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Hallo zusammen,
wir haben ein pH-Messgerät in unserer Fertigung. Es wird damit ca. 7 mal am Tag gemessen. Es findet eine wöchentliche Kalibrierung mit Pufferlösungen von 7 u. 10 pH statt. Wir müssen einen pH-Wert von
9,5 +/- 0,5 erreichen. Die Pufferlösung ist in 0,5 Liter Flaschen und ca. 13 Monate alt.Meine Fragen:
Reicht eine wöchentliche Kalibrierung aus?
Wie lange ist die Pufferlösung haltbar?Über die Haltbarkeit sind verschiedene Angaben zu bekommen.
Ungeöffnet 2 Jahre, oder nur die Angabe 2 Jahre haltbar. Wir öffnen ja wöchentlich unsere Pufferlösungen.Danke für Antworten.
Was du heute kannst besorgen verschiebe nicht auf übermorgen.
AnonymGast6. Oktober 2005 um 12:01 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo,
Pufferlösungen sind normalerweise 1 Jahr ungeöffnet haltbar. Bei Aufbewahrung im Kühlschrank aber auch länger. Wichtiger ist die Qualität der Elektrode. Ihr solltet Steilheit und Nullpunkt der Elektrode beobachten. Außerhalb der vom Hersteller festgelegten Grenzen taugt die nicht viel. Was ist es denn für ein Gerät, welche Elktrode habt ihr im Einsatz, welches Medium wird gemessen.Je nach Beanspruchung der Elektrode reicht eine wöchentliche Kalibrierung aus.
geändert von – Ulrich Kohnle on 06/10/2005 12:03:05
Hallo Marco444,
pH-Messgerät/Einstabmesskette – Kalibrierung.
Wie Ulrich schon sagte, der wesentliche Aspekt für die Festlegung des Kontrollintervalls ist die Art der Nutzung. Dabei spielen Temperatur, Art des Prüfmediums usw. eine bedeutende Rolle.
Wenn ihr eine Aufgabenstellung mit einem Messbereich von pH 9 – 10 habt, würde ich eine alkalischere Pufferlösung (z.B. pH 11) verwenden, damit du den Meßbereich sauber
abdeckst und ggf. einen Alkalifehler besser kompensieren kannst. Auch geöffnete Pufferlösungen kann man im Kühlschrank recht lange aufbewahren. Bei uns, ebenfalls wöchendliche Kalibrierung, sind die Pufferlösungen jedoch meist vor Ablauf des Haltbarkeitszeitraums verbraucht.
Um das Langzeitverhalten deiner Elektrode zu bewerten, macht es Sinn, den mV-Betrag je pH-Schritt (Steilheit) in einer Kontrollkarte aufzutragen. Dadurch erkennst du recht schnell, wann die Elektrode aus dem Ruder läuft. Oftmals hilft es dann den Elektrolyten zu tauschen oder das Diaphragma zu reinigen.Viele Grüße in den Südharz von einem Nordharzer.
Ich habe bei der (täglichen) pH-Kalibrierung immer mit aufgenommen, dass der Wert vor und nach der Kalibrierung notiert wird.
So sehe ich dann (Methode pi x Auge), ob sich an der Elektrode was tut.
Ich wüsste so wjetzt nicht, wie ich die Steilheit der Elektrode aus dem Gerät bekomme. Und ein Elektrolyttausch ist bei den verwendeten Elektroden imho gar nicht möglich.Gruß,
DieterHallo dreichl,
Steilheit = (mV/pH),
machen wir mit 3 Pkt. Kalibration, d.h. wir lesen den mV-Wert für die Pufferlösungen pH4,
pH7 und pH11 ab und bilden die Differenz mV(pH4) zu mV(pH11). Dieser Betrag wird durch den pH-Betrag 11-4 dividiert = mV/pH.
Zusätzlich prüfen wir den Alkalifehler durch den Vergleich des Steilheitbetrags für den alk. Bereich – also mV(pH7) bis mV(pH11). In der Regel ist dieser Wert geringfügig niedriger. Weicht er deutlich ab, dann hat die pH-Elektrode eine Macke und ist im alk. Bereich nicht mehr zuverlässig.
Moderne pH-Messgeräte bieten diese Features geräteseitig bereits an (wir haben jedoch einige ältere Prozess-pH-Meter, da muss man es halt von Hand machen).Ich hoffe, ich hab`s richtig erklärt.
IsoMan
Hallo Ullrich, dreichl und IsoMan (Nordharzer),
wir haben ein Gerät ca. 3 Jahre alt,
von testo.
Gerät Nr. 230, Elektrode Nr. 06500623
Wir prüfen die Mischung aus verschiedenen
Chemikalien. Darin sind Harzbestandteile,
Amoniak,Formaldehyd u.s.w..Habt Ihr mal ein Beispiel, wie euer Nachweis (Elektrode i.O.) aussieht?
Die Haltbarkeit habt Ihr mir ja gut erklärt
Danke.Nordharzer (IsoMan) wir könnten ja mal Kontakt aufnehmen oder?
Tschüß
Wer zulange schläft, verpaßt d. Sonnenaufgang.
Hallo Marco444,
schau in dein PF.
AnonymGast11. Oktober 2005 um 12:10 UhrBeitragsanzahl: 2122Hallo Marco444,
eigentlich ist schon alles gesagt:
Beobachte die Steilheit (mV/pH). Eine gute Elektrode liegt um 59, wie breit die erlaubte Toleranz ist, hängt vom Elektrodentyp ab. Üblicherweise nimmt die Steilheit im Laufe der Zeit ab!
Der zweite wichtige Meßwert ist die Asymmetrie bzw. der Nullpunkt. Wird definiert als 0 mV bei pH 7. auch hier sind die Toleranzen verschieden. Innerhalb von +/- 20 mV sollte aber noch ausreichend sein.
Wenn dein Gerät während des Kalibrierdialogs keine Kenndaten ausgibt, notiere dir die gemessenen mV-Werte und errechne die Steilheit selbst, wie oben bereits erklärt. Die theoretische Steilheit liegt immer bei 59,13 mV pro Dekade (Das entspricht einem pH-Sprung um 1!!!)
Ich konnte dein Gerät nicht mehr bei Testo finden, die stellen wohl keine pH-Meter mehr her(?) Ein modernes Gerät erlaubt keine Messung mehr, wenn die Kalibrierung nicht innerhalb der geforderten Toleranz liegt. Vielleicht kannst du bei Testo noch Informationen dazu bekommen.geändert von – Ulrich Kohnle on 11/10/2005 12:12:14
Ein Nachtrag:
Die Asymmetrie ist nicht auf 0 mV bei pH 7 definiert. Steilheit/Asymmetrie sind von Elektrode zu Elektrode verschieden. Die genannten Werte sind die theoretisch zu erwartenden. WTW hatte mal ein pH-Fibel im Programm, die gibt erschöpfend Auskunft. Meine stammt von 1989, möglicherweise gibt es inzwischen eine aktuellere http://www.wtw.degeändert von – Ulrich Kohnle on 11/10/2005 15:12:01
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