Phänomen in der mechanischen Bearbeitung2010-07-15T10:50:14+01:00

QM-Forum Foren Qualitätsmanagement Phänomen in der mechanischen Bearbeitung

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    Beiträge
  • Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo!

    Ich (wir) haben folgendes Problem in unserer mechanischen Fertigung. Wir stellen Rundteile aus C45N her. Bohrung 130H7, mit Nut und Aussenbearbeitung sowie Gewinde. Das Material stammt vom ortsansässigen Stahlhändler und stammt aus Europa (nicht China!) Das Material ist normalisiert, weitere Werkstoffbehandlungen werden nicht durchgeführt. Werkszeugnis vorhanden. Bei diesem Produkt kommt es vor, das sich das Maß der Bohrung um bis zu 0,3 mm über die oberen Toleranz hin verändert. Wir lassen die Teile noch 48h nach der Bearbeitung bis zur Auslieferung stehen und haben trotzdem ab und zu das Problem. Weiß hier irgendjemand eine Lösung oder hat dort Tipps, Ratschläge, etc.

    Gruß
    Michael

    Hirschberger
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 88

    Servus,

    Es schießen viele Gedanken durch den Kopf –
    Unwucht Bohrer /Werkstück ?
    Bohrer/Werkstück nicht korrekt in Aufnahme ?

    – Allein, Ordentliches QM geht methodisch vor:
    Ist das ein Fehler der sporadisch auftauscht oder ist das ganze Los betroffen ?

    Schreibe eine Liste mit den wesentliche Einflussfaktoren und dokumentiere bei jedem Los die Ausprägung – Wenn es Gemeinsamheiten gibt, dann hast Du eine Spur („Immer wenn der Müller die Teile macht, dann sind diese Sch…rott“)

    Robert007
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 91

    Werden hier eventuell Spannungen frei bzw. wird sehr viel Material heraus gearbeitet ?
    Versuch mal ob Du die Walzrichtung des
    Materiales raus bekommen kannst beim Händler.
    Ich kenne das von einer anderen Stahlsorte das man für genaue Teile diese richtig vom Rohblock runterschneiden muss. Dann hat man nachher mit der „Faserrichtung“ beim Bearbeiten keine Genauigkeitsprobleme hat.
    fg
    Robert

    Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten ;-)

    Mr.Idea
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 860

    Hallo,

    habt ihr schon mal die Temperatur in Erwägung gezogen. Welche Temperatur hat das Werkstück beim Messen?
    Bei Großen Durchmesser, Längen kommt nämlich schon der Längenausdehnungskoeffizient als Faktor ins Spiel.

    Gruß: Mr.Idea

    Carlos
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 417

    Hallo
    in welchem Verhältnis liegt die Grösse der Bohrung zur Gesamtgrösse des Werkstücks?

    Wie gross ist den die Wanddicke?

    Wie misst ihr die Teile aus?
    Ist die 130H7 jetzt 130.3 H7 oder habt ihr einen Verzug, also kleinste Stelle z.B 129.72
    grösste Stelle 130.02?

    Wie siehts aus mit der Rundheit?

    Gruss

    Carlos

    Gruss

    carlos

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo!

    Mr. Idea: Temperatur spielt hierbei keine Rolle. Die Naben werden erst 24 h nach der Bearbeitung gemessen und haben dann Raumtemperatur. Zusätzlich efolgt eine Messung nach weiteren 24 h unter den selben Bedingungen. Messmittel haben die gleiche Temperatur.

    Carlos: Die Rundheit ist kein Problem. Die Naben weiten sich im ganzen. Die Toleranz wure jetzt um 0,2 mm überschritten und natürlich vom Kunden reklamiert. Wobei ich dazu sagen muss, er ist auch der einzige Kunde der sowas reklamiert. Die Wandstärke beträgt je nach Typ zwischen 30 – 85 mm. Konstruktionsbedingt läßt sich hier auch nichts ändern.

    Gruß
    Michael

    diamant-schwarz
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 100

    aber direkt nach der herstellung stimmen die dimensionen noch?
    und dann „wachsen“ die teile über nacht?

    Gruss

    Markus

    Carlos
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 417

    Dann gibts nur noch eins:

    Denn Legierungsbestandteil „Hefe“ eleminieren…

    genau..die Teile „wachsen“ doch nicht über Nacht….0.01, 0.02..ok, aber 0.2?

    Gruss
    Carlos

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo Markus!

    Klingt unglaublich, aber ist so. Die Narbe aus aktueller Reklamation war eine aus einem Fertigungslos mit 6 Stück. Alle Maße stimmten beim Versand. Zurück kam eine die um 0,2 mm „größer“ wurde.

    Gruß
    Michael

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Hallo Michael!

    Rohmaterial oder Ronden spannungsarm glühen?

    Schöne Grüße

    Frank

    „Mother, should I trust the government?“ (Pink Floyd / THE WALL)

    RalfAb
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 313

    Hallo,

    Ursache können doch eigentlich nur interne Spannungen sein. Wie Frank schon schreibt, Spannungsarmglühen sollte / könnte helfen !? Sicher bin ich mir aber auch nicht. So etwas ist mir noch nicht untergekommen..

    Ralf

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo!

    Material ist normalisiert. Wir haben heute festgestellt, das sich eine Nabe (bei einem fertigungslos von5 über das Wochenende um 0,1 mm vergrößert hat. Sicher ist nur, das diese Änderung nach dem Nuten (letzter Arbeitsgang) eingetreten ist. Wir werden diese Nabe morgern früh noch mal kontrollieren.

    Gruß
    Michael

    Frank_Hergt
    Teilnehmer
    Beitragsanzahl: 1530

    Und noch eine halbqualifizierte Idee:

    Mit welchem Vorschub (wie brutal) bearbeitet Ihr die Dinger denn? Kann es sein, daß sie bei der groben spanabhebenden Bearbeitung vor dem allerletzten „auf-Endmaß-in-der-Toleranz-drehen“ plastisch verformt werden?

    Schöne Grüße

    Frank

    „Mother, should I trust the government?“ (Pink Floyd / THE WALL)

    RalfAb
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 313

    Hallo,

    bist Du sicher, dass das Normalisieren erfolgreich war ? Habt ihr mal eine metallograpische Untersuchung durchgeführt ? Die Gefügestruktur könnte Hinweise auf die Ursache geben bzw. den Wärmebehandlungszustand bestätigen.

    Ralf

    Michael
    Mitglied
    Beitragsanzahl: 1490

    Hallo Frank!

    Vorschub ist im normalen Bereich. Daran wird es nicht liegen.

    Ralf:

    Von der ersten Reklamation haben wir eine Untersuchung im Labor machen lassen, das Material war i. O.

    Heute war ein Vertreter der Firma für unsere Nutmaschinen da. Der hat auch bestätigt, das dieses Problem wohl ein Phänomen ist. Er vermutet ebenfalls den Fehler beim Material. Unser Einkauf wurde heute darauf angesetzt.

    Gruß
    Michael

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