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Hallo zusammen,
bis jetzt haben wir Audits nach Abteilungen geplant und auditiert. Wollen aber auf eine prozessorientierte Vorgehensweise umstellen, heißt entlang der Prozesse – über Schnittstellen hinweg. Könnt Ihr mir Tipps, Anregungen geben, wie ich die Audits planen kann, dass ich alle Prozesse abdecke?Vielen Dank im Voraus!
Hi Gismo,
Audits entlang der Prozesskette.
Da mußt du etwas differenzieren. Wir gliedern auf in die unterstützenden und die wertschöpfenden P., d.h. wir gehen zum einen den sogen. Weg des Rohstoffes bis zum Produkt. Z.B. Kd. droht mit Auftrag, Machbarkeit, Rohstoffe (Beschaffung, Vorrat), Fertigung (Planung etc.) Lager und Mat-ausgang. Dabei wirst du sicherlich einen
Auftrag o. ä. als Basisdok. haben, an dem du den gesamten Ablauf checken kannst?!
Weiterhin kontrollieren wir den Bereich der unterst. Prozesse, die man natürlich auch am Fertigungsablauf dann gegenchecken kann. Z.B. Mittel, Prüfpläne, Prüfmittel, MA qualifiziert usw..
Du siehst, es ist eigentlich kein Problem, wenn man als Auditor zum einen die Normforderungen etwas parat hat und zum anderen sein eigenes QM System inkl. Doks und Nachweisschritten kennt.
Zu guter letzt noch ein Schmankerl – es ist oftmals der Fall, dass man die GL/GF einfach ausklammert (ich weiss nicht warum???) – die gehört aber auf jeden Fall dazu, denn dieser Bereich definiert Ziele und Kennzahlen, also ran an den Feind!Viel Spaß beim Auditieren!
Keep on fighting!
verwende die Prozesslandkarte der Firma und Du hast die Schnitt- bzw. Nahtstellen und vergiss dabei die unterstützenden Prozesse nicht. Versuche es hier http://www.bobelle.de/download.asp
falls Fragen, einfach meldenvielen Dank schon mal!
Es ist nur so, dass ich neu in meinem Unternehmen bin und ich hab nichteinmal den Überblick über alle Prozesse – ca. 25000 Mitarbeiter und die Prozesse sind bis zum Prozessschritt beschrieben! Jetzt weiß ich nicht, wie tief ich auditieren muss, kann, soll?versuche es mit einer Matrix. (Abteilung – Elemente)
Bei jedem Prozess gibt es sicher Elemente die nicht auditiert werden müssen.
GrüßeHallo Gismo,
du machst das doch wohl nicht alleine. Ich denke, ihr müsstet in einem U. mit dieser MA-Anzahl doch einige interne Auditoren haben – oder nicht?
Wenn du jetzt damit als „Neu-MA“ startest, dann check doch mal die alten Audit-Berichte sowie Abweichungen und wende dich an die anderen internen Auditoren zwecks Info. Dann geh in die Prozesslandkarte und setze die QM-spez. Schwerpunkte für die jeweilige Abt.. Dann checke das Organigramm wg. Verantwortlichkeiten/Org.-Struktur und vergl. das mit der Prozesslandkarte zwecks Konsistenz (welcher Prozess unterstützt wen usw./Wechselwikungen). Wenn du diese Infos dann in die von pen_26 angespr. Matrix einträgst, kriegst du einen guten Überblick im Vorfeld, wo die Knackpunkte sein können (bei solch großen U. sind es in der Regel die Info-Wege).Viel Spaß bei Auditstart!
Keep on fighting.
Hallo Gismo,
versuch einmal das Audit mit dem Fragenkatalog der VDA 6.1 durchzuführen. In diesem Buch findest du Fragen bezüglich Management und Prozessen. Auch die Bewertung der einzelnen Prozesse ist in der VDA meiner Meinung nach besser als bei TS 2. In TS 2 ist der Fragenkatalog bei Audits ja nicht mehr erlaubt. Auch der Prozessübergreifende Ansatz ist durch VDA meiner Meinung nach besser als ISO.
Also Viel Spaß bei AUdits
Listi@ IsoMan
heißt das, dass die Systemaudits wegfallen können, weil die Gesamtheit der ablaufenden Prozesse und der Ergebnisse aus den Prozessaudits das System bilden?
Sehr gefährlich…
Mich würde mal interessieren, wie Ihr das mit den Abweichungen bei den Wechselwirkungen der Prozesse handhabt. Prozesseigener sind u.U. mehrere Personen, wer ist für die Verbesserung zuständig?
Gruß
NadjaHi Nadja,
Habe konkret auf die Fragestellung hinsichtlich Ausrichtung auf Prozesskette geantwortet. Aber warum splittest Du ein internes Audit in die Kategorien auf?
1. Wir sind ein mittelständisches Unternehmen und haben daher nur immer einen Prozesseigner je Prozess.
2. Die Durchführung von Audits bindet Ressourcen, deshalb machen wir Kombiaudits (QM/UM) und fassen alle relevanten Auditbereiche (System, Prozess, Wechselwirkungen, usw.)in einem Audit zusammen (ich habe auch noch keinen negativen Kommentar von unserem externen Auditor gehört, dass diese Vorgehensweise nicht i.O. wäre).
3. Die Abarbeitung von Abweichungen bzw. Verbesserungen obliegt dem Prozesseigner und wird abschl. vom QMB/UMB gegengecheckt (QMB/UMB ist immer als Auditor bei internen Audits dabei).
4. Die Korrektur der Abweichungen bei den Wechselwirkungen wird von dem Prozesseigner verantwortlich umgesetzt, dessen Prozess als Fehlerauslöser identifiziert wurde (wir haben da bisher noch keine negativen Erfahrungen gemacht). Dieser wird meistens von dem anderen Prozesseigner sogar noch unterstützt.
Verbesserungen werden gleichrangig von den entspr. Prozesseignern umgesetzt. Diese bilden dazu ein Team mit einem Teamleiter.
Also auch hier gibt es kein Kompetenzgerangel.Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende!
IsoMan
Hallo Gismo,
wir planen einmal jährlich alle internen Audits anhand einer Abteilungs-/Themenmatrix. Wir nennen das prozssorientiertes Systemaudit.
Ein Beispiel: Beschaffungsprozess wird über den WE, den Einkauf (Lieferanten), bis zur Entwicklung auditiert mit allen Systemelementen bis zu Einzelprozessen mit Kennzahlen KPI. Das gibt eine schönes rundes Bild eines Kernprozesses und interessiert insbesondere die Leitung.Ca. 6 solcher großer Audit werden jährlich geplant und durchgeführt – genauso verfahren wir bei Tochterwerken im Ausland.
Der Auditor (TÜV) ist begeistert.Gruß
Tommily
Wer ist denn z.B. bei Euch Prozesseigner von Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen.
Treten bei uns in der Produktion Probleme auf, die mit der Produktkonformität zu tun haben, muss die PL sich Maßnahmen „ausdenken“.
Von der QS wird jedoch erwartet, dass Vorschläge kommen.
Die Wirksamkeitsbewertung ist auch auf der QS-Seite angelangt.
Leider ist es manchmal noch so, dass die QS die Qualität „macht“ und nicht die Produktion.Schade, sieht bei anderen Unternehmen immer so beispielhaft aus…stimmt das auch immer?
Gruß
NadjaHallo Nadja,
>Treten bei uns in der Produktion Probleme auf, die mit der Produktkonformität zu tun haben, muss die PL sich Maßnahmen „ausdenken“. <
Probleme in der Produktion können doch viele Ursachen haben (falsche od. fehlerhafte Fertigungsvorgabe, Rohstoffe, Maschinenfehler, Menschl. Versagen usw.). Warum muss sich dann die PL alleinig einen Kopf darüber machen?
Da macht man doch normalerweise Ursachenforschung und bindet dafür die anderen Abt., die mit der Prod. verbunden sind, ein (zumindest wir machen das so). In der Regel findet man dann auch recht schnell die Schwachstelle und wenn es die Prod. verbockt hat – dann muss sie entspr. korrigieren, wenn nicht ist der entspr. Verursacher dran.Diese Vorgehensweise hat aber nichts mit Märchenstunde zu tun (jedenfalls nicht bei uns – liegt an unserer U-Größe und der flachen Hierarchie und unserem wöchentlichen Q-Zirkel). Kann mir aber denken, dass solche Vorgehensweise in grösseren Unternehmen oftmals nicht einzuhalten ist.
Keep on fighting!
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