QM-Forum › Foren › Qualitätsmanagement › Panik vor der TS-Zertifizierung
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Hallo liebe Q-Gemeinde,
brauche dringend Euere Unterstützung in folgendem Sachverhalt:
– Unternehmen ISO 9001 zertifiziert
– Produkte bislang für industriellen Markt, künftig auch für Automotive
– Vorhaben: Zertifizierung TS 16949 (will Konzern und KD so)
– ein über 10 jahre in Serie laufendes Produkt ist für den Automotiv-Bereich !!
– keine D-FMEA vorhanden!
– kein APQP vorhanden!Nun will der QM die D-FMEA nachträglich erstellen und mit aktuellem Datum versehen.
Nach meinem Ermessen: NONSENS !
Produkt läuft doch schon 10 Jahre mit EMPB-Freigabe durch KD !
Was bringt uns hier eine D-FMEA noch, außer Aufwand/Kosten?
Da könnten wir ja auch gleich alle Punkte nach APQP nachträglich zusammenstellen, ist ja auch eine Forderung der TS!Bitte liefert mir hier weitere Argumente, die einen „Leichenbeschau“ wirksam verhindern!
Insbesonders freue ich auf die Kommentare von hier anwesenden Zert-Auditoren!Danke vorab für alle Antworten!
„Nichts ist so beständig wie die Veränderung!“
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Hallo qualyman!
Das ist nicht ungewöhnlich. Ein Kunden von uns fordert sogar ausdrücklich eine FMEA über das Produkt, das wir seid ca. 4 Jahren ununterbrochen und ohne Veränderungen liefern. Der Einwand, das dies keinen großen Sinn macht, ließ er gar nicht gelten. Seine Kunden fordern sowas auch und damit war das Thema durch. Er bekommt jetzt eine FMEA und PAPAP und all das Zeug`s für ein in Serie geliefertes Produkt. Das Datum darf ruhig aktuell sein. Aber vorsicht: Die FMEA und alles andere sollte so gestrickt sein, das niemand was zu bemängeln hat. Da kann man sich sehr schnell ein Eigentor schießen.
Gruß
MichaelHallo Qualyman
Da sich der Unternehmen nach TS zertifizieren will, muss sie ja FMEA erstellen. Übrigens, FMEA ist einzige Forderung aus TS.
APQP ist die Forderung des QS900 oder besser gesagt dass was noch übrig geblieben ist aus QS9000 – Referenzbücher und eben APQP-Referenzbuch.
Somit eine APQP zu erstellen ist nur dann erforderlich, wenn der Kunde unbedingt verlangt.
Zweitens, FMEA nachträglich zu erstellen ist trotzdem ein „Know-How“ für die Unternehmen. Natürlich vorausgesetzt, dass man auch richtig macht.Gruss Aki
Hey,
sehe ich so wie Aki, die D-FMEA ist notwendig – wenn ihr Eigenverantwortung habt, ansonsten P-FMEA. APQP ist eigentlich unnötig – Qualitätsvorausplanung ist für laufende Teile ist eine ABM – Maßnahme. Das kann mann auch jedem Auditor verkaufen. Vermutlich möchte er dann aber einen entsprechenden Ablauf (kann ja auch nach VDA sein) für ein aktuelles Neuteil sehen.
Ralf
umppfff – Schreibfehler Eigenverantwortung muss Designverantwortung heißen…
Hallo Qualyman
wie kann ein Mann Deines Formats, der immer wieder sein Wissen , seine Erfahrung und sein Können in hervorragender Qualität anderen zur Verfügung stellt, „Panik vor der TS-Zertifizierung“ haben.
Die Vorschreiber haben ja schon das gesagt, was erforderlich ist und auch durchgeführt werden muß. Nutze die Erkenntnisse daraus und nimm die Anforderungen nach Qualitätsvorausplanung und FMEA’s bei neuen Projekten auf. Sinnvoll wäre vielleicht auch, sich bereits im Vorfeld mit solchen und anderen Fragen an den Zertifizierungsauditor zu wenden und ihn zu integrieren, damit auch dieser „seine Handschrift“ bei der Zertifizierung erkennen kann.
Gruß und viel Erfolg
LotharHallo Lothar,
danke für die Blumen!
Nein, ich bekomme keine Panik mehr vor einer Zertifizierung!
Bin im Moment als QM-Freelancer bei einem Unternehmen, das nach TS zertifiziert werden möchte.
Panik haben dort eben die Leute, die wenig Erfahrung mit der TS-Zertifizierung haben und denken, man muss alles auf die TS abtrimmen, auch die 10-jährigen Produkte.Wie gesagt, ich finde dies nicht gerade wertschöpfend, eine K-FMEA hierzu nachträglich zu erstellen. Da gibt es schon wichtigere Baustellen.
Bei jedem neuerem Projekt macht das wohl sehr viel mehr Sinn.Und da der QM nicht auf meinen Rat eingehen will, möchte oder kann, habe ich auf eine sehr bewährte Methode zurückgegriffen:
1) Die Meinung Gleichgesinnter einholen
2) Pro und Conts abwägen
3) Mittelwert(weg) bilden
4) Argumentieren und Überzeugungsarbeit bei denen leisten, welche meinen, sie alleine sind allwissend!„Hättest Du geschwiegen, wärst Du ein Weiser geblieben!“
Gute Zeit!
Qualyman – Qualitäter aus Überzeugung und Leidenschaft, auch wenn´s mal Leiden schafft!
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Ola
Ich weiß das dies vielleicht auch polarisieren wird aber:
wäre es nicht möglich hier eine Produktgruppen FMEA zu erstellen .
Also eine Abgespeckte FMEA das nur die Eigenheiten des Produkts betrachtet & den Rest mit einem Verweis auf die Gruppe.
habe das auch schon mal so hingenommen. Weiß aber von Kollegen die das strickt ablehnen .
nun ja
gruss
rob
wie bei uns mit über 1000 Artikeln hat man keine Chance ohne Familien FMEA – am besten man betrachtet direkt die Großfamilie ;->
Ralf
FMEA — mein Lieblingsthema ! Eigentlich eine präventive Methode, gelegentlich auch mal korrektiv. Warum nicht kognitiv: erkenntnissichernd ? Wenn man es gescheit macht, dann kann auch eine nachgelegte FMEA durchaus ihren Wert haben.
Es soll übrigens Spezialisten geben, die im Fall von Panikattacken speziell vor Zerts eine wasserdichte DFMEA an 1 Tag zusammen basteln können…. ;-)
Grüßle @ll
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