die Feuerwehr ist.

    „…ich dem Produktionsleiter sagen kann, in deinem Laden mangelt es an Ordnung und Sauberkeit, bitte sorge für Abhilfe.“

    Sicher kannst Du das, wenn Dein GF das so interpretiert. Aber wozu dann die Mühe der vollzogenen Änderung der Organisation?

    Üblicherweise ist das Wort einer Person gegenüber dem GF so schwer, wie der Beitrag ihres Teams zu den Unternehmensergebnissen – es sei denn, die Person wird durch Gesetze und Vereinbarungen mit Kunden ermächtigt wie Betriebsarzt, Sicherheitsingenieur und QMB.

    Meine Interpretation aufgrund natürlich ungenügender Information: Genau diesen lästigen Teil der Arbeit hat der Produktionsleiter wegdelegiert.

    „Der Dorfsheriff ist ja noch da….“
    Aber für die Sauberkeit auf den Straßen nicht mehr verantwortlich! – wenn meine Interpretation eher trifft als daneben.

    msb, wende Deine Qualitätsmethoden auf Deine eigene Situation an – Lastenheft, Pflichtenheft, Machbarkeitsuntersuchung, FMEA, Du brauchst dazu nur ein klares und einleuchtendes Prozeßmodell vom menschlichen Verhalten. Eines, das den Anforderungen der Psychotherapeuten zwar genausowenig entspricht wie eine Bedienungsanleitung im Handschuhfach den Anforderungen des Kfz-Meisters an Dokumentation, aber für solche Fragen tauglich.

    Warten wir auf das User-Treffen also nicht, sondern legen schon mal los und berichten dann.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Der Kampf der Unternehmenskulturen entscheidet zunehmend über Produktivität, Innovationsfähigkeit, Flexibilität, Marktanteile, Gewinne und Zukunft.

    Beispiel: Toyota.

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    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hi Wolfgang,

    unter uns gesagt, dient diese optische Kosmetik im Organigramm dazu den Willen des letztjährigen Auditors des Zertifizierers zu erfüllen – ohne uns auf Endlosdiskussionen einzulassen – sprich bei uns hat sich in dem Sinn nichts geändert in den Abläufen, Sheriff hin, Sheriff weg. Insofern führt das Strichlein mehr im Organigramm zu keinen weiteren Problemen. Ich weiß, du hättest vermutlich anders gemacht, aber manchmal kommt man nicht umhin Kompromisse zu machen, besonders wenn sie nicht weh tun.

    Gruß msb

    rem difficilem aggredi

    Uhu
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 265

    Hi, msb,

    ohne Kompromisse käme ich mir nicht lebend vor, sondern als eine Art ideales, aber totes Konstrukt.

    „…unter uns gesagt, dient diese optische Kosmetik im Organigramm dazu den Willen des letztjährigen Auditors des Zertifizierers zu erfüllen…“
    Brav und verständlich, manche behaupten, das Sein bestimmt das Bewußtsein, andere, das Bewußtsein bestimme das Sein, aber die Randbedingungen sind auch nicht ohne.

    „…Insofern führt das Strichlein mehr im Organigramm zu keinen weiteren Problemen.“

    Fein, möge die Aussage auch in der Nachkalkulation noch Bestand haben.

    Ciao
    Wolfgang Horn

    Der Kampf der Unternehmenskulturen entscheidet zunehmend über Produktivität, Innovationsfähigkeit, Flexibilität, Marktanteile, Gewinne und Zukunft.

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    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    nach dem ganzen Hin- und Her werde ich das Ganze mit meiner GL noch mal durchsprechen. Bei erwähnenswertem Ergebnis melde ich mich dann noch mal.

    Gruß msb

    Q-Haut
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 78

    Hallo msb,

    wir haben ein QMB-Team gebildet (auf Anraten unseres Zertifizierers).

    Bei uns ist es so: wir haben einen Geschäftsführer und zwei bereichsleitende Prokuristen, die zum Leitungsteam gehören. Ich bin eine Stabstelle zu dem einen Prokuristen. Da ich somit kein „Mitglied der obersten Leitung“ bin, musste eine andere Lösung her. Mein Chef wollte ja schließlich nicht die ganze Arbeit alleine machen. Also wurde ein QMB-Team ins Leben gerufen – er und ich. Ich mach‘ die Arbeit und er hält seinen Namen hin (noch nicht mal seinen Kopf).

    Das ganze wurde auch nur wegen des Zertifizierers veranstaltet. Geändert hat sich deswegen an der Orga nichts.

    Viele Grüße, krl

    _______________________
    Nach dem Audit ist vor dem Audit

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo qhaut,

    also was es alles gibt. Ist mir bisher auch noch nicht begegnet. Ist das normkonform :-)

    Aber heutzutage gibt es ja nichts mehr, was es nicht gibt. Insofern, wenns euch hilft.

    Bin gespannt, was noch für Varianten sich in dieser Sache auftun?

    Gruß msb

    rem difficilem aggredi

    Q-Haut
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 78

    Hallo msb,

    „Ist das normkonform :-)“ –> Solange es der Zertifizierer vorschlägt ist uns das ziemlich egal. Das ganze Konstrukt wurde nur der Form halber aufgebaut, geändert hat sich dadurch eh‘ nichts. Das sind so die Schattenseiten der ISO: Dinge, die nur eingeführt werden, weil die Norm es verlangt. Müsst Ihr euch auch mit solchen Dingen herum schlagen oder ist bei euch alles sinnvoll?

    Viele Grüße aus Rhoihesse,
    krl

    _______________________
    Nach dem Audit ist vor dem Audit

    msb
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1613

    Hallo Q-Haut,

    wer versuchen den Anteil an aufoktruierten Unsinnigkeiten so gering wie möglich zu halten.
    Wieso wollte der Zertifizierer ein solches QMB-Team? Was wird dadurch besser als durch einen einzelnen QMB, der durchaus noch häufiger anzutreffen ist?
    Bist du nun normenkonformer als ich ohne Team?

    Fragende Grüße
    msb

    Bajoware
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 243

    Hallo,

    ist das aber nicht das Fatale an unserer Situation? Einerseits wird von uns erwartet, dass wir dafür sorgen, dass die Fehlerverhütungskosten und die Fehlerkosten zurückgehen und dass alle Anforderungen an das Produkt und die Organisation erfüllt werden, auf der anderen Seite räumt man uns aber meistens nur den Status eines Beraters ein. Wie soll das funktionieren?

    Meine Meinung ist, entweder sind wir Berater, die ernst genommen werden, bei Ärger aber nicht zur Rechenschaft gezogen werden, oder man überträgt uns entsprechende Verantwortung und paart diese mit den dazugehörigen Befugnissen.

    Viele Grüße
    Bajoware

    IsoMan
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 421

    Guten Moregen,

    dieser Thread zeigt doch eines, die Sinnhaftigkeit von 100 %igen Normumsetzungen wird leider immer von einigen Auditoren (die ggf. etwas neben der Praxis stehen?!) in Frage gestellt.
    Wir haben dieses Problem relativ einfach gelöst:
    QMB = Berater der GL/GF in Q-Fragen und weiterhin Systemverantwortlicher. Da seine Befugnisse aber weiter gehen sollten, d.h. er auch direkten Einfluß auf die Qualitätslenkung haben soll, ist er weiterhin
    QS bzw. Laborleiter = hier hat er den unmittelbaren Einfluß auf die Qualitätslage, da er weisungsbefugt ist, bei einer Prozessveränderung sofort die entspr. Bereiche anzuweisen eine entspr. Gegenmaßnahme einzuleiten.
    Im Organigramm gibt es daher 2 Funktionen, die von einer Person ausgefüllt werden.

    Wir können damit gut leben – und unser Auditor bzw. Auditoren haben daran bisher nichts auszusetzen gehabt! Vielleicht liegt es auch daran, dass wir 9001 zertifiziert sind.

    Die Diskussionen über das Thema Mitglied des Leitungsgremiums usw. kann man mit relativ flachen Hierarchien auch ganz gut ausbremsen.

    Grüße aus dem sehr heissen Köln!

    IsoMan

    Q-Haut
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 78

    Hallo und guten Morgen.

    Ehrlich gesagt, verstehe ich auch nicht, was der Zert. damit bezwecken wollte, denn: geändert hat sich nichts. Ich glaube, es ging damals darum, dass er mich gefragt hat, ob ich denn auch Entscheidungen bei Absinken des Q-Niveaus treffen kann und ich antwortete mit einer ziemlichen Unsicherheit. Denn bei uns ist es so, ich bin zwar verantwortlich für das System und wenn was schief geht, muss ich auch den Kopf dafür hinhalten. Aber wenn ich mich traue, mal eine Entscheidung zu treffen, die vielleicht etwas unpopulär ist, wird diese gleich von der GL zunichte gemacht bzw. revidiert. Also, habe ich doch nichts zu sagen und genau deswegen wollte der Zert., dass ich mit meinem Chef ein Team bilde. Er trifft Entscheidungen und ich mach die Arbeit. (Unter uns gesagt, sind manche Entscheidungen sehr fragwürdig, aber na ja… Er ist schließlich der Chef)

    Viele Grüße,
    krl

    _______________________
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